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Full text: 16, 1888

Kleine Notizen. 
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den Anker zu lichten, würde nur das Brechen der Kette zur Folge haben, und 
eine Strandung des Schiffes stände alsdann. zu befürchten, 
Schiffe, welche von Vera Cruz nach Tecolutlu oder Nautlu bestimmt 
sind, sollten, sobald sie Punta Piedra passirt sind, am Tage dicht an der Küste 
entlang segeln, in einem Abstande von 1 bis-1’'/% 2 Sm, Die Küste (Sandstrand) 
ist überall‘ rein und daher eine Annäherung an dieselbe ohne Gefahr für das 
Schiff. Thut man dieses nicht, so kann man leicht an Tecolutluw vorbeisegeln, 
ohne es zu entdecken. Das einzige Merkzeichen ist die schon erwähnte Kirche; 
die übrigen Hütten liegen hinter den Dünen versteckt und sind daher von der 
See aus kaum sichtbar. Aufserdem sind sie gröfstentheils aus Fachwerk uud 
Lehm gebaut und mit Schilf oder Reisig gedacht, so dafs ihre Farbe sich auch 
nur wenig von derjenigen des Gestrüpps, das auf den Dünen wächst, unterscheidet, 
Das Schiff ist laut Charterpartie verpflichtet, die Ladung innerhalb der 
Barre zu empfangen und hierüber dem Verlader eine Bescheinigung auszu- 
stellen. Holz, welches auf dem Weitertransport zum Schiff verloren geht, hat 
letzteres zu ersetzen. Das Flöfsen und Anbordbringen des Holzes. ist mit der 
Schiffsmannschaft nicht ausführbar, da die Barre nur selten mit dem Schiffs- 
boote zu passiren ist. Dieses muls vielmehr durch Leute und Boote vom Lande 
gethan werden, wofür man einschliefslich der Verstauung im Schiffe 2%% Doll. die 
Tonne (eingenommenes Mafs). zu bezahlen hat. Es ist gut, mit dem Uebernehmer 
dieser Arbeiten, gegenwärtig dem Herrn Alvarez, ein schriftliches Ueberein- 
kommen zu treffen, worin dieser sich aufserdem noch verpflichtet, die etwa 
unterwegs wegyetriebenen Hölzer auf seine Kosten zurückbringen zu lassen 
oder dieselben zu bezahlen. Es gelingt wohl selten ein Transport, ohne dafs 
sich einige Balken losreifsen, wenn das Flofs auch noch.so gut gemacht ist. 
Das Schiff hat zu dem Flöfßen das nöthige Material, bestehend in zwei. Enden 
guter Kabeltrosse und zwei Ketten von je 35m (20 Fad.) Länge, nebst 80 bis 
100 Ringbolzen, sowie 1!/2 Trossen 2'/2zöllige und 2 stärkere Trossen Manila- 
leine nebst einem leichten Wurfanker zum Transportiren des Flosses zu liefern. 
Das Schiff sollte mit gutem Ladegeschirr versehen sein, da sich unter der zu 
übernehmenden Ladung viele grofse und schwere Blöcke befinden. Auch sind nur 
solche Schiffe für diesen Platz geeignet, die ein geräumiges freies Deck haben, um 
nöthigenfalls einige Balken auf dasselbe legen zu können, wenn es nicht möglich 
ist, das ganze, aus 30 Balken bestehende Flofs, noch an demselben Tage zu 
verstauen. Die Arbeiter arbeiten von 6 Uhr Morgens. bis 6 Uhr Abends und 
erhalten 2 Doll. den Tag nebst Verpflegung. In der Regel hat man Zeit genug 
zum Verstauen des au Bord genommenen Holzes, denn bei der geringsten öst- 
lichen Dünung, selbst bei schönem Wetter ist das Passiren der. Barre und 
folglich der Transport eines Flosses über dieselbe unmöglich. ; 
„Humboldt“, freilich auch kein für Tecolutlu geeignetes Schiff, lag hier 
vom 9. April bis 28. Mai um die zu 295 Tonnen gemessene Holzladung 
überzunehmen. ; 
. Das Schiff hatte in Vera Cruz 172 und in Tecolutluw 760 Doll. Unkosten, 
Der Doll. wird gewöhnlich mit 4 sh. 4 d., zuweilen sogar mit 4 sh. 8 d. be- 
rechnet. Später sind in London noch 3'/ %y Prämie auf den erhaltenen Vor- 
schufs zu bezahlen. . 
8. (D.S.) Panaroekan an der Küste von Java, an der Madura- 
Strafse. Die nachstehenden Aufzeichnungen sind dem meteorologischen Journal 
der deutschen Bark „George“, Kapt. Schwarting, entsommen. . __ 
„Die in der Karte angegebene Klippe dicht vor Panaroekan ist nicht 
vorhanden; die andere WNW 3—4 Sm. von der Pier entfernt, liegt so nahe an 
der Küste, dafs sie kein Hindernils für die Schifffahrt bildet. Bei niedrigem 
Wasser. und leichtem Seegange ist sie aufserdem leicht durch die darauf stehende 
Brandung zu erkennen, . 
‚. Das Beladen der Schiffe geht bei schönem Wetter und flauer Briese 
einigermafsen gut. Leider ist die Brücke zum Anlegen und Beladen der Leichter 
zu kurz, so dafs dieselben mit der Ebbe auf den Grund gerathen und erst mit 
halber Fluth wieder flott werden. Für das nächste. Jahr (1887) ist der Bau 
und die Fertigstellung einer längeren Brücke in Aussicht genommen, wodurch 
der eben angeführte Uebelstand beseitigt werden würde. Auch ist beabsichtigt, 
die Packhäuser durch ein Schienengleise mit der neuen Brücke zu verbinden, 
was um so erwünschter wäre, als hier oft Mangel an Arbeitskraft eintritt. Die
	        
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