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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 18 (1890)

Zur Form der Cyklonen. 
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zweier schmalen Erdzonen, welche in niederen Breiten der letzteren während 
zweier Monate, in höheren während eines Monates im Jahre unter besonders 
günstigen Bedingungen Gelegenheit haben, kreisförmige koncentrische Isobaren 
nachzuweisen. 
Die mangelnde Schärfe und ungenügende Zahl der Schiffsbeobachtungen, 
dio schnelle Entartung regelmäfsiger Wirbel über Land und endlich das räum 
liche Beschränktsein kreisförmiger Cyklonen auf zwei schmale, wandernde Zonen 
erklären zur Genüge, warum wir bisher keine sichere Kenntnifs derselben hatten. 
Dafs sie überhaupt Vorkommen, beweisen die japanischen Beobachtungen, dafs 
sie viel häufiger Vorkommen, als sie sich nachweisen lassen, ist unter den 
geschilderten, den Nachweis aufserordentlich erschwerenden Umständen mehr 
al3 wahrscheinlich. 
Vierteljahrs-Wetter-Rundschau der Deutschen Seewarte 
an der Hand der täglichen synoptischen Wetterkarten für den 
Nordatlantischen Ocean. 
Winter 1885 — 86. 
(Mit 10 Karten.) 
I. Allgemeine Untersuchungen über die Wetterlage 
auf dem Nordatlantisclien Oceau. 
Die dieser Rundschau beiliegenden Karten sind auf Grund der täglichen, 
vom Dänischen Meteorologischen Institut und der Deutschen Seewarte gemeinsam 
herausgegebenen Wetterkarten nach denselben Grundsätzen entworfen, wie die 
bereits erschienenen 76 Karten. Eine Erklärung der angewandten Zeichen 
findet man auf jeder derselben. Die dargestellten Momente sind kurz folgende: 
1. Die glatt ausgezogenen, hier und da mit Pfeilhäkchen versehenen 
Kurven stellen sämmtlich Bahnen der barometrischen Minima (Cyklonen) 
dar. Die durchgängig mit Bezeichnung der ungefähren Tiefe angegebenen 
Morgenpositionen beziehen sich für den gröfsten Theil der Karte auf 8 h a. in., 
sei es nach Lokalzeit (wie namentlich auf dem Ocean), sei es nach der Zeit 
eines benachbarten Meridians; so für Nordamerika nach der Zeit des 75sten 
Meridians West v. Gr. Die durch blofsen Punkt angegebenen Positionen zu 
anderen Tageszeiten sollen nur die Kontinuität der Erscheinung thunlichst 
sicher stellen. 
2. Die Lage und Ortsveränderung der Hochdruck-Gebiete 
(Anticyklonen) sind für die wandernden durch Schrift längs der Bahn und ge 
wellten Pfeil, für die stationären durch blofse Ueberdeckung des Schwankungs- 
Gebietes ihres Mittelpunktes mit der Aufschrift angegeben. 
3. Die mittlere Lage der Isobare 765 während der einzelnen, dem 
Texte zu Grunde gelegten Zeitabschnitte, unter event. Fortlassung der Uebergangs- 
tage, ist durch eine Kurve angegeben, welche auf graphischem Wege aus den 
Einzelkarten abgeleitet ist; die Zacken daran bezeichnen die Seite des höheren 
Luftdrucks. 
In dem ersten Zeitabschnitt des Vierteljahres, den wir vom 1. bis 
5. Dezember rechnen können, hatte das Hochdruck-Gebiet der Rossbreiten 
auf dem Ocean noch dieselbe südliche Lage und beschränkte Ausdehnung, wie 
am Schlüsse des Novembers; es stand jedoch nunmehr mit einem zweiten 
Maximum über Südwesteuropa im Zusammenhänge. Beide Centren bewegten 
sich langsam südwestwärts, während über dem Eismeer tiefe Depressionen ost 
wärts wanderten. Die Ortsveränderung der für uns wichtigsten unter diesen, 
welche am 1. in der Dänemarkstrafse, am 3. W von den Lofoten lag, würde 
man nach den Morgenpositionen allein durch eine kontinuirliche Bahn darstellen. 
Ann. d. Hydr. etc., 1890, Heft III. 4
	        
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