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Full text: 16, 1888

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Einige magnetische Beobachtungen im Nordseegebiet. 
Beobachtungsortes gegen Wilhelmshaven zu bilden. Kennt man nun den nor- 
malen mittleren Werth des Jahres für Wilhelmshaven, so ergiebt sich hinreichend 
genau unter Benutzung jener Differenz ohne Weiteres der normale für das gleiche 
Jahr gültige Werth des Beobachtungsortes, also befreit von zufälligen abnormen 
unregelmäfsigen oder regelmäfsigen jährlichen und täglichen Schwankungen. 
Es ist ersichtlich, dafs eine solche Reduktion strenge Gültigkeit nur besitzt, 
wenn der Beobachtungspunkt und die Normalstation nicht allzu sehr in Länge 
und Breite von einander verschieden sind. Andernfalls sind Verschiedenheiten 
in den regelmäfsigen wie unregelmäfsigen Schwankungen der erdmagnetischen 
Elemente zu erwarten, die keiner Elimination fähig sind. Bei ausgedehnteren 
Vermessungen wird man daher auf mehrere Basisstationen, die unter sich aber 
in Verbindung stehen, zu reduciren haben, indem man jeder einzelnen ein be- 
stimmtes Gebiet zuertheilt. Die Frage, wie weit die Grenzen desselben gezogen 
werden müssen, läfst sich allgemein nicht beantworten, nur so viel sei erwähnt, 
dafs nach den bisherigen Erfahrungen für Deutschland etwa vier solcher Nor- 
malstationen ausreichend sein würden. 
Zu den Intensitätsbestimmungen muß erwähnt werden, dafs dieselben 
nur aus Ablenkungsbeobachtungen bestanden, dafs dieselben also Sicherheit nur 
bieten, wenn das magnetische Moment der ablenkenden Magnete während der 
Reise konstant geblieben ist. Um dies konstatiren zu können, müssen Beob- 
achtungen an der Basisstation vor und nach der Reise geschehen und dieselben 
mit den auf jener Station bekannten Werthen verglichen werden. Letztere 
werden zweckmäfsig den Angaben der Variationsinstrumente in einer hier nicht 
weiter zu erörternden Weise entnommen. 
Als abgelenkte Nadel diente ein einfacher Magnet von 7cm Länge mit 
zugespitzten Enden, der mit einem einfachen, keine Umlegung erlaubenden 
Hütchen auf die Pinne gesetzt wurde. Die Nadel trägt einen kleinen Spiegel, 
und die Einstellungen geschehen in der oben bei den Deklinationsbestimmungen 
beschriebenen Weise. Ein entschiedener Gewinn ist die Benutzung einer solchen, 
auf einer Spitze schwebenden Nadel auch hier, weil mit derselben bei etwas 
lebhafterem Winde im Freien noch beobachtet werden kann, was bei einer am 
Faden aufgehängten Nadel leicht zur Unmöglichkeit wird. 
Die beiden ablenkenden Magnete waren, wie die Untersuchung nachwies, 
sehr gut kompensirt, so dals Temperaturschwankungen von 10° unbedenklich 
vernachlässigt werden konnten. Sie befanden sich an den Enden einer Holz- 
schiene, die mit ihrem mittleren Theile auf dem Magnetkasten befestigt werden 
konnte. Die hierfür getroffene provisorische Einrichtung kann wohl Ursache 
sein, dafs einzelne Einstellungen kleinere, aber nicht erheblich ins Gewicht 
fallende Differenzen zeigen. Die Ablenkungen geschahen nach beiden Seiten des 
magnetischen Meridians durch Umlegen der Schiene, Gewöhnlich wurde, um die 
Sicherheit zu erhöhen, in jeder Lage zweimal beobachtet. Nennen wir @ den 
beobachteten Ablenkungswinkel, M das magnetische Moment der Deflek- 
toren, so besteht, da die Ablenkungsmagnete stets senkrecht zur abgelenkten 
Nadel bleiben, die zur Berechnung der Horizontalintensität führende Relation: 
x == Ksing, 
wo K eine wesentlich von der Entfernung der Deflektoren abhängige Konstante 
ist. Da aufser dieser auch das Moment M nicht bekannt ist, so mufs die 
Größe r= C durch Vergleichsbeobachtungen an einem Orte, wo die Intensität 
jederzeit gegeben ist, ermittelt werden. Nennen wir die Intensität der Basis- 
station Ho, den.entsprechenden Ablenkungswinkel @o, so haben wir: 
C = Ho sin go. 
Diese Bestimmung von C wird vor und nach der Reise gemacht, die 
Uebereinstimmung der Messungen giebt ein Urtheil über die Unveränderlichkeit 
der Konstanten und somit über die Brauchbarkeit der relativen Intensitäts- 
bestimmung. Folgende Messungen derart wurden im Wilhelmshavener Obser- 
vatorium angestellt, die zugleich das Schema der Beobachtungen illustriren.
	        
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