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Temperatur-Koefficienten der im Winter 1885—-86 geprüften Chronometer.
Wie man sieht, fehlt es nicht an Verschlechterungen, jedoch sind diese
im Allgemeinen dem Betrage nach wenig bedeutend im Vergleiche zu den Ver-
besserungen, und es liegt in der Natur der Sache, dafs bei dem unregelmäfsigen
Verlaufe der Gang-Kurven das Verfahren, unter Benutzung dieser den Gang zu
verbessern, hier und da nicht unerheblich von der Wahrheit abweichen kann.
Um ein Urtheil über die gewonnene Verbesserung zu erhalten, ist unter jedem
Chronometer die Summe der positiven und negativen Differenzen I—II, ihre
Differenz und der Durchschnittswerth für eine Beobachtung angegeben. Diese
jetzte Zahl dürfte diejenige sein, die für die Beurtheilung der Methode ent-
scheidend ist. Es ergiebt sich, dafs im Durchschnitte für Chronometer 250 eine
Verbesserung der Darstellung einer Beobachtung um 3,1°, für 1949 um 9,6°®
and für 214 um 12,5° erzielt worden ist.
Bericht über die Temperatur-Ko&fficienten der im Winter 1885—86
auf dem Observatorium zu Wilhelmshaven geprüften Chronometer.
Die Berechnung der Temperatur-Koefficienten der im Winter 1885/86
geprüften Chronometer geschah in derselben Weise wie früher und wie es in
diesen Annalen 1883 S. 401 beschrieben worden ist. Unter den untersuchten
Chronometern befinden sich die folgenden, welche auch bei der vorjährigen
Prüfung untersucht worden sind. Zur Vergleichung sind in der nachfolgenden
Tabelle die damals und jetzt gefundenen Koefficienten a und b aufgeführt, um
daraus zu ersehen, welche Aenderungen diese Koeffieienten im Laufe der Zeit
erfahren haben.
Chronometer
Knoblich 1822
1838
m 1894
Eppner 149
1 a7
214
(94
75
30
164
» 204
Bröcking 881
Nieberg 563
Frodsham 3386
K. M.
No.
z6
9
LO
R
2
‚60
a8
5
433
170
128
ä
1884/85
— 0,2350
— 0,2413
+ 0,0326
— 0,2985
+ 0,1150
+ 0,1900
— 0,0999
+ 0,1384
— 0,0053
— 0,0315
— 0,2603
+ 0,0413
— 0,2101
u 0,1154
U
-- 0,0136
+ 0,0048
+ 0,0087
+ 0,0171
— 0,0120
F 0,0053
4 0,0090
- 0,0087
— 0,0030
+ 0,0098
1- 0,0096
"= 0,0107
0,0112
+ 0,0080
0,2670
— 0,3287
— 0,0044
— 0,3753
4 0,1050
+ 0,0747
— 0,1338
— 0,1148
— 0,1094
— 0,0644
— 0,2027
— 0,0046
— 0,2335
-— 0,0898
1885/86
J
+4 0,0099
+ 0,0047
+ 0,0079
4- 0,0170
7- 0,0132
- 0,0092
- 0,0002
0,0287
' 0,0016
:: 0,0095
+ 0,0097
+ 0,0130
+ 0,0133
+ 0,0078
Differenz
1885/86 — 1884/85
oO
b
— 0,0320
— 0,0874
— 0,0370
— 0,0768
— 0,0100
— 0,1153
— 0,0339
—0,2532
— 0,1041
— 0,0329
+ 0,0576
— 0,0459
— 0,0234
+ 0,0256
— 0,0037
— 0,0001
— 0,0008
— 0,0001
+ 0,0252
+- 0,0039
— 0,0088
+ 0,0200
+ 0,0046
- 0,0003
0,0001
- 0,0023
+ 0,0021
— 0,0002
Es wird hierdurch wieder die Erfahrung bestätigt, dafs die Temperatur-
Koefficienten Aenderungen mit der Zeit ausgesetzt sind, welche sich weder der
Richtung noch dem Betrage nach vorhersehen lassen.
Die Juni-Regen in Japan 1885 und 1886.
Von E. Knipping in Tokto.
Die gröfsten monatlichen Regenmengen Japans kommen im Süden vor,
auf Kiushu, Shikoku, in dem Binnenmeere und an der Südküste von Nippon.
Sie fallen hauptsächlich im Juni und erreichen eine mittlere Höhe von 25 bis
über 40cm. Dies ist das engere Gebiet der Sommerregenzeit. Das Weitere
umfafst noch den Rest der südlichen Hälfte des Landes bis zum Breitenparallel
der Insel Sado (38° Nord).
An der östlichen Küste von Nippon (die Tokio-Bucht eingeschlossen)
sowie im Hokkaido erreichen die Niederschläge ihren höchsten Werth im Herbst