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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 16 (1888)

Windgeschwindigkeit und Windrichtung auf der Insel Lesina. 
301 
XI. Berechneter jährlicher Gang der Häufigkeit starker Winde auf Lesina. 
15jährige Summen (Stunden). 
Nach den Hauptrichtungen 
Allgemein 
S—NNW | N—E ana S-NNW | N—E |ESE—SSE 
Stunden. Abweichungen 
Stund, "JAbweich, 
Januar 
Februar 
März 
April 
Mai 
Juni 
Juli 
August ; © 
September 7 
Oktober 34 
November 112 
Dezember 145 
533 
7 “9 389 0 
51 „36 373% 68 
51 1 109 738 65 
93 69 | 1128 21,0 
6 35 857 389 
in 16 854 —34,5 
& 5* 213 410 
5% 9 188* 418 
38 318 371 
19 530 — 9,8 
i2 674 675 
129 507 | 100,8 
876 | 6367 37.4 
55,8 
52,7 
36,5 
— 4,1 
—37,8 
—57,4 
—67,8 
—63,7 
—35,5 
61 
38,8 
36,4 
—141,3 
—157,5 
202,2 
500,8 
326,0 
—176,5 
—317,8 
—342,5 
—213,2 
99,0 
143,6 
u 03.3 
629 
557* 
887 
1239 
395 
372 
235 
‚95% 
351 
754 
3591 
11 
19,6 
— 91.1 
238,5 
591,4 
247,2 
—275,7 
—413,0 
—453,3 
—296,7 
106,0 
243,2 
123,1 
44,4 
298.6 | 7776 | 958,2 
Die heftigen Winde aus dem Halbkreise S bis N erreichen ihre gröfste 
Häufigkeit im Spätherbst und bei Beginn des Winters, das Maximum fällt auf 
die erste Hälfte des Dezember; die heftigen Winde aus dem Bora-Quadranten 
N—E erreichen das Maximum ihrer Häufigkeit um mehr als einen Monat später, 
nach Mitte Januar; bei den heftigen Sciroccalwinden endlich fällt das Haupt- 
Maximum der Frequenz erst auf den April, ein zweites viel schwächeres Maximum 
fällt auf die erste Hälfte des November; die Minima treten ein im August und 
im Februar. Da die heftigen Winde aus den Richtungen ESE—SSE auf Lesina 
ein so ungeheures Uebergewicht haben, so ist deren jährliche Periode bestimmend 
für dio jährliche Periode der heftigen Winde überhaupt, wie die Tabelle zeigt. 
Die Frequenz der Stürme hat: auf Lesina eine doppelte Periode, das Haupt- 
Maximum fällt auf das Frühjahr, speziell auf den April, ein untergeordnetes 
Maximum auf den November; im August und dann wieder im Februar sind die 
heftigen Winde am seltensten. Die jährliche Periode der heftigen Winde ist 
fast genau die gleiche, wie jene der mittleren Windgeschwindigkeit überhaupt. 
Lesina hat demnach bald nach jedem der beiden Nachtgleiche-Monate durch- 
schnittlich die gröfste Sturmfrequenz. 
Die in unseren nördlicheren Gegenden als Vorurtheil verbreitete Meinung, 
dafs auch bei uns im Herbst und Frühling zur Zeit der Nachtgleichen die 
Stürme am häufigsten seien, beruht wohl auf einer ungerechtfertigten Ueber- 
tragung der in Italien und Griechenland wahrscheinlich in der That bestehenden 
Verhältnisse. . Schon die Alten haben die gröfsere Frequenz der Stürme im 
Frühling und Herbst hervorgehoben.!) Ein epecieller Nachweis dafür, in ähn- 
licher Weise, wie er oben für Lesina geliefert worden ist, scheint für andere 
Orte des Mittelmeergebietes allerdings noch zu fehlen. Nur für einen an der 
nördlichen Grenze dieses Gebietes liegenden. Ort besitzen wir eine auf anemo- 
metrischen Registrirungen basirende Zählung der Häufigkeit der heftigen Winde 
in den einzelnen Monaten. Es ist dies Pola. Ich habe die mittleren Häufigkeits- 
zahlen der heftigen Winde in den einzelnen Monaten zum Vergleich mit jenen 
für Lesina gültigen in die Tabelle X aufgenommen. Es zeigt sich zwar zu 
Pola im Februar wie auf Lesina eine sehr auffallende Abnahme der heftigen 
Winde und ein Haupt-Maximum * derselben im März, aber ein entschiedenes 
Herbst-Maximum ist dort nicht zu erkennen, die Frequenzzahlen wachsen bis zum 
Januar, nehmen dann plötzlich im Februar ab, um im März das Haupt-Maxzimum 
zu erreichen, ; 
1) Man sehe z. B. die von Kämtz angezogene Stelle bei Lucretius. (Vorlesungen über 
Meteorologie, S. 423.)
	        
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