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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 16 (1888)

Küstenplätze der Samoa-Inseln. 
495. 
Vor der Landspitze, auf welcher das Trader’s Haus steht, erstreckt sich 
ein spitz auslaufendes Riff 5 Kabllg. nach See zu, an dessen Westseite” sich 
bedeutende Sand- und Muddablagerungen gebildet haben, die den inneren Theil 
des Westhafens bedeutend einengen. In der Verlängerung desselben nach Süden 
zu liegt das bereits erwähnte Mittelriff. 
Der innere Theil desselben ist der gröfsere; seine Ausdehnung beträgt 
in nord—südlicher Richtung 2,0, in ost—westlicher Richtung 1,5 Kabilg. Bei 
Niedrigwasser fällt er theilweise trocken, zu allen Zeiten markiren. sich die 
Ränder durch Brandung. Das Riff fällt überall ziemlich steil ab, so dafs man 
sich demselben auf !/s Kabllg, nähern kann. , 
Der südliche Theil des Mittelriffes wird durch einen 150m breiten und 
25m tiefen Kanal von dem inneren Theile getrennt. Auf demselben steht stets 
hohe Brandung, die bei schwerem Seegang bis zum nördlichen. Theile des Mittel- 
riffes bricht, so dafs dann beide Theile des Riffes verbunden zu sein scheinen, 
Der südliche Theil des Mittelriffes fällt bei Niedrigwasser nicht trocken, seine 
Ränder fallen ziemlich steil ab. 
In S!40 1,2 Kabllg. von dem Südende des Mittelriffes liegt eine 50 m 
im Durchmesser haltende Korallenbank mit 5m geringster Wassertiefe und 
steil abfallenden Rändern. Die See bricht hier nur bei hohem Seegang, doch 
kann man diese Stelle auch bei ruhigerem Wasser am höheren Auflaufen der“ 
See erkennen. Auf dieser Stelle werden die blinden Brecher gewesen sein, die 
die englische Korvette „Sappho“ vor dem Eingange in den Westhafen gesehen 
haben will (siehe Segelanweisung B. XII: 20; „Pacific Islands“ Vol. II, S. 43). 
Für die Einfahrt in den Hafen ist diese Untiefe weniger gefährlich, da sie in 
Verlängerung der beiden Theile des Mittelriffes liegt. ; 
Die Ufer der Safatu-Bucht, die sehr fruchtbar zu sein scheinen, sind 
von Dörfern besetzt, die zum gröfsten Theile unter niedrigen Kokospalmen. ver- 
borgen liegen. Obwohl sich in der Mitte derselben meistens eine aus weilsem 
Korallenkalk aufgeführte Kirche befindet, so sind dieselben hinter den sie be- 
schattenden Bäumen so schwer auszumachen, dafs sich nicht eine derselben als 
Objekt zur Ansteuerung eignet. Auch das Trader’s Haus, das auf der zwischen 
beiden Theilen des Hafens vorspringenden Landspitze liegt, ist nur dicht vor 
dem Hafen zu erkennen. Es hat weils getünchte, mit Fenstern versehene Wände 
und ein rothes Dach. 
Zwischen den das Ufer einfassenden Bäumen und dem Wasser befindet 
sich überall weifßser Sandstrand. Am Eingange zur Vaiee-Bucht ist derselbe 
am höchsten. Diese markirt sich vom inneren Hafen aus hierdurch scharf 
gegen das dahinter liegende dunklere Land. In die Vaijee-Bucht scheint ein 
gröfserer Bach zu münden, da der schmale Zugang zu derselben frei von Riffen 
ist. Eine nähere Untersuchung dieser in der Richtung SO—NW ca 1 Sm 
langen Bucht konnte aus Mangel an Zeit nicht vorgenommen werden. 
Ein anderer Bach, der bei Hochwasser für Boote zugänglich ist, und aus 
dem gutes Wasser entnommen werden kann, mündet zwischen den Dörfern 
Nallotatu und Saautaua. 
Die den Hafen von Safatu bildenden Küstenriffe erstrecken sich nicht 
bis an die Ufer heran; sie lassen an denselben entlang freie Passagen, die bei 
halber Fluthhöhe von leichten Booten befahren werden können. Ein guter 
Landungsplatz für Boote befindet sich !/a Kabllg. nordwestlich von Trader’s 
Haus, nachdem dieselben nordwestlich von dem vorliegenden Küstenriffe herum- 
gefahren sind. . 
Die Ansteuerung des Hafens ist schwierig, da charakteristische Land- 
marken zur Auffindung desselben fehlen, Doch genügen hierzu bei sichtigem 
Wetter der Berg Tofua und die kleine vor Falealili gelegene Insel Satalo, die 
sich mit ihren niedrig stehenden Palmen dunkel gegen den Hintergrund markirt. 
Die Peilungen: Berg Tofua in NW'/AN und Satalo in 0'/2N geben einen Punkt, 
von dem aus man vom Topp die ca 1 Sm in N'AW gelegene Hafeneinfahrt 
übersehen und sich orientiren kann. Der Hafen markirt sich besonders bei 
Niedrigwasser durch die beiden durch brandungsfreies Wasser gekennzeichneten 
Hafeneinfahrten und das zwischen ihnen isolirt liegende Mittelriff, auf welchem 
ebenso wie. auf den beiden Seitenriffen stets Brandung steht.
	        
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