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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 16 (1888)

Aus dem Reisebericht S. M. Knbt. „Iltis“, 
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Aus dem Reiseberichte S. M. Knbt. „Iltis‘, Kommandant 
Korv.-Kapt. v. Eickstedt, 
li. Von Singapore nach Manila. 
Nachdem $S. M. Knbt. „/itis“ am 14. März d. J. um 6* Morgens den 
Hafen von Singapore verlassen hatte, passirte es um 12" 40“ Mittags den 
Horsburgh- Leuchtthurm. Am 20. März Morgens wurde Labuan im Osten, 
ungefähr 13 Sm entfernt, gesichtet. Es wurde nördlich vorbei gesteuert und 
um 12° die Ostecke des Gordon-Riffes erreicht. Da gute Breitenobservation 
gemacht war und auch die Lothungen übereinstimmten, wurde, obgleich vom 
Lande kaum etwas zu sehen war, zwischen den Jakat- und Winchester-Untiefen 
hindurchgegangen. Nosong Shoal wurde auf 6 Sm Abstand gesehen; es markirt 
sich auch bei ganz ruhiger See durch zwei über Wasser befindliche Steine, 
Um 2" wurde eine Korallenstelle passirt, auf der sich 10,5 m Wasser befanden, 
as war offenbar die Growler-Bank, welche aber nach den Peilungen und Winkel- 
messungen 1,2 Sm WzS von dem auf der Karte angegebenen Punkte liegt. 
Gegen 3%4 Uhr Nachmittags wurde südlich von Teja beigedreht und ein Boot 
zum Lothen ausgeschickt. Nach der Segelanweisung befindet sich !/2 Sm westlich 
der SO-Ecke der Insel Teja eine Klippe mit nur 2m Wasser, welche in den 
Karten nicht angegeben ist. Diese Klippe wurde vom Boot nicht gefunden 
und vom Topp des dicht vorbeigehenden Schiffes aus nicht bemerkt, so dal, 
wenn sie überhaupt vorhanden, die Angaben ihrer Lage falsch sind. An dem- 
selben Abend ankerte das Kanonenboot südwestlich von Loutut-Pt. in ungefähr 
5° 56‘ N-Br auf 22m Wasser, wo dasselbe durch die vorliegenden Inseln gegen 
nördliche Winde geschützt war. Den nächsten Morgen früh um 5* 45” die Reise 
fortsetzend, lief es gegen 7!/2® durch die westliche Einfahrt in die Sapangar-Bucht; 
dieselbe bildet einen vorzüglichen, gegen alle Winde geschützten, für viele 
Schiffe Platz bietenden Hafen. Die hier genommenen Lothungen und Peilungen 
stimmten mit der Karte überein. Nach kurzem Aufenthalt dampfte S. M. Kubt. 
„Habicht“ sodann durch die Nordwest-Durchfahrt wieder in See; letztere ist 
für grofse Schiffe, so lange die Riffenden nicht durch Tonnen gekennzeichnet 
sind, nur passirbar, wenn die Sonne achteraus steht. Am 22. März bei Tages- 
anbruch kam die Insel Balabar in Sicht; es wurde dicht an der Ostseite der 
Insel entlang gesteuert. Die SW-Ecke der Einfahrt in die Clarendon-Bucht ist 
abgeholzt, und es steht daselbst jetzt ein weifes Haus mit Flaggenstange, 
welches eino ausgezeichnete Landmarke bildet. Das Feuer an der Südkante 
von Calandorang beßndet sich nicht in einem gemauerten Thurm, sondern auf 
einem durchbrochenen Gerüste; dicht dabei, westlich von demselben steht ein 
kleines weifses Holzhaus mit weilsem Dach. . Von Balabac wurde die Ostseite 
der Insel Palawan entlang gesteuert. In der Nähe der Insel Ursula kam hell- 
grünes Wasser voraus in Sicht; es wurde langsam darauf zugesteuert und anstatt 
73m (40 Fad.), wie es die brit. Adm.-Karte 967 (X: 96) angiebt, als geringste 
Tiefe 12 m gefunden, Von der NW-Kante dieser Stelle peilt man die Ustecke 
der Insel Ursula in NzO°/sO und der Winkel zwischen der Nord- und Südecke 
der Insel Bongsook wurde zu 42° 5‘ und zwischen der Nordecke von Bongsook 
und der Ostecke von Ursula zu 95° 55‘ gemessen. Der Durchmesser des Riffes 
beträgt ca 600 m, und der Grund besteht aus Korallen. Die Anwesenheit 
flacherer Stellen ist nicht ausgeschlossen. . 
Am 26, März um 8'/t Morgens wurde auf der Rhede von Manila geankert. 
2. Von Manila nach Hongkong. 
Am 27. März um 6'4% Morgens wurde Manila verlassen und am 30. 
Mittags das Pratas-Riff in Lee passirt. Im Umkreise von 30 Sm war daselbst 
starke Stromkabbelung, und der Strom setzte 1,5 Sm pro Stunde südwestlich.
	        
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