Ein neuer Tiefenmesser, 
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Nachdem das Kompressionsgefäfs zugeschraubt ist, wird die Pumpe so lange 
in Bewegung gesetzt, bis ein zuverlässiges Manometer den gewünschten Druck 
zeigt. Hierauf wird das Bathometer wieder herausgenommen, die in die obere 
Abtheilung eingedrungene Quecksilbermenge gewogen und alsdann beide Werthe, 
Druck und Quecksilbergewicht, in einer Tabelle notirt. Indem man so von 
geringen Drucken zu gröfseren fortschreitet und die gefundenen Werthe notirt, 
erhält man eine durchaus zuverlässige empirische Tabelle für unseren Apparat 
und hat nur noch nöthig, die Atmosphärenanzahlen in Metern auszudrücken. 
. Sodann mufs der allerdings nicht sehr bedeutende Einfluls der Temperatur 
berücksichtigt und, da er die Genauigkeit der Resultate beeinträchtigen würde, 
nach Möglichkeit eliminirt werden, Dies geschieht am Besten auf folgende 
Weise: Die Aichung des Bathometers wird bei gleichen oder doch ähnlichen 
Temperaturen, wie sie auf dem Meeresboden herrschen, vorgenommen, ‘ Diese 
schwanken nur innerhalb sehr kleiner Grenzen und liegen zwischen 1 bis 5° C. 
Man würde also beispielsweise, wenn man den Apparat bei einem Drucke von 
600 Atm. prüfen wollte, das eine Mal die Pressung von 600 Atm. vornehmen, 
während das Kompressionsgefafs auf einer Temperatur von 2°C., und eine 
zweite Pressung von gleichem Betrage, während es auf vielleicht 4° C. konstant 
gehalten wird. Die beiden Versuche werden, obwohl der Druck in beiden 
Fällen derselbe war, wegen der verschiedenen Temperaturen etwas von einander 
verschiedene Resultate ergeben. In der Tabelle müfsten daher für die ver- 
schiedenen Temperaturen mehrere Kolumnen angelegt werden. Giebt man nun 
beim Gebrauche dem Bathometer ein gut funktionirendes Tiefseethermometer 
mit, so zeigt dieses die Temperatur des Wassers am Meeresboden und damit 
auch die Kolumne der Tabelle an, in welcher die Tiefe für die eingedrungene 
Quecksilbermenge zu suchen ist. 
Schliefslich müfste noch die Kompressibilität des Meerwassers selbst in 
Rechnung gezogen werden, was mit Leichtigkeit und mit genügender Genauig- 
keit durch eine einfache Formel geschehen kann. Diese Korrektion wird am 
Besten gleich bei Anlegung der Tabelle vorgenommen, so dafs diese dann für 
die in die obere Kammer eindringenden Quecksilbermengen die wahren Tiefen 
angiebt. 
Sind alle diese Momente gebührend berücksichtigt, und ist vor Allem 
die Aichung des Bathometers in der angegebenen Weise genau ausgeführt 
worden, so liefert der Apparat fast absolut genaue Resultate, Dabei ist das 
Messen mit ihm höchst einfach. Umständlich ist allein jene empirische Aichung, 
die man niemals bei einem noch so vollkommenen Bathometer dieser Gattung 
wird umgehen können. Die Wichtigkeit welche wirklich genaue bathometrische 
Messungen für die Wissenschaften haben, dürfte wohl die Mühe einer einmaligen 
empirischen Aichung aufwiegen. ; 
Ann. d. Hrär, ete.. 1898, Heft If.