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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 16 (1888)

Vierteljahrs-Wetter-Rundschau der Deutschen Seewarte, 
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Vierteljahrs - Wetter - Rundschau der Deutschen Seewarte 
an der Hand der täglichen synoptischen Wetterkarten für den 
Nordatlantischen Ocean.’ 
Herbst 1884. 
(Mit 6 Karten, Tafel 11—13.) 
I. Allgemeine Untersuchungen über die Wetterlage 
auf dem Nordatlantischen Ocean. 
Die dieser Rundschau beiliegenden Karten, welche einen Auszug aus den 
täglichen, vom Dänischen Meteorologischen Institut und der Deutschen See- 
warte herausgegebenen Wetterkarten darstellen, sind nach ganz denselben 
Grundsätzen entworfen, wie die bereits erschienenen 33 Karten, so dafs zu 
deren Verständnifs ‚einfach auf das in den beiden ersten Quartalen der Rund- 
schau Gesagte verwiesen werden kann. Eine Erklärung der angewandten 
Zeichen findet man auf jeder Karte. Möglichste Klarheit und Einfachheit wurde 
durchweg angestrebt. Die dargestellten Momente sind kurz folgende: 
1. Die glatt ausgezogenen, stellenweise mit Pfeilhäkchen versehenen 
Kurven stellen sämmtlich Bahnen der barometrischen Minima (Cyklonen) 
dar; deren Morgenpositionen sind durchgängig, und zwar mit Bezeichnung‘ der 
Tiefe, angegeben, Positionen zu anderen Tageszeiten nur nach Möglichkeit und 
Bedarf zur Feststellung der Kontinuität der Erscheinung. Durch die verschiedene 
Dicke der Bahnlinien soll das Auge auf die intensiveren Wirbel hingeleitet 
werden. Die gestrichelten Kurven geben die Verlängerungen der Bahnen vor- 
und rückwärts über den Zeitraum der Karte hinaus behufs zusammenhängender 
Betrachtung; die Punkte an ihnen sind. ausschliefslich Morgenpositionen. 
2. Die Lage und Ortsveränderung der Hochdruck-Gebieto 
(Antieyklonen) sind für die wandernden durch Schrift längs der Bahn und ge- 
wellten Pfeil, für die stationären durch blofse Bedeckung des Schwankungs- 
Gebietes ihres Mittelpunktes mit der Aufschrift angegeben. 
3. Die mittlere Lage der Isobare 765 während der einzelnen, dem 
Texte zu Grunde gelegten Zeitabschnitte, unter ev. Fortlassung der Uebergangs- 
tage. Die Zacken an diesen auf graphischem Wege aus den Einzelkarten ab- 
geleiteten Kurven bezeichnen die Seite des höheren Luftdrucks. 
Dafs bei der unabweisbaren Nothwendigkeit einer engen Beschränkung 
des zu Gebenden die Wahl, wie man sieht, ausschliefslich auf Momente gefallen 
ist, welche der Vertheilung des Luftdrucks entnommen sind, hat seinen Grund 
darin, dafs wir in dieser Vertheilung den einfachsten, klarsten und allgemeinsten 
Ausdruck für die gesammte Wetterlage und insbesondere für die Bewegungen 
der Atmosphäre besitzen, einen nicht nur weit übersichtlicheren, sondern auch 
weit allgemeineren, als in den Angaben über die Winde an der Erdoberfläche. 
Denn die letzteren geben uns nur die Bewegung in der untersten Luftschicht, 
häufig noch dazu lokal gestört, die Vertheilung des Luftdrucks im Meeres- 
niveau aber gestattet im Zusammenhalt mit jener der Temperatur dem Kundigen 
die Richtung und. Stärke der Luftströmungen durch die ganze Atmosphäre mit 
mehr oder minder grofser Genauigkeit festzustellen, ; 
Der erste Zeitabschnitt dieses Vierteljahres, der vom 1.—4. Sep- 
tember reicht, war in den grofsen Zügen der Druckvertheilung eine direkte 
Fortsetzung des letzten Zeitabschnittes vom August (vgl. Karte VIII im Juni- 
Hefte dieser Annalen). Auch war die hervorragendste Cyklone beider Zeit- 
räume denselben gemeinsam, nämlich diejenige, welche vom 30. August bis zum 
3. September eine unregelmäfsige Schleifenbewegung NW von Schottland aus- 
führte. Da aber der Luftdruck im Nordwesten. fiel, im Südosten stieg, 80 
wurde über Centraleuropa die Luftströmung südlicher und das Wetter wärmer. 
Theilminima, die sich, wie so häufig, auf der Ostseite der Depression von dem 
Moment an zu bilden anfıngen, da sie eine entschieden nordwärts gerichtete 
Bahn einschlug, begleiteten und unterstützten den Lufttransport aus Süden und 
machten sich in Deutschland durch ziemlich ausgedehnte Gewitter bemerkbar,
	        
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