Skip to main content

Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 16 (1888)

156 
Kleine Notizen. 
mit knapper Noth. Die Aufsenboje war zur Zeit meines Ausklarirens gesunken, 
und der Lootse meinte, dieselbe würde wohl nicht sobald durch eine neue er- 
setzt werden. 
Am 13. Mai verliefsen wir mit Tagesanbruch Kap Haytien, um nach 
Fort Libert& zu segeln, wo wir am Nachmittage desselben Tages ankamen. 
Nachdem hier 716 Tonnen Blauholz geladen waren, traten wir am 10. Juli des 
Morgens früh wit flauer Landbriese die Reise nach Altona an. Von Mittag an 
hatten wir einen frischen nordöstlichen Wind, so dafs schon am folgenden Tage 
die Caicos Passage, in welcher der Strom nach NO setzte, durchsegelt werden 
konnte“. 
7. Im Fahrwasser des Liau Ho bis zur Stadt Newchwang‘) sind 
nach dem Bericht S. M. Kubt. „Wolf*, Kaptlieut. Jaeschke, folgende Ver- 
änderungen eingetreten: 
Der Mittelgrund liegt, wenn überhaupt noch vorhanden, weiter östlich, 
als auf den Karten angegeben. Bei Mittelgrundtonne sind die Wassertiefen 
östlich etwas gröfser (ungefähr !/am) und der Grund weich, westlich die 
Wassertiefen geringer, der Grund hart, 
Die West Bank vimmt an Ausdehnung zu. An der Stelle, gegenüber den 
ersten Fischerstaken, wo eine Tiefe von 16—18 Fuls (4,9—5,5 m) angegeben 
ist, beträgt sie jetzt nur noch 12—15 Fuß (3,6—3,8 m). Das Fahrwasser hat 
sich bis zu Fishhouse Beacon auf der westlichen Seite über seine Mitte hinaus 
verflacht, besonders sind bei Middle Bank Beacon mehrere spitz zulaufende 
Haufen von Sand mit 11—12 Fufßs Wasser darüber bis ?/ der Fahrwasserbreite 
angeschwemmt. 
Die Bank bei Zverlasting Point hat sich weiter in das Fahrwasser hinein 
vorgeschoben und läfst nur noch eine schmale, aber tiefe Rinne unter dem 
westlichen bezw. nördlichen Ufer. Von letzterem aus tritt bei Hunters Point 
eine Bank in den Flufs vor, so dafs auch zwischen Hunters und KEverlasting 
Point nur ein schmales Fahrwasser bleibt, welches am nördlichen Rande nur 
i1—12 Fuß (3,4—3,7 m), am südlichen 16 Fufs (4,9 m) Wasser hat. 
Aufser den bisher vorhandenen Fahrwasserzeichen ist zwischen Mittel- 
grundtonne und Red Beacon auf der East Bank noch eine verankerte Bake 
(Pilot buoy) als Lootsenmarke angebracht, deren oberes Ende zur Zeit abge- 
brochen war, so dafs nur ein kurzer dicker Knüppel über Wasser hervorragte. 
Die innere Reihe von Fischerstaken ragt nicht soweit ins Fahrwasser 
hinein, die äußere liegt weiter flufsabwärts, als in der Karte von 1882 ver- 
zeichnet ist; der nach dem Fahrwasser gelegene äufsere Pfahl beider Reihen ist 
mit einem rothen, runden Korbe versehen, 
Folgende Kurse sind beim Einsegeln zu steuern: 
Vom Feuerschiff auf die Ansegelungstonne N0z0%40 ungefähr 2%«4 Sm. 
Von der Ansegelungs- auf Mittelgrundtonne steuert man so, dafs letztere 
an B-B. bleibt. (Gewöhnlich wird auch vom Feuerschiff direkt auf Mittelgrund- 
tonne gesteuert.) 
Von Mittelgrundtonne ab halte man das Feuerschiff südlich frei von der 
schwarzen Ansegelungstonne und steuere mit ungefähr N0z0'4A0-Kurs bis man 
Innerbar-Tonne in einem Abstande von etwa !/a Sm an B-B. passirt hat. Dann 
steure man unter Kast Bank entlang, die daselbst befindlichen Fischerstaken 
und Baken in einem Abstande von !/3—1 Schiffslänge passirend, bis in die Mitte 
zwischen Middle Bank und Flagstaff Beacon. Von hier aus liege man nach 
dem westlichen Ufer hinüber, lasse /ishhouse Beacon dicht an B-B., steuere in 
einem Abstande von etwa 1—72 Schiffslängen unter dem westlichen bezw. nördlichen 
Ufer bis zu zwei in der Nähe eines Creeks stehenden kleinen Erdhütten, Von 
diesen ab hält man nach dem südlichen Ufer hinüber, um der Bank bei Hunters 
Point auszubiegen, bis auf !/s der Flufsbreite an dasselbe heran und steuere in 
demselben Abstande auf den Ankerplatz. 
8, Flaschenposten. a) Von S. M. Kreuzer „Nautilus“ wurde auf der 
Reise von Aden nach Zanzibar am 13. August d. J. um 1* p.m. in 6° 8,5‘ S-Br 
und 43° 24,5‘ O-Lg eine Flasche mit einem für solche Zwecke gebräuchlichen 
Zettel über Bord geworfen. Diese Flasche wurde von einem Schwarzen, am 
') „China Sea Directory“, Vol. III, 1884, S. 669.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.