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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 16 (1888)

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AM 
Küstenplätze der Samoa-Inseln. 
In der Bergkette, die sich in der Mitte der Insel Upoluw von West nach 
Ost zieht, befindet sich ein tiefer Thaleinschnitt, der sich besonders bei be- 
wölktem Himmel durch tiefer herabhängende Wolken zeitweilig scharf markirt, 
Hält man diesen Einschnitt in N!/4W, so führt der Kurs in die Mitte der 
westlichen Einfahrt. Doch auch ohne dieses Mark ist die westliche Einfahrt 
nicht schwierig, sobald man den Hafen richtig ausgemacht hat, da man sich 
auf dem Kurse Nord dem westlichen Seitenriffe und dem Mittelriffe bis auf 
1 Kabllg. nähern kann, ohne irgend welche Gefahr zu laufen. Man halte das 
Schiff in der Mitte zwischen denselben und ankere, sowie sich das Nordende 
des inneren Mittelriffes querab befindet. Etwas schwieriger ist die Osteinfahrt, 
da hier östlich und westlich Untiefen liegen, die sich nicht immer durch Bran- 
dung markiren. Man steuere mit dem Kurs N'AW auf die Mitte der Osteinfahrt 
zu, halte das Schiff in der Mitte zwischen dem östlichen Seitenriffe und dem 
Mittelriffe, bis das Nordende des inneren Mittelriffes erreicht ist, und ankore 
dann in dem sich nach NOzN hinziehenden inneren Bassin. 
Die von der englischen Korvette „Sappho“ in der Osteinfahrt gemeldeten 
23/4 Fad.-Stellen existiren nicht. 
Schiffe, die den Hafen vorübergehend besuchen, finden einen guten 
Ankerplatz 1 Kabllg. westlich vom Nordende des inneren Mittelriffes, Schiffe, 
die längeren Aufenthalt nehmen, sollten sich in dem inneren Theile des Ost- 
hafens verankern, da sie hier gegen .die einlaufende Dünung geschützt liegen. 
Es empfiehlt sich der nicht bedeutenden Ausdehnung des Hafens wegen, 
das Schiff mit zwei Ankern in der Richtung Ost— West zu verankern, und um 
das Schwaien des Schiffes beim Einsetzen der Landbriese in der Nacht zu ver- 
hindern, nach Norden einen Warpanker auszulegen. 
Gezeiten. Die Beobachtungen S.M.S. „Carola“, die jedoch nicht ge- 
nügend ausgedehnt werden konnten, ergaben eine Hafenzeit von 7* 30“, Fluth- 
und Ebbe-Strom waren in dem Westhafen nicht bemerkbar. Die Fluthhöhe 
beträgt ca 1m. 
Positionsbestimmungen. Die in der Nähe des Trader-Hauses an- 
gestellten astronomischen Beobachtungen mufsten wegen plötzlicher Abberufung 
des Schiffes abgebrochen werden. Sie ergaben unter Zugrundelegung der von 
dem früheren Kommando S. M. S. „Carola“ angegebenen Breite von 13° 59,2‘ Süd 
(siehe diese Annalen 1883, pag. 520) eine Länge von 171° 51,5‘ West, welche 
Länge von der von Wilkes im Jahre 1839 angegebenen um 3,8‘ nach Westen 
abweicht. 
Die Mifsweisung beträgt nach den angestellten Beobachtungen 
9° 8‘ Ost. 
Proviant kann man in den an der Safatu-Bucht liegenden Dörfern nur 
in beschränkter Menge erhalten. Ochsen und Geflügel sind selten, Schweine 
und tropische Früchte jeder Art dagegen in gröfserer Menge aufzutreiben. 
Frischwasser liefert der bei Nallotatu mündende Bach, 
Ein Lootse existirt für den Hafen nicht. Die in Apita vorhandenen, 
als Führer von kleinen Handelsschonern fungirenden Eingeborenen, die mit den 
Küstenriffen im Allgemeinen gut Bescheid wissen, sind nicht zuverlässig, da sie 
einerseits mit der Führung größerer Schiffe nicht vertraut sind, andererseits 
nur selten nach Safatu kommen. 
5. Die Apolima - Strafse.‘) 
S.M.S. „Carola“ hat die Apolima-Strafse fünf Mal benutzt und jedesmal 
eine bedeutend höhere Dünung in derselben vorgefunden, wie nördlich oder 
südlich derselben stand. Die Dünung scheint bei östlichen Winden von Norden 
und Süden in die Straße hineinzulaufen und dadurch die durcheinanderlaufende 
höhere Erhebung der Wellen hervorzubringen, 
Lothungen 0,8 Sm West von Apolima ergaben 70m Wasser. 
Beim Passiren der Straße wurde die Beobachtung gemacht, die schon 
in diesen Annalen 1879, Seite 10 und 439, erwähnt ist, dal die Ostküste von 
Sawaiz weiter nach Osten vortritt, wie dies nach der Karte sein soll. 
il) „Pacific Islands“, Vol. II, 1885, S. 44.
	        
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