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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 16 (1888)

Bemerkungen über Bibundi, Westküste von Afrika, 
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Bemerkungen über Bibundi, Westküste von Afrika. 
Nach dem Bericht S. M. Knbt. „Cyclop“, Kommandant Kapt.-Lieut. Schneider. 
Die Bai von Biübundi (auf 4° 15‘ N-Br und 8° 59’ O-Lg gelegen), 
südlich durch Kap Debunschu (Debundja), nördlich durch Kap Mawonge be- 
grenzt, ist weit mehr, als auf der britischen Karte No. 1357 (Tit. VI: 138) an- 
gegeben, nach Osten eingebuchtet. Der Strand ist von Debunschu bis Bibundi 
steinig, von da ab bis zum Nordkap (Mawonge) sandig. Von letzterem Kap 
aus erstrecken sich Klippen und bei Niedrigwasser trocken fallende. Sände 
4—5 Sm weit in die See hinein, 
Ansteuerung von Süden kommend. Von Kap Debunschuw kommend, 
fährt man in mehr als 10m Wasser 1—1'!/2 Sm vom Strande ab diesem parallel, 
bis die schwedische Faktorei (Waldau & Knutson), aus einem weißen, dicht 
am Strande stehenden Hause und einem hinter diesem befindlichen dunklen 
Gebäude bestehend, in einer Lichtung des Waldes ungefähr querab in Sicht 
kommt. Der Kamerun-Pik peilt dann 050140. Das Negerdorf Bibundi bleibt 
hinter Wald versteckt, 
Unmittelbar links von der Faktorei liegt die auf der Karte angegebene 
Flulsmündung. Man kann den Ort gut daran erkennen, dafs, wie oben erwähnt, 
die Küste südlich von demselben steinig ist, nördlich davon aber schwarzen 
vulkanischen Sandstrand aufweist. Auch durch die am Flufßs befindlichen 
Mangrovegebüsche wird man auf das Vorhandensein eines Flufslaufes auf- 
merksam gemacht, 
Ankerverhältnisse,. Man findet auf der offenen Rhede 0,7 Sm von 
Land ab noch 11m Niodrigwassertiefe bei vorzüglichem Ankergrund (Mudd). 
Landungsverhältnisse. Die Fluth läuft nördlich (nach dem Gebiet 
des Rio del Rey und des Caladars), die Ebbe südlich. Fluthwechsel soll im 
Mittel 2,0 m betragen. 
Der Fluß ist für Ruderboote immer erreichbar. Dampfbeiboote mit 
mehr als 1,5m Tiefgang können die vor der Mündung liegende Barre nur mit 
halber Fluth passiren. Hinter der Barre erweitert sich der Fluß zu einem 
ca 50 m breiten Becken und giebt einen völlig sicheren Ankerplatz bei 
schlechtem Wetter ab. Zum Ansteuern des Flusses hält man recht auf das 
weilse Haus zu und bleibt beim KEinlaufen dicht am güdlichen Ufer, 
Tocopilla und Duendes, 
Bericht des Kapt. Chr. Le Moult von der deutschen Bark „Oscar“. 
(Mittheilung von der Deutschen Seewarte,) 
Die beiden chilenischen Häfen Tocopilla und Duendes, an der Bai von Algodon 
gelegen, haben in den letzten Jahren als Handels- und Schiffahrtsplätze sehr 
verloren. Während meines Aufenthalts in Tocopilla im Oktober 1886 und im 
Januar und Februar 1887 war in Duendes nur noch eine einzige Familie 
(Chilenen) wohnhaft. Dieselbe bewachte die verlassenen und zerfallenen Ba- 
racken und verrosteten Maschinentheile der s. Z. hier zum Schmelzen des Erzes 
and der Verschiffung des Regulus und des Salpeters errichteten Werke. Schon 
seit mehreren Jahren wird von Duendes keine Ladung mehr verschifft. Tocopilla, 
welches am Anfange der achtziger Jahre mehr als 1000 Einwohner (Minen- 
arbeiter) zählte, hat jetzt einschliefslich der in den benachbarten Minenorten 
sich aufhaltenden nur etwa 300, von denen wohl ein Drittel Engländer aus 
Cornwallis sind. . Deutsche sind gar nicht vorhanden. Von den früheren vier 
Schmelzwerken hier und in Dwendes ist gegenwärtig nur das eine in Bella- 
Vista in Betrieb, welches monatlich eine kleine Schiffladung von 5—600 Tonnen 
Regulus herstellt. Im Uebrigen wird das Erz im rohen Zustande von der 
früher sehr rentabeln, jetzt aber kaum noch mit Gewinn arbeitenden „Tocopilla 
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