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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 15 (1887)

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Aus dem Reiseberichte der Deutschen Bark „Janbaas“. 
die Strömung von der Windrichtung abhängig, 3 bis 5 Sm vom Lande entfernt 
setzt sie bis nach etwa 8° 30‘ N-Br nach West. Südlich von diesem Parallel, 
bis zur Grenze des Humboldtstroms, läuft ein starker östlicher Strom, nament- 
lich in der Zeit von Juni bis November. 
Aus dem Reisebericht des Kapt. R. F. Abken, Führer der Deutschen 
Bark „Janbaas‘“, 
(Mittheilung von der Deutschen Seewarte,) 
Von der Sundastrafse nach Soerabaya. Am 27. Februar erreichten 
wir nach einer 109 tägigen Reise von Liverpool spät Abends die Insel Merak. 
In der Sunda-Strafse hatten wir sehr leichte östliche Winde, die von Stillen 
und Böen unterbrochen wurden, und eine starke Gegenströmung von zuweilen 
4—5 Kn Geschwindigkeit, so dafs das Aufkreuzen sehr beschwerlich und nur 
dicht unter der Küste von Java mit Erfolg ausführbar war. 
Am Abend des 2. März verließen wir Merak wieder, um nach unserem 
Bestimmungsplatz Soerabaya zu versegeln, 
Auch am Anfange dieser Reise hielten die oben angedeuteten Witterungs- 
und Strömungsverhältnisse an, bis Batavia passirt und Krawang Point erreicht 
war, wo wir am Abend des 7. März zum letzten Mal ankerten. Von hier ab 
wurde die Gelegenheit eine bessere, der Gegenstrom liels nach, und es kamen 
leichte nordöstliche bis nordwestliche Winde durch, die das Schiff am 12. März 
vor die Madura-Strafse brachten. 
Von hier bis Soerabaya, wo wir am 17. um 12 Uhr Mittags ankerten, 
gebrauchten wir noch 5 Tage. In der Madura-Strafse trafen wir nur Stillen 
und Mallungen und mufsten daher bei eintretendem Gegenstrom stets ankern, 
Von Soerabaya durch die Bali-Strafse. Nachdem wir in Soerabaya 
unsere Kohlenladung gelöscht und wieder Ballast eingenommen hatten, verliefsen 
wir am 7. April 1886 6 Uhr Morgens diesen Hafen, um eine Reise nach Tuticorin 
in Vorderindien anzutreten. In der Madura-Strafse trafen wir cs diesmal etwas 
besser, so dafs wir am Abend des 1l. April vor der Bali-Strafse standen, wo 
wir die Nacht über gehend hielten. Am folgenden Morgen um 7 Uhr, als der 
Strom südwärts kenterte, wurde auf die Strafse zugesetzt. Obwohl gegen eine 
steife Briese aufgekreuzt werden mufste, konnte doch schon um 10 Uhr Vor- 
mittags Banjoewangt passirt werden, weil uns die Strömung im hohen Mafse 
unterstützte. Von Lootsen wird man vor der Balı-Strafse selten angesprochen; 
ich habe diesmal kein Fahrzeug gesehen, welches sich durch irgend welche 
Zeichen als ein Lootsenfahrzeug kenntlich gemacht hätte. 
Wenn man Briese und ein gut manövrirfähiges Schiff hat, ist das Be- 
fahren der Bali-Stralse nicht schwer; nur mufs man es so einrichten, dafs man, 
von Norden kommend, gerade mit dem Eintritt der südlichen Strömung vor 
der Enge steht. Dieser Zeitpunkt ist am passendsten dicht unter Kap Passier, 
wo verhältnifsmäfsig wenig Strom läuft, abzuwarten; denn von hier aus kann 
man die Fischerfahrzeuge in der Strafse beobachten und dadurch, wenn man 
nicht ganz sicher wegen der Gezeiten ist, sich Gewifsheit hierüber verschaffen. 
Auf keinen Fall versuche man eine Einsegelung mit halber Tide, da es jeden 
Augenblick still werden kann und nordwärts von Banjoewangi keine Gelegenheit 
zum Ankern vorhanden ist. Von Kap Passier steuere man zunächst nach der 
Java-Seite hinüber, um unter dieser aufzuarbeiten. 
Im südlichen Theil der Bali-Stralse fanden wir auch nur leichte, um- 
laufende Winde und Stillen, doch schon von da an, wo die Strafse breiter wird, 
verlor sich die starke Strömung bis auf ein Geringes. KErst am Mittage des 
14. April standen wir aufserhalb des südlichen Ausganges der Bali-Straße.
	        
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