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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 16 (1888)

UM 
Windgeschwindigkeit und Windrichtung auf der Insel Lesina. 
Die Tabelle VII enthält zunächst alle Fälle von Windstärken von 50km 
und darüber nach 16 Richtungen und nach den Tagesstunden sortirt. Es ergiebt 
sich, dafs von 3195 derartigen Fällen, die während fünf Jahren überhaupt vor- 
gekommen sind, entfallen auf: 
E£SE SE NE Ss SSE ENE SSW W 
2106 547 139 115 99 54 37 28 
E SW WNW WSW XNNE NW N NNW 
29 19 16 8 5 4 1 0 
Das Vorherrschen der heftigen Sciroccalströmung ist so bedeutend, da(s 
auf den ESE allein 66 %o aller heftigen Winde entfallen, auf ESE—SSE aber 
volle 86 %; auf die Bora NNE—E nicht ganz 7%, auf S—SW kaum 5'/% °/0 
und auf die übrigen Richtungen der Rest von 1% °%,. Namentlich auffallend 
ist das Fehlen der heftigen Winde aus nördlicher Richtung; NNW, N und NNE 
zählen zusammen nur sechs Fälle in fünf Jahren! 
Es beweist dieses, dafs die Barometer-Minima, welche in Lesina starke 
Winde erzeugen, zumeist von Süden heraufkommend, auf der Westseite vorüber- 
passiren. Lesina hat fast nur die Winde der Vorderseite der Minima, die 
Winde der Rückseite, N, NW, und der Südseite sind selten. Zu der Seltenheit 
der Weststürme mögen allerdings auch Lokalverhältnisse etwas beitragen, 
Um den täglichen Gang der heftigen Winde nach ihren Richtungen über- 
sichtlicher darzulegen, ist die Tabelle VIII zusammengestellt worden. Dieselbe 
enthält die stündlichen Häufigkeitszahlen für natürliche Windgruppen, und zwar 
für das Winter- und Sommerhalbjahr gesondert. Zudem sind die stündlichen 
Gesammtsummen der heftigen Winde überhaupt für die extremen Jahreshälften 
sowie für das ganze Jahr in diese Tabelle aufgenommen worden. 
Die Bora zeigt zwei Maxima der Häufigkeit, das Hauptmaximum fällt 
auf 6—°7: Morgens, das sekundäre Maximum auf 10—11* Abends. Die heftigen 
Seiroccalwinde haben das Hauptmaximum ihrer Häufigkeit zwischen 10* a. m. 
und Mittag; im Winterhalbjahre ist noch ein schwaches sekundäres Maximum 
um 6% Abends zu bemerken. Die Südstürme dagegen erreichen ihre größte 
Häufigkeit des Nachts, die Stürme westlicher Richtung Nachmittags und Nachts. 
Wegen der Seltenheit der Fälle ist es gut, gröfsere Zeitintervalle als Stunden 
zusammenzufassen, wie dies in folgender Uebersicht geschehen ist. 
Tägliche Periode der Häufigkeit heftiger Winde nach Zeitintervallen von vier Stunden. 
Mittern,.—4lh 4Ah_8h 8h.Mittag Mittag—4h p. 4h—8% 3b—Mittern., Summe 
Bora 22* 36 31 14* 21 30 154 
Scirocco 184* 212 257 228* 250 204 1335 
S, SSW und SW 28 25 25 23* 29 38 168 
WSW—NW 9 4 10 18 4 0* 45 
Summe 243* 277 323 283% 304 272 1702 
Die doppelte tägliche Periode der heftigen Winde zu Lesina während 
des Winterhalbjahres ist sehr bemerkenswerth; mit Ausnahme der Richtungen 
S—SW scheinen alle übrigen Windrichtungen daran Theil zu haben. Sehr 
bemerkenswerth ist es namentlich, dafs gleich nach Mittag die heftigen Winde 
seltener werden und Abends ein zweites Maximum erreichen, Mit Rücksicht 
auf die allgemeine tägliche Periode der Windstärke, die auch zu Lesina nicht 
ausbleibt, wird die Äbnahme der stärkeren Winde nach Mittag um So auf- 
fallender. Im Sommerhalbjahre zeigt sich allerdings diese Erscheinung nicht 
mehr; das Maximum der Häufigkeit der heftigen Winde tritt später ein und 
fällt auf den Mittag selbst. 
Da die tägliche Periode der Häufigkeit der heftigen Winde von all- 
gemeinerem Interesse ist, indem sie zugleich auf eine tägliche Periodieität der 
Barometer-Minima selbst schliefsen läfst, und dieselbe bisher noch sehr wenig 
untersucht worden ist, schien es mir wichtig, selbe nach den fünfjährigen 
lückenlosen anemometrischen Registrirungen von Lesina einer genaueren Be- 
rechnung zu unterziehen, deren Ergebnisse in der Tabelle IX sich zusammen- 
gestellt finden. Es wurde der tägliche Gang der Häufigkeit der heftigen Winde
	        
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