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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 16 (1888)

Daß 
Windgeschwindigkeit und Windrichtung auf der Insel Lesina. 
Die Tabelle VI zeigt die eigenthümliche Thatsache, dafs das Maximum 
der mittleren Stärke (Geschwindigkeit) bei den Winden von N bis ESE inklusive 
auf die Stunden 1*°—3* p,m. fällt; bei den Winden aus SSE bis WNW dagegen 
fällt das Maximum der Intensität auf die Nachtstunden zwischen 2% und 5% a. m. 
Der SE und der NW nehmen eine Doppelstellung ein, indem sie zwei Maxima 
and Minima haben, am Nachmittage und am Morgen, der NW hat wieder nur 
ein Maximum um 2® p.m. Läfst man das nicht sehr ausgeprägte Maximum des 
NNW um 8 a. m. bei Seite, so kann man kurz sagen: die Windrichtungen von 
NW bis ESE inklusive haben das Maximum ihrer Stärke zwischen 1" und 3* p. m., 
die Windrichtungen von S bis WNW dagegen zwischen 2° und 4* a. m.; der 
SE endlich bildet den Uebergang, indem er an beiden Maxima theilnimmt,. 
Jene Windrichtungen, die das Maximum ihrer Stärke bei Nacht erreichen, ge- 
hören zu den selteneren Richtungen, und darin mag wohl auch die Ursache 
dieser bemerkenswerthen Erscheinung zu suchen sein. Die westlichen Winde 
kommen auf Lesina bei Nacht nur bei stürmischem Wetter vor, sonst sind sie 
im Allgemeinen blofse Tagwinde. Wie eine später folgende Tabelle zeigen 
wird, haben die Winde aus S—NNW ein zweifaches Maximum der Häufigkeit, 
Nachts und Nachmittags. In Wien erreichen, wie ich nachgewiesen habe, alle 
Windrichtungen das Maximum ihrer Stärke zwischen Mittag und 4* p.m. Da 
bisher nur für sehr wenige Orte der tägliche Gang der Stärke für die einzelnen 
Windrichtungen berechnet worden ist, läfst sich nicht sagen, ob die Erscheinung 
der nächtlichen Maxima, wie wir sie bei einzelnen Windrichtungen zu Lesina 
antreffen, nicht vielleicht doch ein allgemeines Interesse beanspruchen darf, 
Ihrer mittleren Geschwindigkeit oder Stärke nach reihen sich die Winde 
auf Lesina in folgender Weise an:!) ESE 36,7; SE und SSW 26,7; SSE 24,2; 
ENE 22,5; S 21,1; NE 18,7; WNW 17,4; SW 16,8; WSW 16,0; E und NW 
15,2 und 15,1; W 14,7; NNW 13,8; NNE 13,4 und N 11,7. Der ESE hat 
demnach durchschnittlich eine mehr als dreimal gröfsere Geschwindigkeit als 
der Nordwind. Die Südwinde sind im Allgemeinen die heftigsten, die Nord- 
winde die schwächsten. Allen voraus zeichnet sich der ESE-Wind durch seine 
konstante große Heftigkeit aus. 
Tägliche und jährliche Periode der stürmischen Winde auf 
Lesina. Zu den heftigen Winden oder Stürmen wurden alle jene gezählt, 
welche eine Geschwindigkeit von 50 Kilometern pro Stunde oder rund 14 Meter 
pro Sekunde erreichten oder überschritten. Dadurch wird die folgende Zu- 
z3ammenstellung direkt vergleichbar mit einer ähnlichen für Pola, die in den 
„Mittheilungen aus dem Gebiete des Seewesens“ (XV, Band, 1887, S. 144—151) 
veröffentlicht worden ist. 
Alle Winde mit oder über 50 Kilometer Windweg pro Stunde wurden 
nach den 16 Richtungen, nach Stunden und Jahreszeiten sortirt und die so 
erhaltenen Häufigkeitszahlen in Tabellen zusammengestellt, Es zeigte sich aber 
sogleich, dafs es sich wegen der Seltenheit vieler Windrichtungen und auch 
wegen des übereinstimmenden täglichen Ganges nicht lohnen würde, alle diese 
Tabellen hier zu reproduciren. Ich beschränke mich deshalb auf die Anführung 
der folgenden Auszüge und Jahresergebnisse. 
1) Die Mittelwerthe sind allerdings nicht mit völliger Strenge gebildet, da sie statt aus den 
Summen von Windweg und Frequenz aus deren Stundenmitteln abgeleitet sind.
	        
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