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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 16 (1888)

Tocopilla und Duendes, 
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verursacht, dafs die Lauschen nicht. an der Brücke liegen können. Im All- 
gemeinen aber geht das Löschen und Laden rasch vor sich, und da. aufserdem 
gewöhnlich nur ein Schiff zur Zeit im Hafen ist, so wird dasselbe in der Regel 
rasch abgefertigt. Ich habe in einem Tage 100 und mehr Tonnen Erz mit der 
eigenen Mannschaft übergenommen, während das Laden von Salpeter . noch 
schneller geht. Um etwa 200 Tonnen Sandballast zu löschen und 1000 Tonnen 
Erz einzunehmen, benöthigte „Oscar“, einschliefslich der Zeit, welche auf das 
Bin- und Aussegeln und Klariren verwandt wurde, im. Ganzen nur drei Wochen. 
Wenn aber Dampfer im Hafen anwesend sind, unterbleibt das Löschen und 
Laden der Segelschiffe, 
Die Ansegelung der Bai von Algodon, welche leicht an dem tiefen Ein- 
schnitt zwischen den hohen Bergen im Norden von Duendes und im Süden von 
Algodon Point, in dem sich ein leicht in die Augen fallender Zickzackweg be- 
findet, erkannt werden kann, ist leicht ausführbar. Von Süden kommend und 
sich dicht unter Land, etwa in einem Abstand von 4 Sm haltend, wird man 
auch bald die weißen, durch ihre Höhe auffallenden Klippen außerhalb Algodon 
Point entdecken. Eben südlich von dieser Landspitze ziehen sich längs der 
hohen Küste mehrere etwa 2 Sm lange und 9 bis 15m (30 bis 50 Fulfs) breite 
Streifen hin, welche, besonders wenn die Sonne im Norden und Westen steht, 
in allen Regenbogenfarben schillern und so diesen Küstenstrich sehr leicht 
erkennbar machen. Acehnliches habe ich an der ganzen Küste sonst nirgends 
gesehen. Bald nachdem ein einkommendes Schiff vom Lande gesichtet ist, 
kommt der Lootse an Bord und bringt dasselbe an den vom Kapitän ge- 
wünschten Ankerplatz, woselbst es sofort, da der Lootse die hierzu erforderliche 
Aukerlansche und ein Boot gleich zur Stelle hat, in der bereits angeführten 
Weise vertäut wird. „Oscar“ war beide Male in der kurzen Zeit von einer 
Stunde vollständig mit dieser Arbeit fertig. . 
Die geographische Länge meines Ankerplatzes bestimmte ich durch gute 
astronomische Beobachtungen zu 70° 12‘ W. 
Die Unkosten eines Schiffes in Tocopilla sind wie in allen chilenischen 
Häfen außer Valparaiso, woselbst seitens der dortigen Bugsirgesellschaft un- 
gewöhnlich hohe Löhne gefordert werden, nicht besonders hoch und daher 
leicht zu ertragen. 
Tieflothungen und Wassertemperatur - Bestimmungen 
im Indischen Ocean. 
Das britische Vermessungsschiff „Egeria“ hat unter‘ Kommando des 
Kapt. Pelham Aldrich im letzten Jahre auf einer Kreuztour durch den 
Indischen Ocean eine Anzahl von Lothungen und Temperatur-Reihen gewonnen, 
welche eine werthvolle Ergänzung der bisher nur spärlichen oceanographischen 
Beobachtungen in diesem Weltmeere bilden. Auf der Ueberfahrt vom Kap 
Guardafui bis zur Nordwestspitze von Java sind nur einzelne Beobachtungs- 
stationen gemacht, von hier ab aber regelmäfsig in geringeren oder gröfseren 
Intervallen von durchschnittlich etwa 150 Sın. Vom Nordwestende Javas ging 
die Fahrt zunächst südlich über die Christmas-Insel, dann westlich nach den 
Kokos- oder Keeling-Inseln, südwestlich bis auf ungefähr 90° O-Lg, von hier 
westlich ungefähr auf dem 20. Breitenparallel entlang bis Mauritius. Von 
letzterer Insel wurde südwärts gesteuert bis zu ungefähr 37° S-Br und 51° O-Lg, 
von hier ostwärts über die Inseln St, Paul und Amsterdam und an der Süd- 
küste Australiens entlang. 
Die folgenden Angaben sind einer dem Hydrographischen Amte zu- 
yegangenen Veröffentlichung der Britischen Admiralität entnommen.
	        
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