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Full text: 16, 1888

Berichte über die Durchsegelung der "Torres-Strafse. 
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wir hoch und trocken: erblickten, wahrscheinlich bei halber Tide oder Niedrig- 
wasser. Wir passirten dieses Eiland an der Nordseite in ungefähr '/a Sm Ent- 
fernung, steuerten hierauf westlicher und passirten in kaum einer Kbllg Ab- 
stand das sich nach SW und W erstreckende und scharf von dem umgebenden 
tiefen Wasser abstechende Riff dieses Eilaudes. Jetzt wurde der Kurs direkt auf 
Arden-Eiland gesetzt; um 2 Uhr 5 Mivuten peilte es SWzS. Der Wind frischte 
auf und hielt sich zwischen SEzS und SE. Arden-Eiland wurde in einem Ab- 
stände von !/a Sm an der Nordseite und dicht in Lee des diese Insel um- 
säumenden Rifls passirt. Von hier aus wurde SWzW'2W gesteuert, um die. in 
der Karte angegebene Jacobus- Kastshoal an B-B. zu passiren. An der Farbe 
des Wassers konnten wir jedoch diese Untiefe, trotz guten Ausgucks, nicht 
gewahr werden, und Brandung fand, weil das Wasser 80 schlicht wio in einem 
Flusse war, nicht statt. Dafs diese Untiefe aber existirt, ist sicher, denn auch 
von S. M. SS. „Möve“ wurde an dieser Stelle Brandung gesehen. (Annalen 1883, 
Seite 352.) Nachdem nach Kreuzpeilungen die Lage dieser Untiefe passirt war, 
wurde wieder aufgelurt und bei dem Winde gesteuert. Um 3 Uhr peilte 
Cocoanut-Eiland SSW und Village-Eiland OSO und um 4 Uhr beziehentlich SO 
und NO. KErsteres ist deutlich von allen andern niedrigen Eilanden dieser 
Strafe, die fast alle ein mehr oder weniger gleiches Ansehen haben, an seinen 
sehr in die Augen fallenden, an seiner Westspitze stehenden hohen Kokosbäumen 
(30 an der Zahl) zu unterscheiden. Wir hatten jetzt noch 2% Stunden Tag, 
and da das Schiff, raum wegsteuernd, 7—8 Kn machte, die Strömung auch 
westlich lief, so suchte ich uoch Bet-Eiland zu umsegeln. Uns noch immer 
1—2 Sm luvwärts des empfohlenen Kurses der Karte haltend, steuerten wir 
auf Grassy - Eiland, eine niedrige, mit Gras bewachsene Insel oder vielmehr 
Sandbank, die an der Ostseite des nördlichsten der Three sisters-Riffe liegt. Als 
wir uns Grassy - Biland bis auf 2 Sm genähert hatten, sahen wir deutlich das 
nördliche Riff, Bet- und Sue-Eiland, letzteres an der Westseite des mittleren der 
Three sisters-Riffe gelegen. Wir steuerten jetzt, westlich abhaltend, auf Bet- 
Eiland, liefsen die deutlich sichtbare, mit Buschwerk bewachsene Sandbank, 
die zwischen Bet- und Long-Eiland liegt, an St-B. liegen und segelten dicht 
um Bet -Eiland herum. Sobald dieses passirt war, holten wir dicht an den 
Wind, um so nahe als möglich Swe-Eiland anzusteuern und dort während der 
Nacht zu ankern. Um 6!/4 Uhr, als Sue-Eiland 0zS, Bet-Eiland NO’N und 
Saddle-Eiland WzS peilten, ankerten wir in 18—20 m (10—11 Fad.) Tiefe mit 
63 m- (35 Fad.-) Kette über Sandgrund, vermischt mit Muscheln und Korallen. 
Die Strömung setzte hier bis 11 Uhr Abends stark nach WNW, von da an 
aber bis 4 Uhr Morgens nach O0 und OSO (drei Tage nach dem letzten Viertel). 
Obwohl es steif aus E—ESE wehte, lag doch das Schiff von 11 Uhr Abends 
bis 4 Uhr Morgens stets SSW an, was auf eine ziemlich starke östliche 
Strömung schliefsen läfst, Auf diesem Ankerplatz war sehr schlichtes Wasser, 
und das Schiff lag ganz gut. Kurz vordem wir zu Auker kamen, erblickten 
wir noch die Ninepin-Klippe und dicht bei Saddle-Eiland einen gestrandeten 
Dampfer, der nach unsern Peilungen auf Moresby-Riff sitzt. (Bereits durch das 
Oesterreichisch-Ungarische Kriegsschiff „Saida“ im Jahre 1885 gesehen und in 
diesen Annalen 1885, Seite 714 gemeldet.) Bleibt dieses Wrack an seiner 
jetzigen Stelle liegen, so ist es die beste Marke für Moresby-Riff. Beim Anker- 
lichten fanden wir, dafs der eiserne Knopf des Ankerstocks verloren gegangen 
war, während der ihn befestigende Bolzen noch im Stock safs, Der Ankerstock 
mufs daher auf eine harte Koralle oder einen Stein gestofsen und dadurch der 
Knopf geborsten und abgefallen sein. Um 7 Uhr Morgens, den 18. April, waren 
wir unter Segel; Wind frisch von SEzE, Strömung westlich. Wir steuerten 
Kurs, um Ninepin Rock an St-B. zu halten. Wir passirten diese Klippe in un- 
gefähr ’/a Sm Abstand, konnten aber von den umliegenden Riffen nur nach SO 
und NW durch die Kabbelung etwas wahrnehmen. Die Strömung setzte hier 
3tark nach WNW. Von Ninepin Rock steuerten wir WzS, um frei von der 
3 Sm nach SW liegenden Untiefe Veteran zu kommen; doch auch von dieser 
Untiefe konnten wir weder von Deck noch vom Topp aus etwas gewahr werden, 
denn wegen des schlichten Wassers stand auf derselben, da die Wassertiefe 
45m (15 Fuß) beträgt, keine Brandung; dazu gaben die vor der Sonne 
vorüberziehenden Wolken bald dieser, bald jener Stelle des Wassers eine andere
	        
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