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Vierteljahrs-Wetier-Rundschau der Deutschen Seewarte.
Am 18. Februar. D. 66 (42° W). Um 8p Wind S5 und Luftdruck =— 747,8 mm. Wäh-
rend der Wache von 8 bis 12 p drehte der Wind bei wolkenbruchartigem Regen von S nach WNW.
Am 19. Februar. S. 112 (56° W), Nach 8 pp flaute der WSW-Wind ab, um 10 p Wind
umspringend auf NE, dann bis 4a am 20. veränderlicher Wind; niedrigster Luftdruck 751,5mm 12 P-
Am 20. Februar. D. 30 (42° W). Um 10a niedrigster Luftdruck = 723,4 mm. Nach
dieser Zeit nahm der Luftdruck rasch zu. — D. 65 (23° W). Um 6p Luftdruck = 739,0 mm.
Wind um 4 p SSE 7: um 6p WSW 9; um 12 p WzS10. — D. 69 (10°W). Wind um 1024 WNW 3;
um 11a plötzlich Sturm aus NE.
Am 21. Februar. D. 40 (49° W). Um 8 pp Luftdruck = 732,4mm und Wind SW?7. —
D. 30 (48° W). Um 8p Wind NW6 und Luftdruck = 740,4 mm. — D. 9 (11° W). Um 8p
niedrigster Luftdruck = 742,1 mm und Wind SW 8.
Am 22. Februar. D. 65 (33° W). Um 8p Barometer 737,1, Wind SWzW 11.
Am 23. Februar. D. 31 (27° W), Um 8p Wind NNW 11, Barometer 743,8. — D. 9
(21° W), Um 4p Wind SSW 10, Barometer 729,0.
Am 24. Februar. D. 65 (40° W). Um 8p Luftdruck = 732,7 mm und Wind N5. —
D. 31 (34° W). Um 8 p Luftdruck = 739,8mm und Wind SE 7. — D. 9 (25°W). Um 4p Luftdruck
= 750,6 mm und um 12p 742,6 mm. Wind um 4p NNW 4, um 8p ESE2 und um 12p SEB8.
Am 25. Februar. D. 9 (31° W). Wind um 2a ESE 10, um 10p SSW 9, um 4p wind-
stille, um 6p NNE 5, um 8p NNWS5 und um 12p NNW8.
Am 26, Februar, S. 39 (49° W). Um 2p niedrigster Luftdruck = 742,0 mm. Blitz und
Donner, orkanartiger Wind. Um 12a Wind S11 und um 4p W10. — S. 94 (48° W). Um 8p
eine orkanartige Böe aus SSW. Um 4l%Ap Wind umspringend nach WzN 83. Heftiger Regen und
Donner. — D. 9 (45° W). Um 12p Luftdruck = 748,9 mm und Wind SE7. — D. 61 (@5° W).
Um 4 8 orkanartiger Sturm und niedrigster Luftdruck = 741,4 mm.
Am 27. Februar. D. 9 (40° W). Um 1a niedrigster Luftdruck = 737,4 mm und Wind
SE 10. Heftiges Blitzen. Um 4a Wind SW 11. — D. 50 (38° W). Um 8 p Luftdruck = 740,4 mm
und Wind SSWS8. — S. 101 (13° W). Um 9a sprang der Wind um nach NW. Um 12a
Wind NW 11,
Ein Rückblick auf den Winter 1884—85 an der Hand der drei
Karten der mittleren Monatsisobaren, welche den „Synoptischen Karten“ bei-
gegeben sind, und der im Anhang dieser Rundschau folgenden Tabelle der
Temperaturabweichungen möge hier folgen.
Im Dezember waren die anomalen winterlichen Differenzen des Luft-
üdrucks aufserordentlich verstärkt. Das Minimum bei Island war fast 10mm
tiefer als normal, das Maximum bei den Azoren und jenes am Felsengebirge
atwa 2 mm höher als normal. In Osteuropa war dagegen der Luftdruck vom
normalen nicht wesentlich verschieden. Dieser Druckvertheilung entsprach die
außerordentlich niedrige Lufttemperatur an der NW-Seite des grofsen Nieder-
druckgebietes, in Grönland, und in dem Hochdruckgebiete in Nordamerika.
Westsibirien und das europäische Russland, mit Ausnahme seines äufsersten Nord-
westens, waren sehr warm. Vergleicht man die Karte der mittleren Isobaren
mit den Bahnenkarten I bis III dieser Rundschau, so findet man, dafs im Ge-
biete niedersten Druckes westlich von Island auf allen drei Karten und in dessen
Annex östlich von Island auf den beiden ersten Karten tiefe Cyklonencentren
sich zeigten, sowie ferner, dafs die Ausbuchtungen der Isoharen am Rande des
Niederdruckgebietes einzelnen solchen Cyklonen entsprechen, so die an den
amerikanischen Seen jener vom 22., die auf dem Golfstrom jener vom 19., die
auf der Baffinsbai jenen vom 21. und 24., die bei den schwedischen Seen jenen
vom 5. und 12, Dezember; das Minimum auf dem Mittelmeere war während
der ganzen letzten Dekade vertreten.
Auch im Januar war das Monatsmittel des Luftdrucks auf dem Ocean
niedriger, auf den Kontinenten höher als normal. Allein jetzt war der Ueber-
schufs ganz besonders auf Seite Europas, und das Deficit fand sich vorzugs-
weise in der Umgebung von Grönland. Vom Schwarzen Meer bis zum Kismeer
und bis nach den Faröern hin war der Druck 4 bis 8 mm über dem Normal-
werthe, in Spanien dagegen 4mm unter demselben. Entgegengesetzt dem
vorhergehenden Monat, war die mittlere Temperatur des Monats in Grönland
sehr hoch, im gröfseren Theile von Europa aber mehr oder weniger stark
unter normal, nur in den russischen Ostseeprovinzen wiederum sehr hoch. Die
Kälte in den Vereinigten Staaten hatte sich ostwärts verschoben. Ein Vergleich
mit den Bahnenkarten III bis VI zeigt, dafs das niedrige Monatsmittel der
Gegend bei Island durch Depressionen auf allen vier Karten bedingt ist, das-
jenige auf der Baffinsbai hauptsächlich durch solche auf Karte V, und das
Maximum über Südrussland mit geringen Unterbrechungen während des ganzen