120
Literarisches.
nur die Logarithmen der hyperbolischen Sinus und Cosinus auf 7 (ip = 6 bis
ip = 8) resp. 10 Dezimalen (ip = 8 bis rp = 9) gegeben. Für diesen Theil der
Tafel sowie für höhere Werthe des Argumentes wird die Interpolationsrechnung
durch daneben stehende Hülfstafeln sehr wesentlich erleichtert. In einer be
sonderen Tafel sind dann weiter für die Argumente xp = 0 bis xp = 12 die
Werthe von log iEg xp gegeben, eine Funktion, welche bei höheren Werthen des
Argumentes sehr konvergent ist. Diese Tafel ist gleichfalls dazu bestimmt, als
Hülfstafel bei den Interpolationsrechnungeu zu dienen. — Den Beschlufs des
ersten Theiles des Werkes bilden zwei kleine Tafeln zur Beduktion von Bogen-
mafs (oder, um in der Analogie zu bleiben, von Flächenmafs) auf Winkelmafs
und umgekehrt.
Der zweite Abschnitt enthält in Intervallen von 0,01 die Werthe sowohl
der hyperbolischen als auch der trigonometrischen Sinus und Cosinus auf
G Dezimalstellen für die Argumente 0 bis 2, entsprechend 0° bis 114° 35' 30"
in Winkelmafs. Zum Zweck der Interpolation der Tafelwerthe mit Hülfe von
Näherungsformeln sind 2 Hülfstafeln beigegoben.
Der dritte Abschnitt des Werkes bringt eine Fortsetzung der Werthe
von @tn und dof für die Argumente von ip = 2 bis xp = 8, wiederum in Inter
vallen von 0,01. Die Funktionen sind anfangs auf 5, später auf 4 Dezimalstellen
berechnet.
In einem Anhänge endlich giebt der Herr Verfasser eine kurze und
elegant entwickelte Theorie dor Hyperbelfunktionen, und zwar werden die Grund
formeln in doppelter Weise abgeleitet. Erstens führt die Betrachtung der gleich
seitigen Hyperbel als Ellipse mit den Halbachsen 1 und V—i zu Formeln, welche
eine direkte Uebertragung aller Formeln der Kreisfunktionen in entsprechende
Formeln der Hyperbelfunktionen gestatten; zweitens werden mit Hülfe des
binomischen Lehrsatzes die Reihenentwickelungen für <Sin und (£of gefunden. Im
Anschlüsse hieran werden dann die in der Einleitung benutzten Näherungs
formeln entwickelt, und ein besonderes Kapitel ist dem transcendenten Winkel,
welcher die Berechnung der Hyperbelfunktionen mit Hülfe trigonometrischer
Tafeln vermittelt, gewidmet. Es möge noch bemerkt werden, dafs alle Ent
wickelungen ohne Benutzung der Infinitesimalrechnung in elementarer Form
durchgeführt sind. — Aufserdem ist eine Zusammenstellung sämmtlicher auf die
Hyperbelfunktionen bezüglichen Formeln mit Einschlufs der Formeln für das
Differentiiren und Integriren sowie der Formolu zur Auflösung der Gleichungen
dritten Grades beigegeben. Den Beschlufs bildet ein kurzer Literaturnachweis.
Was die typographische Ausstattung des ganzen Werkes anlangt, so ist
dieselbe sowohl in Betreff der Zahlenformen als des gesummten Druckes und
Papiers in einem vorzüglich ansprechenden, einfachen und gediegenen Gcschmacke
gehalten. Die Ziffern sind von demselben Schnitt, wie in Bremikers Tafeln,
doch ein Weniges gröfser und von ausgezeicheter Sauberkeit. Ueberall ist
ferner die von Bremiker zuex - st eingeführte und jetzt wohl allgemein anerkannte
Anordnung des Druckes streng durchgeführt; jede zehnte Zeile ist in Doppel
linien eingefafst und jede so gebildete Zeilengruppe durch kleine Zwischenräume
ganz symmetrisch in drei Theile getheilt. Sehr angenehm bei der Benutzung
der Tafel ist es, dafs die volle Zehnerzahl des Argumentes stets durch kräftigere
Ziffern hervorgehoben ist, und dafs die Anfangs- resp. Schlufswerthe des auf
der betreffenden Seite enthaltenen Argumontes am Kopfe der Seite in der
äufseren Ecke angegeben sind. St.
Gedruckt und in Vertrieb bei E. S. Mittler & Sohn
Königliche Hofbuchhandlung und Hofbuchdruckerei
Berlin, Kochstrafse 68—70.