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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 15 (1887)

Bericht über Häfen sm Golf von Persien. 
Tage stürmisch und zwar die 8 Tage hindurch in ununterbrochener Folge, be- 
gleitet von dichtem Staubtreiben, während er des Nachts regelmäfsig zur 
leichten Briese abflaute. Der einzige heftige Sturm, welcher notirt ist, wehte 
am 23. Februar 1886 aus Südost, 
Der erste Regen fiel am 5. Oktober, der letzte am 29. April, der meiste 
im Februar; aber auch im letzteren Monat sind es nur 8 Tage, an denen sich 
Niederschläge notirt finden. Dieselben waren dagegen oft stark und lange an- 
haltend. Sie erfolgten fast immer mit südlichen und südöstlichen Winden oder 
beim Umlaufen des Windes von Südost nach Nordwest, welch letzterer Vorgang 
auch verschiedentlich von Gewitter begleitet war. 
Nachdem schon aın 10. Januar der Wasserstand im Karun bedeutend 
zugenommen hatte, trat in der zweiten Hälfte Februar eine vermehrte, starke 
Anschwellung des Flusses ein. Die Strömung lief mit rasender Geschwindigkeit, 
An den Tagen Februar 20 bis 24 und März 3 bis 6 wurde dieselbe zu 8 bis 
9 Kn gemessen, 
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Meeresboden-Profil an der Küste von Guinea, 
Zum Zwecke der Kabellegung längs der Westafrikanischen Küste hat 
der Dampfer „Buccaneer“ der „India-Rubber, Gutta-Percha and Telegraph Works 
Company of Silvertown“ im vorigen Jahre von Sierra Leone bis St. Paul de 
Loanda eine grofse Anzahl von Lothungen ausgeführt, um nach denselben die 
Gestaltung des Meeresbodens festzustellen und ein geeignetes Terrain für das 
Kabel zu finden. Parallel der Küste wurde in einer Tiefe von ca 1000 Faden 
(1829 m) eine fortlaufende Lothungslinie gelegt und von derselben aus nach der 
Küste zu in kurzen Zwischenräumen rechtwinkelig zur Küste gehende Linien. 
Die Lothungen auf diesen Linien wurden so nahe an einander gelegt, 
dafs man aus denselben ein Bild von dem Profil des Meeresbodens ableiten 
konnte; als Regel wurde festgehalten, dafs der Unterschied in der Tiefe zwi- 
schen zwei aufeinander folgenden Lothungen nicht über 200 Fad. (366 m) be- 
tragen sollte; im Allgemeinen wurde dementsprechend zwischen 100 und 1000 Fad. 
(183 und 1829 m) Tiefe alle 2 Sm eine Lothung genommen, während an besonders 
steilen Abfällen der Küste diese Distanz zuweilen bis auf !%g Sm verkürzt 
werden mulfste. 
Die unten ‚folgende Zusammenstellung von Lothungen sowie auch einige 
sich daran schliefsende Bemerkungen sind einer von dem Chef-Ingenieur der 
oben genannten Gesellschaft, Herrn Robert K. Gray, als Separatabdruck aus 
dem „Scottish Geographical Magazine“ 1887, No. 5, gütigst übersandten Arbeit 
von J. Y. Buchanan,') welcher behufs Anstellung oceanographischer Beob- 
achtungen die Expedition begleitete, entnommen. 
Zwischen Sierra Leone und Porto Novo wurden 14 Profil-Linien aus- 
gelothet, welche im Allgemeinen einen terrassenförmigen Abstieg der Küste 
unter Wasser zeigen. KEin Saum mit Tiefen bis zu 100 Fad, (183 m) umgürtet 
die Küste in einer Breite von 12 bis 15 Sm; bis zu 30 Fad. (55m) Tiefe ist 
derselbe sehr flach, fällt dann aber steil ab. Unter 100 Fad. wird die Neigung 
noch gröfser und erreicht ihr Maximum zwischen 200 und 400 Fad. (366 und 
732 m), um zwischen 500 und 1000 Fad. (914 und 1829 m) wieder sanfter zu 
werden, so dafs in ungefähr 700 Fad. (1280 m) Tiefe ein Absatz gebildet 
wird. Zwischen 1000 und 1200 Fad. (1829 und 2195 m) wird die Böschung 
wieder steiler, verläuft dann aber allmählich in tieferes Wasser, nur in 1800 Fad, 
(3292 m) wurde zuweilen eine etwas gröfsere Steilheit beobachtet. 
Auffallend war das Ergebnifs der Lothungen, dafs an der Ostseite der 
hervorragenden Spitzen des Festlandes ein viel steilerer Abfall der Küste statt- 
4) On the land slopes separating continents and ocean bassins, especially those on the West 
Coast of Africa.
	        
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