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Die Banks-Insehn.
der Südostküste einen Höhenrücken bilden. Ein sich bis zu 807m (2650 Fufs)
erhebendes Vorgebirge bildet das Südende der Insel, mit welcher es durch
einen niedrigen schmalen Landstreifen verbunden ist. Die Ostseite des Gebirgs-
zuges fällt steil abwärts, so dafs ein grofser Flächenraum sumpfigen Landes
zwischen der Küste und dem Fufse des Gebirges bleibt; an der Nord- und
Westseite fällt es allmählicher ab, bildet ein Plateau von 212—244 m (700— 800
Fufßs) und geht dann steil nach der Küste hinab, Das Gebirge ist überall dicht
bewaldet. Die Küste ist durchweg felsig, mit kleinen Buchten. Die Insel ist
ziemlich stark bevölkert “und zählt wahrscheinlich ca 500 Einwohner; die Haupt-
wohnstätten liegen an der Nordwestseite; an der Nordost- und Ostküste befinden
sich nur wenige Ortschaften.
. Port Patteson, an der Ostküste der Insel, ist in seinem nördlichen
Theil gut geschützt, der südliche Theil der Bai ist jedoch dem Seegange aus-
gesetzt. Um den Hafen von Süden her bei dem gewöhnlichen Passat anzulaufen,
steuere man westlich von Sugarloaf-Insel, bis der Berggipfel als vollkommener
Kegel in der Richtung 0!/AN erscheint, dann steuere man W!/2S, bis man Kap
Ashwell unterscheidet. Um in der Nusa-Bai oder der nördlichen Bucht des
Hafens zu ankern, bringe man das Ostende oder die Insel Niwula in Berührung
mit Nusa-Spitze und lasse den Anker in 14,6—18,3m (8—10 Fad.) Wasser
fallen; an die Leeseite der Bucht, welche flach ist, sollte man nicht gehen.
Das sumpfige Terrain in der Nähe macht es hier so ungesund, und die
Dünste sind so schädlich, dafs die Ortschaften im nördlichen Theile verlassen
worden sind.
In Port Patteson kann man Holz und Wasser bekommen, Holz, indem
man die alten Bäume kauft und sie fällen läfst; geringe Mengen bereits zer-
kleinerten Holzes kann man auch von den Eingeborenen erhalten. Wasser kann
man aus dem Flusse in der Mitte der Bucht entnehmen, der zum Theil durch
ein vorliegendes Riff geschützt wird. Die Einfahrt in den Flufs, dessen Mün-
dung fortwährenden Veränderungen ausgesetzt ist, führt über eine Barre, welche
von Booten nur zwischen halber Fluth und halber Ebbe passirt werden kann;
innerhalb derselben theilt sich der Flufs in zwei Arme, von denen der rechte,
Shapuna, salziges Wasser führt, während der linke, Ngusui, frisches Wasser
enthält.
Es ist zu empfehlen, ruhige Tage zum Wassereinnehmen zu wählen, da
bei starken Winden viel Dünung in der Bai steht. Auch im südlichen Theile
der Bai kann man im Ghalau-Flusse Wasser nehmen, wo bei Niedrigwasser dio
Felsen eine Art Dock bilden.
Die Inseln Pakea und Niwula, südöstlich von Port Patteson, sind niedrige
flache und bewaldete Inselchen, durch ein Riff umgeben, welches sich an dem
Nordostende von Niwula !/s bis ’/ı Sm weit erstreckt.
Die Hafenzeit von Port Patteson beträgt 6h 40", die Fluthhöhe 1,5 m.
Der Dudiey-Kanal, welcher Pakea von der Hauptinsel trennt, ist 4 Kabllg.
breit und scheinbar frei von Gefahren. Das Riff bei dem Vorgebirge an der
Westseite erstreckt sich 1 Kabllg. vom Lande. Die Gezeitenströme setzen
gerade hindurch, die Fluth nach Norden, die Ebbe nach Süden,
Avreas-Bai, an der Südwestseite der Insel, ist ca 3 Sm lang und 1 Sm
tief; sie bietet Schutz gegen alle Winde von Nord über Ost bis SSE und
Ankerplätze in 18 bis 27m Wasser auf schwarzem Sande, ungefähr 3 Kabllg.
vom Lande.
An der Nordwestseite von Vanua Lava findet man guten Ankerplatz in
18m Wasser und Sandboden, 3 Kabllg. vom Lande und gegenüber einer grofsen
Ortschaft, ca 4% Sm nordöstlich des rothen Felsens, der nicht zu verfehlen ist,
und 1'/2 Sm nordöstlich von einem tiefen Thal, was leicht erkannt werden wird.
Vorübergehend kann man längs der ganzen Nordwestküste ankern, da
die Tiefen niemals zu plötzlich ändern,
Landen kann man gewöhnlich ohne Schwierigkeit in einer der sandigen
Buchten an der Leeseite.
Ein schmales Saumriff umgiebt die Küste bis zu einem Abstande von
ca 45m, bei der Nordspitze bis zu 2—3 Kabllg. und an der Westspitze bis zu
3 Kabllg. An der Südostküste liegt 3 Sm südwestlich von Pakea und fast
3/4, Sm von Land eine kleine bewaldete 15m hohe Insel, welche durch ein Riff