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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 18 (1890)

Beiträge zur Navigirung im Schutzgebiete der Marschall- und Gilbert-Inseln. 
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nach Innen durch vier Steine (Korallenriffe von kleinerer Ausdehnung) von der 
Lagune abgegrenzt und entstehen auf diese Weise drei Durchfahrten. Die 
Steine ragen nicht bis an die Wasseroberfläche. Einer derselben liegt in Linie 
mit Lonetree Island (Tarawa, nicht Apaiang) und einer kleinen, auch bei Hoch 
wasser trockenen Korallenerhöhung, nahe der Spitze des Aufsenriffes an der 
Ostseite der Passage. Diese Spitze darf man beim Einlaufen nicht zu nahe um 
fahren, da sie nicht steil abfällt. Zu beiden Seiten obigen Steines ist eine gute 
Durchfahrt in die Lagune. Die genannte Linie (Lonetree Island und Korallen 
erhöhung) giebt auch einen Anhalt zum Auffinden der Passage. Von dort führt 
ein ziemlich gerader Kurs auf die in der Karte angegebene Missionsstation. 
Will man von letzterer aus durch den NW-Kanal die Lagune verlassen, so 
nehme man ungefähren Kurs auf die Südspitze der am Kanal liegenden Insel 
und gehe mit Vermeidung einiger Riffe bis ziemlich nahe an das Aufsenriff 
heran, an welchem ein blauer Wasserstreifeu den Weg zeigt. Man vermeide, 
zu weit nördlich zu kommen, da dort ausgedehnte Riffe liegen. Gute Anker 
plätze befinden sich auch zwischen beiden Passagen an der Innenseite des 
Aufsenriffes. 
Segelschiffe müssen beim Ansteuern mit Weststrom stets um die Süd 
spitze der Lagune herum halten, also von Osten kommen, und dann dicht unter 
dem Riffe bis zur Passage bleiben. Der Strom wird nämlich von der Ostküste 
Tarawas abgelenkt und läuft daher sehr stark längs des SW-Riffes von Apaiang. 
Auf der Insel befindet sich eine Handelsstation der Jaluit-Gesellschaft. 
Maraki- oder Matthew-I. * *) Der im Findlay beschriebene Anker 
platz ist vorhanden, kann aber nur bei stetigen östlichen Winden, weil dem 
Riffe zu nahe, benutzt werden. Er hat ca 22 bis 24 m Wasser; in gröfserer 
Tiefe sollte man nicht ankern, da dort der Grund zu steil abfällt. Dem Anker 
plätze gegenüber befindet sich eine gute ßootspassage zum Strande, welche zu 
jeder Zeit benutzt werden kann und sich durch stilles Wasser bei einiger 
Brandung gut abzeichnet. Sie wird durch einen tiefen Einschnitt im Riff ge 
bildet. Die Bootspassage zur Lagune befindet sich ca 17a Sm von der Süd- 
spitze entfernt, ist aber nur bei Springfluth benutzbar. Es befindet sich eine 
Handelsstation der Jaluit-Gesellschaft auf der Insel. 
Butaritari- (Taritari- oder Touching-) I.*) Das Aufsenriff schliefst 
eine Lagune ein, welche ihrer gut sichtbaren Riffe wegen leicht befahrbar ist. 
Ersteres fällt auf der Nordseite bei Niedrigwasser trocken. Auf demselben 
befindet sich eine nicht in der Br. Adm.-Karte 732 (Tit. XI: 413) angegebene 
kleine Insel, ca 3 Sm von der NO-Ecke des Riffes entfernt. Etwas westlich 
von derselben befindet sich eine Bootspassage, welche zum Verkehr mit der 
Insel Makin viel benutzt wird. Auf der NW-Spitze des Riffes liegen zwei 
Inseln, von welchen die gröfsere Pegat heifst. Das sich von hier in südlicher 
Richtung erstreckende Riff fällt überall trocken bei Niedrigwasser. Auf dem 
selben befindet sich aufser den in der Karte angegebenen Inseln noch eine 
kleine, welche ca 2 bis 3 Sm vou Pegat entfernt ist. Zwischen ersterer und 
der nächstfolgenden kleinen Insel, nahe an letzterer (also nördlich davon) be 
findet sich eine gute Durchfahrt für Schiffe. Dieselbe hat an der Innenseite 
des Riffes ihre geringste Tiefe mit ca 8 m. Befindet man sich an letztgenannter 
Stelle in der Lagune, so mufs man gleich einen südöstlichen Kurs nehmen, um 
in ziemlich freies Wasser zu gelangen. 
Das zwischen den in der Karte mit Entrance bezeichneten Durchfahrten 
liegende Riff ist nicht annähernd so breit, als in der Karte angegeben, hat 
auch noch bei Niedrigwasser ca 3 m Wasser. Die südlichste dieser Durch 
fahrten ist schlecht, da sie sehr schmal ist und nur ca 5 m Tiefe hat. Die mit 
Best-Entrance in der Karte vermerkte Durchfahrt ist in derselben falsch ge 
zeichnet, da in der Passage, in der Verlängerung der Aufsenkaute des Riffes, 
ein kleines Riff, welches nicht ganz bis an die Oberfläche des Wassers reicht, 
sich befindet. Nördlich sowohl wie südlich von demselben kann man passiven. 
Im Uebrigen stimmt die Beschreibung dieser besten Durchfahrt im Findlay, 
jedoch besteht das als Merkmal angeführte weifse Haus nicht mehr. Das sich 
') a. a. O. pag. 948 und a. a. O. pag. 74. 
*) a. a. O. pag. 949 und a. a. Ö. pag. 75. 
Ann. a, Hyur. etc., 1890, Heft IIL 
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