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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 16 (1888)

Kleine Notizen, 
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Monäts andauerte; dagegen wurde auf dem Meerestheile westlich von Irland 
ein Maximum am 12.—15. von einem tiefen Minimum am Schlufs des Monats 
abgelöst. - . 
Da dieses letztere Minimum sich ‘ während der ersten‘ Dekade des 
Februar zwischen Irland und Island festsetzte und auch in den beiden folgen- 
den diese Gegend den Mittelpunkt eines vom Nordkap nach SW hin lang- 
gestreckten Gebietes niederen Druckes bildete, so finden wir auf der Isobaren- 
karte des Februar hier den niedrigsten mittleren Druck, gegen 10mm unter 
normal, Seine langgestreckte Gestalt verdankt dieses Depressionsgebiet nament- 
lich der in der zweiten Hälfte des Monats (Karte VIII) so stark frequentirten 
Zugstrafse von Cyklonen, die vom Golfstrom nach dem Nordkap führte. Ueber 
Grönland war der mittlere Luftdruck des Monats etwa 13 mm höher als normal, 
entsprechend der langen Andauer eines Maximums daselbst. Auch über Ost- 
europa war der Druck höher als normal. In Bezug auf die Mitteltemperatur 
bot dieser Monat abermals eine andere Kombination: die Kälte in Nordamerika 
war noch weiter ostwärts verschoben, nördlich von dem grofsen Depressions- 
gebiete war Island kalt, Westgrönland aber warm, in ganz Europa, mit Aus- 
nahme Schottlands und der Mittelmeerländer, war die Temperatur bedeutend 
— 1 bis 5 Grad — über ihrem Normalwerthe, dem kräftigen Vorwalten süd- 
licher Winde entsprechend, welches die geschilderte Druckvertheilung zur Folge 
haben mufste. Im Südwesten Sibiriens endlich zeichnete sich der Monat durch 
strenge Kälte aus. 
(Schlufs folgt.) 
Kleine Notizen. 
1. Ueber den Gebrauch von Oel zur Beruhigung der See an 
Bord S. M.S, „Moltke“ berichtet der Kommandant dieses Schiffes, Kapt. z. See 
Schulze; das Folgende: 
Auf der Rückreise S. M. S. „Moltke“ von den Kap Verdeschen Inseln 
nach England wurden in der Höhe der Azoren Versuche mit Oel zum Beruhigen 
der See vorgenommen. Das Schiff lag bei Windstärke ca 9 und schwerer 
bewegter See über St-B.-Bug bei, stampfte stark und nahm am Luv-Bug häufige 
und starke Seen über. Die Temperatur der Luft betrug 10°, die des Wassers 
14°C. Zum Zweck der Versuche wurde an der Nock der blinden Ras zu 
Luvward ein Steertblock angeschlagen, durch diesen ein Jollentau geschoren, 
an welchem dann auf der Back ein Proviantsack angesteckt wurde. Derselbe 
war mit Werg gefüllt und dieses mit ca 4.5 Liter Fischöl getränkt. Mittelst 
eines anderen Endes wurde der Sack soweit unter die Nock der blinden Ras 
gefiert, dafs er beim Stampfen gerade eintauchte. Nach kurzer Zeit zeigte sich 
zu Luvward längs des Schiffes bis weit hinter das Heck ein breiter Streifen 
vollkommen ' ruhigen Wassers, auf welchem eine dünne ‚Oelschicht ruhte. 
Innerhalb dieses Streifens wurden während der ganzen Zeit, während welcher 
der Versuch gemacht wurde, keine Brechseen wahrgenommen, während dieselben 
aufserhalb des mit Oel bedeckten Wassers häufig waren. Bei der auf ‚diese 
Weise beruhigten See hätte ein Boot leicht zu Wasser gobracht werden können, 
während es vorher unmöglich gewesen wäre. Der Verbrauch an Oel belief 
sich auf ca 2,3 Liter pro Stunde, Beim Eintauchen des Oelsackes in das Wasser 
sah man, wie die gegen den Sack schlagenden Seen resp. Brecher mit Oel 
getränkt wurden und sich dann zwischen Sack und Schiff giefskannenförmig auf 
dem Wasser vertheilten. 
Fernere erfolgreiche Versuche mit Oel wurden an Bord S. M. S.. „Prinz 
Adalbert“ angestellt. Wir entnehmen dem Berichte des Kommandanten, Kapt. 
z. See v. Pawelsz, darüber das Folgende:
	        
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