Skip to main content

Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 15 (1887)

iR 
Beiträge zur Küstenbeschreibung von Ostafrika. 
Zum Schlusse mögen noch folgende, die Steuerkompasse und das Steuer- 
reep betreffende, Angaben erwähnt werden: 
Die Steuerkompasse sind Fluidkompasse neucr Konstruktion. Die Rosen 
haben zwei Magnete aus je drei flach gelagerten Lamellen. 
Die Entfernung der Rosencentren von einander beträgt 1,59 m, 
die Entfernung der Rosencentren vom Mittelpunkt der Ruderwelle 
ist 1,40 m, 
der Umfang der Ruderweille 1,40 m, 
die Stärke des Ruderreeps, unbekleidet, 7 cm, 
die Anzahl der Windungen des Ruderreeps auf der Ruderwelle: 17, 
eine Umdrehung der Ruderwelle entspricht einem Ruderwinkel von 7°. 
Das Ruderreep führt von der Ruderwelle direkt in das Zwischendeck, 
von hier über metallene Führungsplatten nach dem Ruderjoch, wo die Tampen 
belegt sind. In den Führungsrollen war das Reep unbekleidet. 
Beiträge zur Küstenbeschreibung von Ostafrika, 
Nach dem Bericht S. M. Kr. „Möwe“, Kommandant Korv.-Kapt. Boeters. 
(Hierzu Tafel 25.) 
Auf der Fahrt von Zanzibar nach Aden längs der Ostafrikanischen Küste 
Ende August d. J. hat S, M. Kr. „Möwe“ folgende auf die Beschreibung der 
Küste und die Navigation au derselben Bezug habende Bemerkungen gemacht. 
1. Juba-Mündung.') Beim Passiren der Juba-Mündung wurde diesmal 
viel mehr und ausgedehuteres gelb gefärbtes Wasser bemerkt, wie dies früher 
der Fall gewesen war; dasselbe ging bis ca 1 Sm in die See hinaus und war 
nördlich vom Juba bis über 4 Sm weit wahrzunehmen. 
Obwohl das Fahrzeug in höchstens 1'% Sm Entfernung die Mündung und 
die Barre passirte, war es nicht möglich, festzustellen, ob die Brandung sich in 
Höhe und Schärfe von der beim Passiren der Mündung im April d. J. gefundenen 
unterschied. 
2. Meurka.?) Von Dat bis in die Nähe von Meurka sind die Hügel 
üer Küstenlinie ziemlich dicht -mit trockenem Gestrüpp bewachsen, kurz vor 
Meurka nehmen sie indefs wieder den wüstenartigen kahlen Anblick an. Ihr 
rother Sand ist von hier ab nur mit vereinzelten Gestrüppsträuchern besetzt. 
Abweichend von der Vertonung der Karte Tit. IX No. 87 (Br. K. 671) 
weht die Flagge am Westende des Ortes Meurka. Sie befindet sich auf einem 
grofsen Hause, welches mit einem kleineren vorliegenden so mit Mauern ver- 
bunden ist, dafs ein grofser Hof dadurch eingeschlossen scheint. 
Passirt man auf ca 3—4 Sm Entfernung, so erscheint der Ort in der 
Richtung der Küste gestreckter, als die Vertonung ihn giebt. Letztere giebt 
jedoch den Charakter so gut wieder, dafs der Ort nach derselben unverkennbar 
ist, auch wenn sich wirklich schon Einiges geändert hat. Schr charakteristisch 
and in der Vertonung getroffen ist das am meisten links gelegene Grabmal. 
3. Gonderschech besteht aus Steinhäusern und runden Hütten aus 
Matten oder Häuten. 
4. Makdischu (Mogdushu, Madischa, Magadoxa).®) Die in der 
Segelanweisung erwähnten Thürme sind nicht gesehen worden. Beide Stadttheile 
scheinen Jeder für sich mit Mauern umgeben. Ganz links steht ein grofses 
weißes Haus mit mehreren Thürmchen, wohl eine Moschee oder ein Grabmal, 
ebenso rechts der linken Stadt ein weißes mit einem Thürmchen versehenes Haus. 
U) „Afrika Pilot“, Part. III, 1884, S. 388. 
Vergl. diese „Annalen“ 1885 S. 383, 1887 S. 230 und 427. 
2) „Afrika Pilot“, Part III, 1884 S. 392, 
3) „Afrika Pilot“, Part, 1II, 1884 S. 393.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.