Windgeschwindigkeit und Windrichtung auf der Insel Lesina,
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Während im Sommer-Halbjahre der Einflufs der Windstärke, der Tempe-
ratur und Bewölkung auf die Gröfse der täglichen Schwankung der Windstärke
sehr entschieden hervortritt, ist dies im Winter nicht der Fall. Ich beschränke
mich deshalb darauf, für diese Jahreszeit nur die Mittel der extremen Gruppen
(zu je 18 Monaten) mitzutheilen:
Sommer Winter
Mittlere Windgeschwindigkeit 12,9 146 159 171 194 165 244
Gröfse der täglichen Variation
Differenz der Extreme 97 103 8,7 9,3 8,9 5,6 6,2
Quotient » 221 205 171 166 159 1,42 1,29
Mit zunehmender Windstärke nimmt also die Gröfse der täg-
lichen Variation ab, wie die Quotienten aus Maximum : Minimum sehr
schön zeigen. Die Differenzen der Extreme geben, wie zu erwarten, weil sie
zugleich eine Funktion der Windstärke selbst sind, kein entschiedenes Resultat.
. . Sommer . ; ; Winter
Temperatur 25,8° 24,7° 24,.2° 22,9° 21,0° 10,6° 7,6°
Gröfse der täglichen Variation
Differenz der Extreme 10,6 94 101 8,6 8,2 ‘61 5,2
Quotient „ x» 224 1,83 1,83 1,66 1,64 135 182
Mit zunehmender Temperatur nimmt also sehr entschieden auch die
Gröfse der täglichen periodischen Variation der Windstärke zu.
Dieser Satz ist allerdings durchaus nicht neu. Es ist aber doch von Interesse
zu sehen, dafs er auch in den Monatsmitteln noch so deutlich hervortritt, aber
auch hier deutlicher in dem Gange der Quotienten, als in dem der Differenzen.
Schliefslich wollen wir noch sehen, welchen Einflufs die mittlere Bewöl«
kung auf die Stärke der Entwickelung der täglichen Variation der Wind-
stärke hat,
Sommer ; Winter
Bewölkung 0,8 1,2 1,9 2,4 3,3 3:3 62
Differenz der Extreme 116 108 9.1 8,3 8,3 6,0 5,7
Quotient . 2,18 201 174 160 168 144 1,26
Mit zunehmender Bewölkung nimmt die Gröfse der täglichen
Variation der Windstärke ab. Dies zeigt sich hier ebenso gut ausgeprägt
bei den einfachen Amplituden (Differenz der Extreme) wie bei den Quotienten
der Extreme; im Winter aber bei letzteren doch noch auffallender als bei den
Amplituden. .
Die Intensität der täglichen Windperiode nimmt also zu mit abnehmender
Windstärke, abnehmender Bewölkung und zunehmender Temperatur, Dieses
letztere Element ist aber das am wenigsten unabhängig variable, denn die
Temperatur der Sommermonate ist hauptsächlich eine Funktion der Bewölkung,
mit abnehmender Bewölkung steigt die Temperatur. Die Beziehungen der
mittleren Windgeschwindigkeit und der Bewölkung zu den beiden anderen
restirenden Elementen zeigen folgende kleine Tabellen (Sommer) :
Mittlere Windgeschwindigkeit 129 146 159 171 194
Temperatur 244 248 235 228 282
Bewölkung 16 18 2,3 2,3 21
Es besteht demnach keine durchgreifende Abhängigkeit der mittleren
Temperatur und Bewölkung von der mittleren Windgeschwindigkeit. Der grofe
Einflufs, den diese letztere auf die Intensität der Entwickelung der täglichen
Periode der Windstärke hat, ist daher fast unabhängig von dem gleichzeitigen
Einwirken der anderen meteorologischen Elemente, und die Ursache der Ab-
nahme der täglichen Variation mit zunehmender mittlerer Windstärke ist deshalb
in erster Linie in dieser letzteren selbst zu suchen,
Mittlere Bewölkung 0,8 12 1,9 24 3,3
” Temperatur 25,6 24,4 24,1 23,2 21,5
Windstärke 142 155 1783 165 167
Die Abhängigkeit der mittleren Temperatur von der Bewölkung tritt
hier deutlich genug hervor, und es wird daraus klar, dafs die Bewölkung durch
die von ihr bedingte mittlere Temperatur auf die Entwickelung der täglichen
Periode der Windstärke Einflufßs nimmt. Hingegen zeigt sich auch in dieser
an