Reisebericht der” deufschen Bark „Auguste“,
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‚Der einzelne Fels’ westlich vom Kap Wasin, das NO-, N- und NW-Kap
der Insel. Wasin, Mangrove-Insel westlich von Wasin, ferner alle Deckpeilungen
der Kaps von Wasin mit der Inselgruppe Pungutiachi bis Kisiti,
Bei Springfluth steigt das Wasser in der Mitte der Bucht um ca 2,6 m,
Bericht des Kapt. K. Jost von der deutschen Bark. „Auguste“
über seine Reise von Cardiff nach Hongkong vom 7. September 1885
bis zum 30. Januar 1886.
(Mittheilung von der Deutschen Seewarte.)
Während der. letzten Zeit unseres Aufenthaltes in Cardif hatten‘ wir
vielen, häufig stürmischen östlichen Wind, und .das Barometer sank ganz all-
mählich, weshalb wohl anzunehmen war, dafs wir schon vor dem Ausgehen
oder doch nach Antritt der Reise auf dem Wege nach Süden, bevor wir
niedere Breiten und mildere Witterungsverhältnisse erreichten, noch westliche
Stürme erhalten würden, Als es daher am Tage unserer Abreise, am 7, Sep-
tember 1885, am Ausgange des Bristol-Kanals zu stürmen begann, waren wir
schon darauf gefafst, wieder umkehren zu müssen, allein wir holten es durch,
wenngleich das Schiff während der Nacht zwischen Lundy-Insel und Hartland
Point in der im Vergleich zur Windstärke sehr hohen See schwer arbeitete.
Auf unserem Wege südwestwärts konnten wir die Scilly-Inseln nicht
klaren, hielten daher ab und passirten dieselben an der Ostseite in geringer
Entfernung. Südlich von den Inseln hielten wir es für besser, bei dem steifen
NW-Winde. und der hohen See nicht so sehr danach zu streben, West zu
machen, sondern in der Erwartung, in der Nähe des Landes eventuell günstigen
Wind zu bekommen, gut voll südwärts wegzuhalten. Der Wind wurde nun
bald mäfsiger, krimpte aber durch W nach SW und begann, nachdem wir am
10. September um 12 Uhr Mittags 48° N-Br in 6° W-Lg erreicht hatten, aus
SSW beständig zuzunehmen. Wir hatten inzwischen gewendet und machten
einen Westkurs gut, Das Barometer fiel rasch; ich dachte jedoch nicht, dafs
der Wind beim Ausschiefsen eine 80 grofse Stärke annehmen würde, als that-
sächlich der Fall war, sonst würde ich trotz des schönen westlichen Kurses
and obwohl ich wulste, dafs wir durch unser Westwärtssegeln das Ausschiefsen
des Windes beschleunigten und um so eher nördliche Winde und besseres
Wetter erwarten durften, gewiß nicht so lange mit dem Halsen gewartet haben:
Um 5 Uhr Nachmittags schralte der Wind zunächst einige Striche weg und
schofs dann um 6 Uhr aus auf NW, in kurzer Zeit eine sehr hohe See ver-
ursachend, so daß wir um 6'% Uhr unter erschwerenden Verhältnissen ge-
zwungen wurden, zu halsen. Dabei brach das Rack der Grofsuntermarsraa,
welchen Schaden wir in der stürmischen Nacht nur mit Mühe wieder vorläufig
in Ordnung bringen konnten. Beim Abnehmen des Windes holte derselbe fast.
bis’N, krimpte aber, indem er zu einer flauen Briese wurde, allmählich wieder
auf SW zurück, um sich aus dieser Richtung einige Tage zu halten. Wir lagen
während dessen Anfangs mit Steuerbordhalsen bei dem Winde; als wir aber
anfingen, Ost mitzumachen, wurde gewendet, da wir mehr und mehr in die
Bucht von Biscaya gedrängt wurden. - Vom 13. bis 15. September Morgens lag
das Schiff, obwohl wieder Süd dabei verloren ging, westwärts, worauf am
Mittag des letztgenannten Tages 46,4° N-Br in 12,2° W-Lg erreicht wurde.
In der Nacht vom 14. zum 15. war der Wind steif und böig, und um 4 Uhr
Morgens sprang er auf NW, krimpte aber im Laufe des Tages abflauend abermals
auf. Indessen konnten wir bis zum Mittag des 16, einen Südkurs einhalten und
mit Hülfe einer südlichen Strömung 44,9° N-Br in 12,3° W-Lg erreichen. .
Bezüglich der Annäherung an Kap Finisterre, welches ich früher öfters
sichtete, habe ich den Eindruck gewonnen, dafs es sehr schwer hält, von dem-
zelben frei zu kreuzen, wenn man auch nur ein wenig zu niedrig gekommen ist,
während von einem westlichen Standpunkt, auch wenn.. derselbe. ‚anscheinend