Säkulare Variation der magnetischen Deklination. in Rio de Janeiro.
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Zur Begründung der angegebenen Resultate waren die folgenden Ver-
gleichungen zwischen Beobachtung und Rechnung hinzugefügt:
768,5
1783,5
1787,5
1820,5
821,5
1830,4
1836,5
1857,5
1866,0
1876,5
1885,0
Obs.
—7,57°
— 6,60
—6,20
— 2,90
—3,35
— 2,14
— 2,00
+1,33
+2,70
+4,43
+5,33
Calc.
— 6,98°
— 6,51
— 6,51
—3,51
2,40
1,56
41,39
+2,66
+4,24
+5,52
O—C
— 0,59°
—0,09
+0,11
+0,61
+0,05
+0,21
— 0,44
— 0,06
+0,04
+0,19
— 0.19
Quadr.
0,3481
0,0081
0,0121
0,3721
0,0025
0,0441
0,1936
0,0086
0,0016
0,0361
0,0561
— 1,0580
Hieraus ersah ich den Grund, warum Herr Cruls für Rio de Janeiro mit
einer so kurzen Periode von 450 Jahren, welche mich überraschte, zur Dar-
stellung der Beobachtungen fertig werden konnte. Ich hatte schon nach meinen
früheren Rechnungen dazu 900 Jahre, also das Doppelte, für erforderlich ge-
halten. Nun zweifle ich zwar nicht, nach der obigen Vergleichung, dafs für
die von Herrn Cruls benutzte kurze Beobachtungsreihe eine Periode von
450 Jahren genügt und selbst für das künftige halbe Jahrhundert, wegen einer
zufällig eintretenden Kompensation, zur genäherten Berechnung der Deklination
ausreichen wird; ferner dafs bei einer sonst guten Grundlage der‘ Rechnung,
auch noch kleinere Perioden allenfalls hinreichend gewesen wären, z. B.
400 Jahre, wonach die Formel:
D — +1,87° + 9,239° sin (0,9 m — 8,93°)
sich den obigen Beobachtungen im Ganzen sogar noch etwas besser anschließen
würde, wie die folgende Vergleichung zeigt:
Obs.
1768,5 —7,57°
783,5 — 6,60
1787,65 —6,20
1820,5 —2,90
1821,5 — 3,35
1830,4 —2,14
1836,55 —2,00
1857,5 +4-1,33
1866,0 +2,70
1876,5 +4,43
18835,0 + 5,33
Calc.
— 7,28°
— 6,74
6,51
— 3,49
—3,37
— 2,26
— 1,45
+1,52
+2,75
+4,25
+5,42
0—C
— 0,29°
+0,14
= = 0,31
0,59
+0,02
+0,12
- 0,55
—0,.19
—0,05
+0.18
— 0,09
N
Quadr.
0,0841
0,0196
0,0961
0,3481
0,0004
0,0144
0,3025
0,0361
0,0025
0.0324
0,0081
0,9443
Die Hauptsache ist aber eine Berücksichtigung der älteren, ein ganzes
Jahrhundert weiter rückwärts umfassenden Beobachtungen, womit die angeführten
Resultate entschieden in Widerspruch gerathen, indem sie bis zu 12° von den
Beobachtungen abweichende Werthe geben, und überhaupt dann die Gesammt-
heit der Beobachtungen sich einer so kurzen Periode nicht mehr fügen will.
Da ist zunächst eine gute Beobachtung Lacaille’s vom 9, Februar 1751,
welche Hansteen®) selbst angeführt hat, nachher aber wieder übersehen
haben muß, weil er weder in der Zusammenstellung *) noch bei einer späteren
' 8) Untersuchungen über den Magnetismus der Erde. Von C. Hansteen. Uebersetzt von
Hanson. . Christiania 18.19, pag. 59.
4) Hansteen 1. ec. pag. 29.