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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 16 (1888)

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Ableitung wahrer Tagesmittel. 
je gröfser die geographische Breite, und je ungünstiger dadurch das Verhältnifs 
der täglichen periodischen Schwankungen zu den unperiodischen wird. In 
St. Petersburg sinkt sein Werth im Dezember bis auf 0,02, d. h. das Minimum 
geht nur mit einem Gewicht — 0,06 in die Mittelziehung ein, wenn das Gewicht 
jeder Terminbeobachtung = 1 ist. Im Allgemeinen sind die Verschiedenheiten 
zwischen den einzelnen Orten überraschend klein und gesetzmäfsig vertheilt, 
wodurch die Unsicherheit über die Gröfse des Faktors resp. über die Wahl 
einer Normalstation für die Reduktion einer gegebenen Beobachtungsreihe in 
erfreulicher Weise eingeschränkt wird. Um für diese Unsicherheit ein Mafs zu 
erhalten, will ich ebenso, wie ich es 1873 in der Untersuchung über die Ab- 
leitung der Mitteltemperatur aus zwei und drei Beobachtungsstunden am Tage 
(Repert. f. Meteor., Bd. III, No. 7) gethan habe, die mittlere Gröfse der Ab- 
weichung der einzelnen Beobachtungsstation vom Mittel aller berechnen. 
A KUN 
He DEE 
n— Min „0.00.0004 
A DE 
desgl. >< mittl. (n— Min) 
Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. 
24 0,38 0,63 0,97 1,20 141 1,36 1,06 0,85 0,52 0,29 0,23 
27 37 42 53 60 62 62 56 51 36 28 30 
083 0,103 0.147 0,180 0,202 0,227 0,217 0,195 0,170 0,137 0,095 0,080 
VII. Mittlere Abweichung von 
Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez, 
212° 012° 0,21° 0,.20° 0,21° 024° 0,27° 0,21° 0,22° 0,19° 0,15° 013° 
0,080 0,030 0,017 0.010 0,008 0.010 0,007 0,012 0,023 0.020 0.032 0,0837 
0,08° 0,09° 0,07° 0,.05° 0,05° 0,06° 0,04°- 0,07° 0,11° 0,07° 0,09° 0,09° 
Die mittlere Abweichung von n-— m, also der Korrektion für 
14(8a + 2p + 8p) ist hiernach sehr bedeutend, viel größer als die der a. a. 0. 
verglichenen dreistündigen Kombinationen !/s (6a +2 p + 10p), !4(7a + 2p + 2.9P) 
u. 8. w. und fast so grofs, wie jene von !/z (8a + 8p), nämlich im Jahresmitte 
0,19. Allein da diese Unsicherheit sich zusammensetzt aus jener des Faktors k 
und jener der Differenz n — Min, die letztere aber bei der hier gemachten 
Voraussetzung fortfallt (weil diese Differenz ja aus den Beobachtungen selbst 
bestimmt wird), so schrumpft sie bei Anwendung der hier vorgeschlagenen 
Methode sehr zusammen. Für die Durchschnittsgröfse von n — Min ergiebt sich 
diese Unsicherheit, wenn man die letztere mit der mittleren Abweichung von k 
multiplicirt; diese Werthe giebt die letzte Zahlenreihe. Das Jahresmittel der- 
selben ist 0,073° C., also genau dieselbe Gröfse, wie sich für die Kombination 
s (6a +2 p + 10p) ergeben hatte und noch etwas günstiger, als ich sie 8. Z. 
für ss (7a+1p+9p) fand. In den Monaten November bis März ist zwar 
die mittlere Abweichung von k vergleichsweise grofs, aber die Aenderung von k 
mit der Breite verläuft ziemlich regelmäfsig, so dafs also die wirkliche Un- 
sicherheit der Gesammtkorrektion noch erheblich geringer ist; nur im September 
ist die mittlere Abweichung zugleich grofs und unregelmäßig. 
Wir erreichen also mit den Werthen für 8a, 2p, 8p und dem 
Temperaturminimum mindestens ebenso gute klimatische Mittel- 
werthe, wie aus den gebräuchlichsten anderen Kombinationen drei- 
mal täglicher Beobachtungen. 
Ermuthigt durch dieses günstige Ergebnifs, legte ich mir die Frage vor, 
wie man zu verfahren habe, wenn nur die drei Terminmittel für 8a, 2p und 
8p vorliegen, wie dieses bei der Temperatur häufig und bei den übrigen 
Elementen durchgehends der Fall ist. Man kann auch hier in ganz ähnlicher 
Weise verfahren, indem man den beiden dem Tagesmittel näheren — in diesem 
Falle zudem ägquidistanten — Stunden gleiches Gewicht giebt und das Gewicht 
der extremeren Stunde — hier 2p — empirisch feststellt. Man könnte geneigt 
sein, der Temperatur von 8 Uhr Abends, da sie zu allen Jahreszeiten nahe dem 
Tagesmittel ist, ein gröfseres Gewicht zu geben, und jener von 8a und 2p das 
gleiche kleinere, analog, wie dieses seit Kämtz für die Kombination 7a, 2p, 9P 
gewöhnlich geschieht; allein die Möglichkeit, in allen Fällen den Mittelwerth dem 
Tagesmittel (auf der Vergleichsstation) genau gleich zu machen, liegt nur dann 
vor, wenn das variable Gewicht einer extremen Stunde ertheilt wird, nicht aber
	        
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