Beschreibung der Insel Diego Garcia,
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von Middle-I:; eine rothe Tonne, auf 9,1 m Wasser, 6 Kablig. Ost von der
vorher erwähnten schwarzen Tonne; eine schwarze Tonne, auf 8,2 m Wasser,
1,2 Sm SSW von der Spitze Observatory; eine roth und schwarz senkrecht
gestreifte Tonne, auf 6,4 m Wasser, 1,2 Sm S’AW von derselben Spitze; eine
schwarze Tonne, auf 7,3 m Wasser, !/2 Sm Süd von derselben Spitze; eine rothe
Tonne, auf 8,2 m Wasser, 1!/2 Sm Sz0°/40 von derselben Spitze und eine schwarze
Tonne 4 Kabllg. Sz0'/a0 von derselben Spitze‘ entfernt. Ferner liegen. noch
10 Tonnen in der Rambler-Bucht und. in dem südlichen Fahrwasser (vgl. No. 1849
d. „Nachr. f. Seef,.“ 1886). Einkommend mufß man die rothen Tonnen an St-B.
und die schwarzen an B-B. behalten; doch darf man sich auf die richtige Lage
der Tonnen nicht zu sehr verlassen.
Die Spitze Marianne ist an einem. weißen. Hause mit .rothem Dach,
hinter welchem ein dunkelaussehendes Gebüsch sich befindet, zu erkennen. In
der Rambler-Bucht findet man, mit Ausnahme bei NW-Winden, gute Ankerplätze,
jedoch bietet die Orient-Bucht den besten Ankerplatz, wenn man nicht vorzieht,
bei Zast Point zu liegen, woselbst man gegen alle Winde geschützt ist.“
Segelanweisung. Grofse Schiffe müssen die in der Mitte des Main-
Pass liegende rothe Tonne dicht passiren und SSO'/40, auf die Spitze Marianne
zu, steuern und dabei die zweite rothe Tonne an St-B. passiren. Hierbei darf
man ‚auf nicht. mehr als 9m Wassertiefe rechnen, Die zweite rothe Tonne
kann auch westwärts passirt werden, jedoch ist dies wegen der vielen
Krümmungen daselbst zu empfehlen. Sobald Middle-I. in NO peilt, muß man
0!S steuern und die dritte rothe Tonne an B-B. behalten, und sich dann nach
NO wenden, bis die Spitze Observatory NzW peilt und in dieser Richtung den
Ankerplatz in der Orient-Bucht aufsuchen. W 3 .
Kleine Schiffe können nach den Tonnen steuern und müssen die rothen
Tonnen an St-B. und. die schwarzen an B-B, behalten, Ü
Wenn. man nach East Point will, mufs man, nachdem die zweite rothe
Tonne im Main Pass passirt ist und Middle-Z. NzO peilt, SO!40O, zwischen der
Klippe Elder und der 5,5 m-Stelle hindurch steuern. und dann nach den Tonnen
weiter steuern. Hierbei. ist jedoch grofse Vorsicht zu gebrauchen und ist es
nothwendig, vom Topp aus Ausguck zu halten.
Die Hafenzeit hierselbst ist 1* 38"; die Fluthhöhe beträgt 0,7 m. Bei
Springzeit steigt das Wasser 1,75 m und bei Nippzeit 1,12 m. Die Gezeiten
sind regelmäfsig.‘)
Das Wetter ist im ganzen Jahre angenehm, aber es regnet viel. Die
beste Zeit sind die ‚ersten vier Monate im Jahr. Im März und April treten
Windstillen. auf, welche von geringem Regen begleitet sind, Von Mai bis No-
vember ‘ist die kalte Jahreszeit, es weht dann der SE-Monsun, Es ist als Regel
anzunehmen, dals wenn der NW-Monsun stark ist, .der SE-Monsun bis gegen
das Ende hin flau ist und ebenso umgekehrt. ©
Die vielen hier auftregfenden 'Musquitos und Fliegenschwärm® sind sehr
Jästig. Dyssenterie tritt häufig bei Neuankommenden auf und nur wenige
Europäer können länger als ein Jahr hier bleiben, ohne anderswo Erholung zu
zu suchen.
Lebensmittel sind knapp und theuer. Dagegen giebt es viele und gute
Fische, welche man angeln kann. Zwischen den Spitzen Barton und Observatory
ist ein Sandstrand, woselbst ein Schleppnetz mit Vortheil zu benutzen ist. Ver-
schiedene Früchte wie Citronen, Custard Apple (Flaschenbaumfrucht), Suroop
(stacheliger Flaschenbaum), Pumelons, Tamarinden, Kürbisse und Bananen sind
in ‚kleiner Menge zu haben. Die Kokosnüsse sind auffallend klein, enthalten
aber sehr viel -Oel. Zwei Arten von Landkrebsen, welche beide efsbar sein
sollen, kommen häufig ‚vor. ; .
. Die eine Art sieht häfslich aus, hat Aehnlichkeit‘: mit. dem Flufskrebse
und richtet grofse Verwüstungen in den Kokosnufs-Plantagen an, Schildkröten
sind dürch die Eingeborenen fast ausgerottet.‘ . . a? 8} %
Auf‘ Middie-T.. findet man .gutes Trinkwasser. 6. .
“. Die „Orient Steamship Company“ . hatte früher in. der Orient-Bucht ein®
Koblenstation, welche. jedoch eingegangen : ist, Lund & Co, haben bei Zast
Na. 8. 0. pag. 34.
Ann. d. Hydz. ete.. 1888, Hoft YL