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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 16 (1888)

Berechnung der Deviation der Schiffskompasse. 
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Das ist auch noch im Ganzen übereinstimmend mit der Bemerkung von 
Wales, wonach die gröfste westliche Deklination auf den Kursen „North and 
Easterley“, und die kleinste westliche Deklination bei den Kursen „South and 
Westerly“ beobachtet wurde.!) Eine Linie ohne Deviation auf der „Resolution“ 
würde ungefähr zu den Kursen NW und SO gehören, also sehr verschieden von 
dem „Investigator“, wo sie nahe durch Nord und Süd ging und in dieser Beziehung 
sich dem allgemeinen Typus der Schiffe mehr anschlofs. Für Flinders war 
dieser Umstand auch günstiger, um seine Gedanken über den Ursprung der 
Deviation aus dem Magnetismus im Schiffe, zu einem einfachen System zu leiten, 
welches in späteren Zeiten die erforderliche Ergänzung gefunden hat. 
Kiel, im September 1887. G. D. E. Weyer. 
Zur Hydrographie und Küstenbeschreibung von Ostafrika, 
Der Kommandant S. M. Kr. „Möwe“, Korv.-Kapt. Boeters, berichtet 
über die auf der Reise von Aden nach Zanzibar an der afrikanischen Küste 
gemachten Beobachtungen, wie folgt: 
In der Nähe der afrikanischen Nordküste zwischen Ras-Aluleh und 
Ras Asir treten viele und zum Theil kräftige Stromwirbel auf, hervorgerufen 
durch den hier rücklaufenden Stromarm. Die Grenze zwischen diesem letzteren 
und dem nordöstlichen Driftstrom verlief scharf markirt, nahezu ! See- 
meile südlich von Ras Asir an der Küste in ungefähr ostnordöstlicher 
Richtung, und setzte der Strom so plötzlich um, dafs das Schiff, obgleich die 
Ruderleute, gewarnt durch das hochaufspritzende Wasser, zu besonderer Auf- 
merksamkeit angehalten worden waren, mehr als einen Strich östlich aus dem 
Kurse gedrängt wurde, bevor gegengestützt werden konnte. 
Ras Hafun.?) Ich habe die Erfahrung des Kapt. z. See Hoffmann 
(Annalen 1886, Seite 394), dafs der Verlauf der Küstenlinie der Ostküste von 
Ras Hafun in der Karte Tit. 1X 156 (britische Adm.-K,. 6a) nicht korrekt 
ist, bestätigt gefunden. Unter der Annahme, dafs die NO- und die SO-Spitze 
richtig liegen, springt die in ungefähr !/4 der Gesammtlänge südlich von der 
NO-Huk in der Karte angegebene Spitze nach Osten beträchtlich weiter vor. 
Ich habe von hier aus 30 Minuten SzW*%/4W und 70 Minuten SSW!/AW gesteuert 
und mich dann im 0zS von der SO-Spitze in jedenfalls nicht geringerer Entfernung 
(ca 2 Sm) befunden, als derjenigen, in welcher ich obige Spitze passirt. 
Lothungen südlich Ras Hafun. Nach dem Passiren von Ras Hafın 
genau von 12% Mittags ab steuerte ich SW®/4W. Ich habe, so lange Ras Hafım 
in Sicht blieb, die SO-Spitze desselben eben frei an Steuerbord achteraus 
behalten, (bei den im Folgenden angegebenen Lothungen hatte ich es noch in 
Sicht), ich habe ferner entsprechend der geloggten Fahrt (37 Sm) um 6 15“ 
die Küste wieder in ca 1 Sm Entfernung gehabt. Es ist daher anzunehmen, 
dafs ich auf diesem Kurse keine Stromversetzung erfahren habe. ; 
Gegen 4 Uhr wurde das Wasser schmutzig grünbraun, und das Loth 
ergab um 
3b 45°, , °8 m 
Dam ... Sy 
Di 
SP u a 
Dann ..... 28 
4b 25° ....41, 
und keinen Grund, und um 
f, gr. Sd., mit dem Thomson- 
schen Loth gelothet. 
1) The original astronomical observations made in the course of a voyage towards the South 
Pole and round the World ... London 1777. Introd, pag. L. 
% Africa Pilot Part III. 1884, S. 400.
	        
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