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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 16 (1888)

Aus dem Reiseberichte der deutschen Bark „J, F. Pust“. 
2921 
zu rechnen. Die Insel, im Allgemeinen ein Rechteck, hat im Südwesten und 
Nordwesten je einen Ausläufer, die im Verein mit der gegenüberliegenden Küste 
von Venezuela, die hier in die Halbinsel Paria sich verjüngt, ein grofses Wasser- 
becken, den Golf von Parta, einschliefsen, der im Süden durch die Schlangen-, 
im Norden durch die Drachenmündung, letztere in mehreren Armen, mit dem 
Atlantischen Ocean in Verbindung steht, Da nun Zrinidad in einem Arme der 
Aequatorialströmung liegt, dor theilweise längs der Küste des Festlandes durch 
die Schlangenmündung in den Golf von Paria ein- und durch die Drachen- 
mündung wieder hinaustritt, und da aufserdem eine ziemlich bemerkbare Ge- 
zeitenströmung stattfindet, so erneuert sich das Wasser im Golf fortwährend, 
und alle vom Lande herrührenden Unreinigkeiten werden baldigst fortgeführt. 
Die Wassertiefen an der Westseite der Insel gestatten den Schiffen nur eine 
Annäherung von !% bis 1 Sm, und herrscht deshalb auf dem Ankerplatze stets 
cine frische Luft. 
Trinidad ist zum gröfsten Theile Flachland; nur im Norden zieht sich 
ein Gebirgszug mit Höhen bis zu 900m (3000 Fufs) hin, der in den Inseln, 
durch welche die verschiedenen Arme der Drachenmündung gebildet werden, 
seinen Abschlufs findet. Im Innern der Insel kommen dann noch einige Er- 
hebungen mit Höhen bis zu 300 m (1000 Fufs) vor, welche aber weniger in die 
Augen fallen als der Hügel Naparima unweit der Bai von St, Fernando, dessen 
Höhe zu 178 m (594 Fufs) angegeben wird, 
Die Flüsse Trinidads sind unbedeutend und nur für Leichterfahrzeuge 
schiffbar, obwohl der Caroni, der eben südlich von Port of Spain in den Golf 
von Paria mündet, eine Länge von 28 Sm hat. Manche von ihnen, die in der 
trockenen Jahreszeit fast im Sande versiegen, führen in der Regenzeit grofse 
Wassermassen, Schlamm, Erdreich aus dem Innern und Theile des Ufers dem 
Meere zu. Die Trockenzeit wird von Mitte Januar bis Mitte Mai gerechnet; 
die übrige Zeit kann als Regenzeit gerechnet werden, die im Juli und August 
am stärksten ausgeprägt ist. 
In der nachstehenden Tabelle: sind nach den Angaben des vorhin er- 
wähnten Almanachs die durchschnittliche Anzahl der Regentage, die mittlere 
Regenhöhe, die gröfste und kleinste Regenhöhe und die mittlere Temperatur 
der Luft in Trinidad für jeden Monat im Mittel einer Reihe von Jahren zu- 
sammengefafst. 
Monat 
Daurch- 
‚chnitts- 
zahl der 
Regen- 
taye 
Januar 
Februar 
März 
April 
Mai 
Juni 
Juli 
August 
September 
Iktober 
November 
Dezember 
Das ganze Jahr j 180 
Mittlere 
Regen- 
höhe 
mm 
640 
40,1 
45,2 
44,5 
80,5 
185,4 
244,3 
278,9 
221,5 
182,6 
161,8 
132,1 
1680,9 
Gröfste Regenhöhe|/Kleinste Regenhöhe| 
Jahr | 
Mm 
Jahr | 
mm 
‘871 
1867 
1874 
865 
364 
74 
375 
367 
763 
‚365 
1871 
1870 
167,9 
161,5 
93,2 
202,7 
207,0 
311,9 
320,5 
86,3 
107,6 
271,3 
272,5 
210,5 
1959 
1875 
1064 
1864 
(873 
1885 
1885 
885 
872 
‚870 
1867 
1868 
2,0 
12,7 
921; 
10 
0,0 
30,4 
109,2 
114,3 
78,0 
(101,1 
19,3 
26,2 
Mittlere 
Tem- 
peratur 
der Luft 
Mmo° 
23,9 
24,4 
"4,4 
>56 
7 
"1 
5,6 
6.1 
"6,1 
26,1 
25,6 
25.0) 
25,47 
Die vorstehenden Beobachtungen sind in der Nähe der Savannah, eines 
5ffentlichen -Parkes im Hintergrunde von Port of Spain, angestellt. Es ist 
nicht bekannt, wie viele Jahre die Beobachtungen, aus denen die Mittelwerthe 
berechnet sind, umfassen; die Extreme der Niederschläge bewegen sich zwischen 
1863 und 1885. Auf der Plantage El Socorro, recht östlich von Port of Spain 
und, wie dieses, südlich des Höhenzuges, der sich längs der Nordküste der 
Insel hinzieht, gelegen, betrug die mittlere jährliche Regenhöhe in den 10 Jahren
	        
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