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Full text: 16, 1888

Berechnung der Deviation der Schiffskompaässe, 
-„/ 
oder in einem: anderen Falle: 2 
; “ * das = 0.608355 (der 4 das) — 0,10855 (dis + di) 
und dergleichen mehr ohne Weiteres berechnen können, während nach dem 
gewöhnlichen Verfahren erst die erforderlichen Kogfficienten von Fall zu Fall 
aus den vier gegebenen Deviationen- gesucht werden. müfsten. Natürlich sind 
die unveränderlichen Koeffcienten auch auf beliebige andere periodische Funk- 
tionen sofort anwendbar. Sie würden u. A; die Frage zu beantworten dienen 
nach dem Stande der Magnetnadel bei ihren kleinen täglichen Schwankungen, 
oder nach, der Temperatur u, s. w. für eine bestimmte Zeit der Mitte z. B. 
3 Uhr, wenn dafür Beobachtungen um 0 Uhr, 6 Uhr, 12 Uhr und 18 Uhr vor- 
liegen. Selten aber wird eine durch Beobachtungen ‚zu bestimmende Funktion 
so rein und ungestört periodisch hervortreten wie die Deviation, wenn nur. bei 
der Drehung des Schiffes sowohl seine: Neigung gegen die Horizontalebene, als 
auch die Vertheilung des Eisens in demselben und der Aufstellungsort : des 
Kompasses an Bord unverändert bleiben. 
Um aber auf die Bestimmung der unveränderlichen Koefficienten zu 
kommen, kann man sich die Sache auch so denken. Die Deviation ist sicher 
eine periodische Funktion, deren. Werthe bei einer . hinreichend langsamen, 
vollen Drehung des Schiffes alle vorkommen und bei wiederholter Drehung sich 
genau in derselben Ordnung erneuern müssen. Unter diesen Umständen : hat 
man aber schon bei vier gegebenen äquidistanten Werthen, wie oben, nicht nur 
eine endliche Zahlenreihe von vier Gliedern, ‘sondern. durch die Fortsetzung 
zugleich eine unendliche Reihe, vorwärts und rückwärts genommen, mit Gliedern 
in gleichen Intervallen, und kann daher die Interpolationsrechnung -für die Mitte 
mit. beliebig hohen Differenzen ausführen oder ausgeführt denken, um die Ge- 
nauigkeit so weit zu treiben, wie es möglich ist. Man wird dabei aber auch 
bemerken, dafs es sich um feste Grenzwerthe handelt, denen man sich immer 
mehr nähert, wenn das Resultat stets mittelst der vier gegebenen Werthe allein 
ausgedrückt wird. Die Rechnung würde freilich, wenn sich kein erleichternder 
Kunstgriff darböte, mühsam und weitläufig sein, aber sie brauchte auch nur ein 
für alle Male gemacht zu werden. Als Grundlage dazu könnte am besten die von 
Gauss!) zuerst berechnete allgemeine Interpolationsformel für die Mitte dienen, 
welche sich aus der gewöhnlichen (Newton’schen) Interpolationsformel zusammen- 
setzt, wenn man dabei von den beiden zunächst liegenden gegebenen Werthen aus- 
geht und die Differenzen stets auf diejenigen zurückführt, welche auf derselben 
Horizontalreihe mit den beiden gegebenen Werthen stehen, vorausgesetzt, : dals 
man das Zusammengehörige vertical untereinander geordnet hat. Das arith- 
metische Mittel aus ‚solchen Differenzen ist in der folgenden Gleichung an- 
genommen: 
im = I (On + dn41) — > Mittel d. 2. Dil + 3. >< Mittel a. 4. Dit, — 2 
2 8 "47 328 "77 1024 
>< Mittel der 6. Diff. + u. 8. W., 
wo- die Koeffieienten: . . 
_11_1 3 _1.1.3.3_1 3 5 _ 1:1.83.8.5.5° 1° 8 5 
572.4 8° 128 2.4.6.8 810 1024 2.4.6.8.10.12 816° 24" 
mit abwechselnden Zeichen gebildet werden, also am leichtesten . sich so. fort- 
setzen lassen: . 
u1357 18357 9. 
8 "16'247 32 8 71624732 40 
indem die Zähler nur alle ungeraden Zahlen nach der Ordnung enthalten und 
die Faktoren der Nenner eine arithmetische Progression bilden mit dem Anfangs- 
gliede 8 und der Differenz 8. . 
Zu demselben Resultate der unveränderlichen Koefficienten gelangt man 
in diesem einfachsten Falle, wo ‚nur vier äquidistante Werthe gegeben sind, 
deren Intervalle den Kreisumfang ausfüllen, auch auf dem viel leichteren Wege, 
dafs man einen speciellen Fall mittelst der trigonometrischen Kogfficienten 
1) Encke, Ueber Interpolation, Berliner Astr. Jahrb. für 1830, Berlin 1828, pag. 280. 
Briefwechsel zwischen Gauss und Schumacher, Bd.. 4, Altona 1862, pag. 275. 285 und 286. 
Ann, d. Hydr. etc., 1888, Heft II,
	        
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