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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 16 (1888)

Fahrwasser der Allas- und Soerabaya-Strafsen. 
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von Zwantjes - Leuchtthurm befand. Die Ansteuerung war. eine äufserst 
unbequeme wegen des östlich des Leuchtthurms liegenden Lendragte-Riffes. 
Das im Jansen-Channel stationirte Lootsenschiff „Sverabaya“ ist ein alter 
Raddampfer mit einem Maste, an dem eine Raa sich befindet; der Mast steht 
ziemlich weit nach vorn. Da es unsichtig war und eine Menge malayischer 
Fischerboote am Horizont in Sicht waren, war das Lootsenschiff schwer 
erkennbar, Die Soerabaya-Stralßse ist sehr gut ausgetonnt, so dafs Dampfschiffe 
bei Tage ohne Lootsen bequem einfahren könnten. Der Grund besteht aus 
ganz weichem Mudd, so dafs ein Festkommen, wie es auf hier kreuzenden 
Segelschiffen sehr häufig passirt, nichts schadet, Die Tonnen der Strafse sind 
weiße und schwarze, erstere behält man von Osten kommend an St.-B., letztere 
an B-B., die daselbst ausliegende Wracktonne ist roth mit einem weifsen Quer- 
streifen (vgl. No. 121 d. diesjährigen „Nachr. f. Seef,“). ; 
Der nördliche Theil der Strafse bildet ein breites Fahrwasser bis nach 
dem Piering-Leuchtthurm; die Untiefen, Pisangs und diejenige ohne Namen, 
nördlich von Kresik (Grissec), sind durch eine weiße bezw. rothe Tonne 
gekennzeichnet. ; 
Die Passage über die Zee-Bank ist in derselben Weise wie die südliche 
Einfahrt mit weißen und schwarzen Tonnen bezeichnet. Aufserdem kennzeichnet 
bei Nacht die Deckpeilung „Piering und Slimpit (Sembilangan) Feuer“ die 
Mitte des Fahrwassers. Die Bank wurde bei Hochwasser passirt, und das Loth 
gab nicht unter 8m Tiefe. Nach Angaben des Lootsen sollen bei Hochwasser 
5 bis 5,8 m, bei Niedrigwasser 4 bis 5m Tiefe sein. Der Strom setzt regel- 
mäfsig, in 24 Stunden finden 2 Hochwasser statt; die Fluth setzt südlich, die 
Ebbe nördlich in Stärke von 2 bis 2,5 Sm. ; 
An der Aufsenseite des Fahrwassers bei der Zee-Bank liegt ein Lootsen- 
kutter, der Nachts im Vortop ein weilses und darüber ein rothes Licht führt 
(vgl. No. 1979 d. „Nachr. f. Seef.“ 1886). Während des NW-Monsuns soll der 
Kutter näher an Land im Schutz von der Spitze Panka liegen. 
Aus dem Reiseberichte des Kapt. G. Schlüter, Führer der 
deutschen Bark „Panama“. 
(Mittheilung von der Deutschen Seewarte.) 
Salina Cruz. In den „Ann. d. Hydr. etc.“ 1884, Seite 86, findet sich 
ain Artikel über Salina Cruz von Kapt. J, Becker, Führer der deutschen 
Brigg „Juno“. Die hierin ausgesprochene Behauptung, dafs der Ankergrund in 
Salina Cruz schlecht sei, mufs ich entschieden bestreiten; im Gegentheil halte 
ich denselben für sehr gut, denn kein einziges der drei Schiffe, welche in dem 
schweren Sturm vom 18, und 19, September 1886 dort lagen, gerieth ins Treiben. 
„Panama“ lag auf einer Wassertiefe von 18m (10 Fad.), das Haus des Hafen- 
meisters mw. NNW peilend, etwas näher an den Klippen, als die beiden anderen 
Schiffe. Es lief hier jedoch keine Grundsee, wie auf dem Ankerplatze der 
dänischen Brigg „Chrimhilde“ auf 14,4 m (8 Fad.) Tiefe, welche einen Anker 
mit 54m (30 Fad.) Kette verlor. Freilich wird der Ankergrund mehr und 
mehr durch den über Bord geworfenen Ballast verschlechtert, was übrigens 
nicht gestattet sein sollte, aber gegen Zahlung von 2 Realen Silber für jede 
Tonne gern erlaubt wird. . 
Jedes Schiff hat sowohl einkommend wie ausgehend Lootsgeld zu be- 
zahlen, obwohl es, was auch ganz überflüssig ist, keinen Lootsen gehabt hat, 
und obgleich, so viel ich weifs, nicht einmal ein solcher in Salina Cruz an- 
gässig ist. 
Ann. a. Hydr. ete., 1888, Hoft IM.
	        
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