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Literarisches.
wendig ist, und‘ giebt ihm Mittel an die Hand, sich dieselben zu erwerben: Im
Besonderen worden die hauptsächlichsten, zu den verschiedenen Beobachtungen
zu benutzenden Instrumente bezeichnet und, ohne selbst auf eine detaillirte
Beschreibung derselben einzugehen, auf die zur näheren Information dienende
Literatur- sowie die besten Bezugsquellen verwiesen. In eingehenderer Weise
werden sodann die Methoden der Terrainaufnahmen und das Zeichnen der
Karten behandelt, Anleitungen zum Bestimmen der Mineralien, Fossilien, von
Pflanzen und Thieren, zu anthropometrischen Bestimmungen, Anstellungen von
statistischen Erhebungen etc. gegeben.
Der zweite Hauptabschnitt, „Beobachtungen und Studien“, zerfällt nach
einigen allgemeinen Bemerkungen über das Anstellen, die Aufzeichnung und
Verwerthung der Beobachtungen in zwei Abtheilungen, das Land und das Volk.
Von der Reichhaltigkeit des gebotenen Stoffes glauben wir in Kürze kein
besseres Bild entwerfen zu können, als wenn wir nach der dem Werk voran-
geschickten Inhalts-Uebersicht eine Aufzählung der einzelnen zur Behandlung
kommenden Kapitel hier folgen lassen. Die Betrachtung des Landes wird zer-
gliedert in: Lage, Grenzen und Gröfse, Gebietseintheilung, Bodengestaltung
(Topographie), Geologie, und zwar Geologie der Erdoberfläche und Geologie
des Erdinnern, der Boden in wirthschaftlicher Hinsicht in Bezug auf Industrie
(Mineralien und Nutzhölzer) und in Bezug auf Landwirthschaft (Kulturboden),
Klima, Gewässer, Pflanzenwelt, Thierwelt. ;
Der Abschnitt „Das Volk“ zerfällt in: Bevölkerungsstatistik, Rassen und
Typen, Sprachen und Dialekte, Sitten und Gebräuche, Ideenwelt, Glaube und
Religion, Kleidung und Schmuck, Nahrung, Wohnungen, Lebensweise, Organi-
sation der Familie, der Gesellschaft und des Staates, Recht und Eigenthum,
verschiedene Einrichtungen, Gewerbe, Handel, Literatur, Kunst und Wissen-
schaft, Ursprung und Geschichte, allgemeine Betrachtungen.
Zwei Anhänge, von denen der erste Hülfs- und Reduktionstabellen ent-
hält, der zweite ein systematischer Fragesteller ist, vervollständigen das Buch
and erhöhen‘ seinen Werth. Der letztere, welcher als neu der zweiten Auflage
beigefügt ist, bildet in Gestalt von 402 Fragen, die mit vielem Goschick aus-
gewählt‘ und systematisch nach derselben Weise wie „Der Beobachter“ zu-
sammengefafst sind, für sich einen kurzen zusaäammengedrängten Leitfaden der
anzustellenden Beobachtungen, und ist die Beantwortung der Fragen im Stande,
ein vollständiges Bild von Land und Leuten zu entwerfen. Gleichzeitig gewährt
der Fragesteller eine angenehme Richtschnur für die Aufzeichnungen und
Berichte über die Beobachtungen. Ursprünglich ist dieselbe nach einer Vor-
bemerkung der Verlagshandlung separat gedruckt worden, namentlich im
Interesse der in amtlicher Stellung oder in besonderem Auftrage in fremden
Welttheilen Weilenden, von denen offizielle Berichte verlangt werden (Konsular-
beamte, Marineoifiziere, Missionare, Forschungsreisende etc.), um denselben
als orientirender Führer und als Cadre für ihre Berichte zu dienen.‘ Wir sind
überzeugt, dafs der Fragesteller sowohl wie das ganze Werk seinen Zweck in
vollkommenster Weise erfüllen und seinen Lesern gute Dienste leisten wird.
Himmel und Erde. Populäre illustrirte naturwissenschaftliche Monats-
schrift, herausgegeben von der Gesellschaft Urania. Redakteur Dr. M. Wilh.
OD a Berlin. Verlag von Hermann .Paetel in Berlin. Preis pro Quartal
Unter diesem Titel erscheint seit Oktober d, J. eine neue Zeitschrift,
welche als literarisches Organ der Gesellschaft Urania zu Berlin sich die Auf-
gabe gestellt hat, die Popularisirung der Naturwissenschaften und die Ver-
breitung der Freude an der Naturerkonntniss nach Kräften zu fördern. Diesen
schönen Zweck verfolgend, hat sich Anfang dieses Jahres die genannte Gesell-
schaft konstituirt und die umfassendsten Vorbereitungen zur Erreichung des-
selben getroffen. Zu diesen gehört vor allen Dingen der Bau eines Schau-
gebäudes im Landesausstellungspark zu Berlin, in welchem die Naturerscheinungen
in ihrer Entstehung und Zusammenhang dem Besucher vorgeführt werden sollen.
Auf einem „wissenschaftlichen Theater“ werden hier die Himmelsphänomene,
wie Sonnen- und Mondfinsternisse, Kometen, Sternschnuppen u. 8. w. zur