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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 16 (1888)

Staubfälle im Nordatlantischen Ocean. 
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Staubfälle im Nordatlantischen Ocean. 
(Mittheilung von der Deutschen Seewarte.) 
Im Anschlufs an das Seite 113 ff. des Jahrganges 1886 dieser Annalen 
veröffentlichte Verzeichnifs von Passat-Staubfällen in den Jahren 1878 bis 1884 
geben wir im Nachstehenden die später eingegangenen Berichte, 
Dampfer „Carl Woermann“, Kapt. C. Hupfer. ; 
1885 Mai 19 in 19,5° N-Br und 18,2° W-Lg: Von Mittag bis 3% p.m. diek 
von gelben Sandstaub; Wind NNE 4. 
Journal D. 725. Dampfer „Argentina“, Kapt. W. Reteike, 
1886 Juli 9 in 17° N-Br und 23,5° W-Lg: Sehr diesige Luft, in der Kimm 
eine sehr dichte Schicht; die Sonne hatte ein sehr fahles Aussehen. 
; Journal D. 715. Dampfer „Hamburg“, Kapt. Löwe, 
1886 Juli 18 in 22° N-Br und 22,9° W-Lg: Um 8* a. m. Himmel stark bezogen, 
starker Staubfall. 
Journal S. 2803. „Gerd Heye“, Kapt. H. Hamer. 
1886 August 9 in 14° N-Br und 26,3° W-Lg: Um 8* p. m. staubige Luft, 
Wind ENE 4. 
Journal D. 725. Dampfer „Argentina“, Kapt. W. Reteike. 
1886 August 19 in 21,5° N-Br und 21° W-Lg: Frischer Passat aus NEzN, sehr 
fahl aussehende Luft, Kimm sehr diesig. Nachts Luft sehr feucht, es 
fielen ab und zu einzelne grofse Tropfen Regen. 
August 20 in 24° N-Br und 19,5° W-Lg: Mit Tagwerden wurde bemerkt, 
dafs die Wetterseite des Schiffes ziemlich stark mit einem röthlichen 
Staube überzogen war. Am nördlichen Horizont während der ganzen 
Wache eine feste Bank. Mittags, in 25° N-Br und 18,9° W-Lg, Luft 
im Norden heiter, doch von Ost durch Süd bis West sehr trübe und 
{ahl aussehend, 
Journal D. 823. Dampfer „Paranagua“, Kapt. Fr. Rohlfs. 
1887 Februar 5 seit 28° N-Br und 16,3° W-Lg sehr diesige Luft; Wind ESE 4. 
Februar 6 in 25° N-Br und 18° W-Lg: Den ganzen Tag über fiel ein 
starker Passatstaub, so dafs Segel und Tauwerk förmlich braun gefärbt 
waren; Wind SE 4, 
Februar. 10 in 9° N-Br und 25° W-Lg: Die Kimm ist endlich einmal klar, 
nachdem sie während der ganzen Zeit im Passat diesig gewesen war. 
Journal D. 810. Dampfer „Santos“, Kapt. Chr. Boie. 
1887 Februar 7 in 6,3° N-Br und 28,8° W-Lg: Diesige Luft; Kimm um Mittag 
so unsichtig, dafs keine Observationen möglich. Abends etwas sichtiger; 
Februar 8 in 10,8° N-Br und 26,9° W-Lg: Sehr diesig; Schiffe nur 2 bis 
3 Sm weit zu sehen. 
Februar 9 in 13° N-Br und 26° W-Lg: Morgens sehr diesig; röthlicher 
Staub an allen erhöhten Schiffstheilen. Mittags, in 13,5° N-Br und 
25,9° W-Lg, die Rasen und das ganze stehende Gut mit röthlichem 
Staub bedeckt, Abends scheint der Staubniederschlag aufzuhören, und 
die Luft wird weniger diesig. 
Februar 10 in 17° N-Br und 24,3° W-Lg: Luft Vormittags noch etwas 
diesig, Mittags klar. Wind während der letzten Tage NE bis ENE 3. 
Zu dem Staubfall an Bord des Dampfers „Santos“. bemerkt der Schiffs- 
arzt Herr Dr. med. M, Linde in einem der Seewarte zugestellten Schreiben 
das Folgende: 
„Auf der Rückfahrt von Rio de Janeiro nach Lissabon wurde am 9. Fe- 
bruar 1887 an Bord des Dampfers „Santos“, als derselbe sich den Kapverde- 
schen Inseln näherte, eine eigenthümliche Unklarheit des Horizontes beobachtet. 
Der Himmel war vollkommen wolkenlos und blau; oberhalb des Horizontes 
bemerkte man jedoch eine nach unten dichter werdende Trübung der Luft von 
röthlich blaugrauer Färbung. Die Luft erschien hier dunstig, oder, wie es die 
Seeleute bezeichnen, diesig. )
	        
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