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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 18 (1890)

Zur Form der Cy klonen. 105 
Die Isobaren der Tafel sind aus freier Hand eingezeicbnet, bis zu 750 mm 
in Abständen von 2,5 mm. 
No. 1, 3, 4 zeigen innerhalb der Isobare 747,5 eine so grofse Regel- 
mäfsigkeit, von No. 2 abgesehen, da die Stationen 1, 3, 6 fehlen, dafs man das 
Sturmfeld von 300 Sm Durchmesser als nahezu kreisförmig bezeichnen darf; 
selbst wenn man die in See ergänzten Theile der Isobaren verdeckt, bleibt der 
erste Eindruck doch der von koncentrischen Halbkreisen. 
Sucht man durch geometrische Konstruktion auf einer Karte gröfseren 
Mafsstabes nach den Beobachtungen der sieben Stationen 4, 6 — 10 und 15 
für 8 a den Mittelpunkt der Isobaren, dieselben als koncentrische Kreisbogen 
gedacht, so treffen die in den Mitten dreier Sehnen errichteten Senkrechten 
allerdings nicht in einem Punkte zusammen, wie es bei mathematisch genauen 
Kreisbogen der Fall sein würde, aber das entstandene Fehlerdreieck ist doch 
so klein, dafs es in dem Mafsstabe der Tafel fast verschwindet, denn seine 
längste Seite mifst nur 8 Sm (etwa gleich dem Halbmesser der kleinen Kreise, 
welche in der Tafel die Stationen audeuten). Der Schwerpunkt dieses kleinen 
Dreiecks ist als gesuchter Mittelpunkt zu beti’achten und liegt 22 Sm Südost 
von Kochi. 
Ein Yergleich mit Tafel No. 4 zeigt, dafs der aus 100 bis 130 Sm Ent 
fernung bestimmte Mittelpunkt mit dem aus allen Beobachtungen gefolgerten in 
der Länge genau stimmt; nur liegt er etwa 10 Sm zu südlich, weil um 8 a, 
hauptsächlich durch den Einflufs des Landes, die Isobaren im nördlichen Halb 
kreis schon flacher geworden waren. 
Dieser Einflufs nahm rasch überhand, denn wie Kärtchen No. 5 für 2 p zeigt, 
hatte um diese Zeit der Wirbel seine Regelmäfsigkeit schon vollständig ein- 
gebüfst. Die beiden Isobaren 742,5 und 745 liegen unsymmetrisch, die grofsen 
Achsen beider sind gegen einander geneigt. 
Die Messung ergiebt folgende Abweichungen der Isobaren von der 
Kreisform: 
Kleine Achse in Procenten der grolsen. 
Isobaren 
2 a 
4 a 
6 a 
8 a 
Mittel 
2p 
735 
100 
100 
100 
100 
100 
742,5 
96 
92 
99 
100 
97 
69 
745 
94 
— 
98 
97 
96 
85 
747,5 
94 
— 
98 
92 
95 
— 
Die Isobaren weichen hiernach im Mittel bis 8 a höchstens 5 pCt. von 
der Kreisform ab, um 2 p dagegen 15 bis 31 pCt. 
Excentricität in Procenten der grolsen Achse 
{Centrum Kord von der Mitte). 
Isobaren 
2 a 
4 a 
6a 
8 a 
745 
13 
16 
22 
747,5 
19 
— 
22 
25 
Die Excentricität nimmt zu, je weiter sich der Taifun über Land 
erstreckt. 
Auf die aus den beiden kleinen Tabellen sieh ebenfalls ergebende gröfsere 
Regelmäfsigkeit in dem inneren Theile des Wirbels mache ich nur vorüber 
gehend aufmerksam. 
Wenn nun ein Wirbel, welcher zur Hälfte über gebirgigem Lande mit 
Erhebungen von 1000 m liegt, so regelmäfsig geformt ist, wie unser Taifun, 
wenn ferner die Entartung eines solchen Wirbels über Land solche Fortschritte 
macht, wie oben für einen Zeitraum von 12 Stunden von Beobachtung zu Beob 
achtung naehgewieseu, dann ist auch der Rückschlufs gestattet, dafs derselbe 
am 18. August auf offenem Meere noch regelmäfsiger war, als am Morgen des 
19. August dicht an der Küste. 
In einer Breite von 31. bis 32. Grad kommen also im August 
Taifune oder Cyklonen vor, welche so regelmäfsig sind, dafs sich
	        
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