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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 16 (1888)

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Oberflächenströmungen im südwestlichen Theile der Ostsee. 
Für die verschiedenen Windquadranten ergiebt sich: 
An 23 Tagen mit Winden aus N bis E lief der Strom 22 Mal mit, 1 Mal entgegen; 
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Die Uebereinstimmung zwischen Strom- und Windrichtung zeigt sich hier 
mit noch erheblich größerer Regelmäfsigkeit als vorher, insbesondere in Bezug 
auf die bei südöstlichen Winden auftretenden Strömungen. Es ergiebt sich 
daraus die wichtige Thatsache, dafs bei beständigem Winde von 
der Stärke 3 oder mehr die Strömung, wenn dieselbe von nur einiger 
Bedeutung ist, fast ohne Ausnahme mit dem Winde setzt. 
Beziehungen zwischen der Richtung der Strömung und der Richtung des 
Windes des vorhergehenden Tages. Nachwirkung des Windes, 
Wenn man bedenkt, dafs der Mefsapparat in der verhältnifsmäfsig grofsen 
Tiefe von 5m aufgestellt ist, so wird man zu der Annahme geleitet, dafs die 
beobachteten Strömungen sich mehr noch als von den zur selben Zeit herrschenden, 
von den vorhergehenden Winden abhängig zeigen müfsten. Es blieb zu unter- 
suchen, ob eine derartige Nachwirkung des Windes aus den vorliegenden 
Beobachtungen in der That nachweisbar ist, und wurde diese Untersuchung 
zunächst in ähnlicher Weise wie vorher geführt, indem für alle Tage mit be- 
ständigem Winde eine Vergleichung der Windrichtung mit der Richtung des 
Stromes, aber jetzt nicht desselben, sondern des folgenden Tages, vorgenommen 
und nun festgestellt wurde, wie oft diese beiden Richtungen auf weniger als 
90° mit einander übereinstimmten. Das Resultat der Untersuchung ist das 
folgende: 
Auf 
40 Tage mit dem Winde aus N bis E 
folgte am nächsten Tage 23 Mal ein mit- 
laufender, 17 Mal ein nicht mitlaufender 
Strom; 
folgte am nächsten Tage 21 Mal ein mit- 
laufender, 20 Mal ein nicht mitlaufender 
Strom; 
folgte am nächsten Tage 50 Mal ein mit- 
laufender, 10 Mal ein nicht mitlaufender 
Strom; 
folgte am nächsten Tage 66 Mal ein mit- 
laufender, 16 Mal ein nicht mitlaufender 
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Im Ganzen waren unter 223 Fällen 160, oder 72 %, aller, in denen die 
Stromrichtung des folgenden von der Windrichtung des vorhergehenden Tages 
um weniger als 90° abwich; dagegen 63 oder 28° o aller, in denen die Ab- 
weichung 90° oder mehr betrug. 
Obschon auch hier in der gröfsten Mehrzahl der Fälle sich eine Ueber- 
einstimmung zwischen Strom- und Windrichtung herausstellt, ist dieses doch, 
wie eine Vergleichung der Procentzahlen (72 gegen 86) zeigt, bei Weitem nicht 
in dem Mafse der Fall, wie bei der früheren Vergleichung, und mufs man des- 
halb annehmen, dafs der Einflufs des vorgehenden Windes auf die Stromrichtung, 
wenn auch vorhanden, doch jedenfalls weniger bedeutend als der des zur Zeit 
herrschenden Windes ist, 
Bei der zweiten Art der Untersuchung wurde die Abweichung der Strom- 
richtung ein Mal von der Windrichtung des vorhergehenden und das andere 
Mal von der desselben Tages bestimmt und durch Vergleichung dieser beiden 
Abweichungen für jeden einzelnen Fall festgestellt, mit welcher Windrichtung 
der Strom am besten übereinstimmte. Waren beide Abweichungen über 90°, 
80 wurde die Uebereinestimmung als eine gleich schlechte, waren beide unter 
90° und betrug der Unterschied zwischen ihnen nicht mehr als 15°, so wurde
	        
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