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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 16 (1888)

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Reisebericht des deutschen Dreimastschoners „Albatrofs“, 
Regen ein starker Strom läuft, weshalb die demselben zunächst liegenden Schiffe 
besonders gut nach dem Lande vertäut sein müssen. Schiffe, welche nach 
Menado bestimmt sind, haben sich im Abgangshafen mit guten Trossen zu ver- 
sehen, die in Menado nicht zu bekommen sind. Mein Schiff lag, wie die meisten, 
als es vertäut war, mit dem Heck ungefähr 270 m (150 Fad.) vom Lande entfernt. 
Das Löschen und Laden nimmt in Menado viel Zeit in Anspruch, da 
sämmtliche Ladung mit Kanoes von nur 1 bis 3 Tonnen Größe befördert wird 
und diese schon bei der geringsten Seebriese nicht mehr fahren können. Die 
Monate November uud Dezember sind in dieser Hinsicht die ungünstigsten, und 
ist deshalb ein Besuch in Menado während dieser Zeit möglichst zu vermeiden. 
Von Menado nach Makassar. Am 3. März 1887 verliefsen wir am 
Abend die Rhede von Menado, um nach Makassar zu segeln. Am folgenden 
Morgen standen wir bei Tagesanbruch unter der Insel Menado Tua. Der Wind, 
welcher in den nächsten Tagen bei sehr leichter bis mäfsiger Stärke zwischen 
N und NNW schwankte, lief am 7. März durch N nach E und blieb 80, bei 
vorwiegend frischer Stärke und gelegentlichem Abflauen, sowie von schönem 
Wetter begleitet, bis zum 13. März, an welchem Tage unser Schiffsort um Mittag 
0° 55‘ S-Br und 118° 52‘ O-Lg war. In der folgenden Zeit machte der Wind 
mehrere Rundläufe um den ganzen Kompafs; dabei war die Witterung sehr un- 
beständig, mit Regen- und Gewitterböen aus allen Himmelsrichtungen, in einer 
Stunde war es windstill und in der folgenden wehte fast ein Sturm. Unter 
solchen Verhältnissen erreichten wir am Nachmittage des 19. März den Hafen 
von Makassar. In der Makassar-Strafse trafen wir viel Treibholz, mitunter 
ganze Bäume mit Aesten und Wurzeln, die man, aus der Ferne gesehen, für 
Boote und andere kleine Fahrzeuge halten konnte, 
Lothungen im Stillen Ocean an der Küste von Central- und 
Nordamerika. 
Auf der Reise von Panama nach San Francisco hat der V. St. Dampfer 
pAlbatrofs“, Kommandant Lieutenant - Commander Z. L. Tanner, eine Anzahl 
von Lothungen ausgeführt im Auschluls an die früheren Messungen, welche in 
den diesjährigen Annalen Heft VII, Seite 305 und 306, verzeichnet sind, Wir 
yeben auch diese nach der von dem Hydrographischen Amte zu Washington 
in der „Notice to Mariners“, 1888, No. 24, gemachten Veröffentlichung wieder. 
Der Weg des Schiffes führt von Panama nach den Galapagos-Inseln, von dort 
mit nordwestlichem Kurs an die Küste von Mexico, an derselben und weiter in 
geringem Abstande an der kalifornischen Küste entlang. 
Auf der ersten Strecke scheint nach der auf den Karten eingetragenen, 
mit „P, D.“ bezeichneten Untiefe Rivadınera gesucht zu sein, doch ohne 
dieselbe zu finden, denn an und unmittelbar in der Nähe der für dieselbe 
angegebenen Stelle wurden 1882, 1657 und 1724 Faden Tiefe gelothet 
(Lothung 9 bis 11).
	        
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