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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 15 (1887)

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Die Bewölkung im östlichen Theile des Nordatlantischen Oceans. 
Frühling weiter nordwärts, als im Diagramm Fig. 1. Da das Material, welches 
diesem zu Grunde liegt, im Allgemeinen 2 bis 10 Mal so grofs ist, wie das für 
Fig. 2 verwandte, so ist Fig. 1 als die der Wahrheit am nächsten kommende 
Darstellung anzusehen. 
Fig. 1 haben wir nach den Daten der Englischen Publikation bis 10° S-Br 
ausgedehnt. Auch hier zeigt sich eine kleine Abweichung vom entsprechenden 
Diagramm der Regenvertheilung. Während nämlich zwischen 0° und 5° S-Br 
das Minimum des Jahres auch hier auf den August fällt, liegt das merkwürdige 
zsommerliche Minimum, das wir zwischen 5° und 10° S-Br treffen, bei der Be- 
wölkung nahe zwei Monate später als bei der Regenhäufigkeit, und ebenso zeigt 
sich das Maximum bei der Bewölkung vom Winter auf den Frühling verspätet. 
Da in Pernambuco, wo die jährliche Vertheilung des Regens wesentlich dieselbe 
ist, die Bewölkung ihr Minimum und Maximum mindestens ebenso früh erreicht, 
wie der Regen, nämlich im Spätherbst und im Früh- oder Hochsommer, 80 
muß es noch unentschieden bleiben, ob diese Divergenz der beiden Elemente 
dem betrachteten Meerestheil wirklich eigen ist, oder ob sie aus ungenügendem 
Material, oder endlich daraus entspringt, dufs die Angaben über den Regen sich 
auf den Streifen 20°—40° W-Lg, jene über Bewölkung aber nur auf dessen 
östlicheren Theil, 20°—30° W-Lg beziehen, wobei übrigens die grofse Mehrzahl 
der Beobachtungen westlich von 25° W-Lg herstammt. Auf alle Fälle ist es 
interessant, dafs sich deutliche Anzeichen der für eine tropische Gegend 
anomalen Jahresperiode von Pernambuco mit ihrer sommerlichen Trockenzeit 
bis jenseits des 30, Längengrades hinauserstrecken. 
Kleine Notizen. 
li. Der Hafen von San Martinho de Porto; Portugal.!) (Notice 
hydrographique No. 11. Paris 1887.) Der 15 Sm nordöstlich vom Kap Car- 
voeiro gelegene Hafen ist am Tage an einer ungefähr 150m hohen steilen 
Felsenküste kenntlich. Dieselbe liegt im nordwestlichen Theile des Hafens, 
°ällt bis zur Nordgrenze des Hafeneinganges selbst allmählich ab und ist hier 
angefähr noch 50m hoch, An letzterer Stelle befindet sich auch das im Leucht- 
feuerverzeichnifs erwähnte eiserne Gerüst, an welchem eine Laterne mit weißem 
Licht geheifst wird. Links und ganz in der Nähe dieses Feuers liegt die weiße 
Kapelle von San Jeronimo. Der südliche Theil des Eingangs wird durch eine 
weniger.hohe Küste gebildet, die aber theilweise mehr zerklüftet und zerfallen 
ist. Man darf deshalb ungefähr in der Richtung SW von der Südspitze des 
Binganges sich dieser Küste nicht mehr als !/a Sm nähern, weil sich hier ge- 
fährliche Riffe gebildet haben, auf welchen die See selbst bei gutem Wetter 
brandet. Im Norden dagegen bei Alto do Facho ist die Küste reiner und 
weist bis auf einige Entfernung vom Leuchtthurm weder Felsen noch Brandung 
auf. Die Südküste des schmalen Einganges bildet eine üache Bucht von un- 
zefähr 60 m Oefnung, San Remo-Bucht genannt, dieselbe hat groben Sand- 
strand, an dem man landen kann. Im Eingange befindet sich eine Art Barre, 
wo man nicht mehr als 1,5m und bei Niedrigwasser vielleicht noch weniger 
Wassertiefe hat; bei schlechtem Wetter brandet die See in der ganzen Einfahrt, 
und selbst kleine Fahrzeuge riskiren die Passage nicht. Bei Niedrigwasser 
ateht übrigens bei jedem Wetter, wenn etwas Dünung vorhanden ist, an zwei 
Vorsprüngen der die Passage einschliefsenden Seiten Brandung. Die Einfahrt 
hat zwischen der Nordküste und den Felsenbänken im Süden eine Richtung von 
NW nach SO. 
Der Kanal ist in der Mitte am tiefsten, und die Lootsen bedienen sich 
zum Passiren einer durch einen Wald und eine Mühle gebildeten Richtungs- 
linie. Die ganze Breite der Einfahrt beträgt etwa 100 m. 
\ „West Coasts of France“, Spani & Portugal 1885 S. 271.
	        
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