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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 15 (1887)

Form, Ausdehnung und Fortpflanzung der barometrischen Maxima, 
von vcos% für s in das zweite Glied der Formel erhielt Loomis nach einigen 
Umwandlungen: 
264 
. (v cos 4)? 
N 0,157 v sin p + 1076,4 P 
a (1 -+ 0,004 £) P' 
A 
T 
Diese Formel giebt gute Resultate, wenn sie mit einem geeigneten 
Korrektionsfaktor verbunden wird, wie aus den Zahlen g« und gs der obigen 
Tabelle hervorgeht, die nach dieser Formel mit Anwendung von Korrektions- 
faktoren erhalten wurden. 
Konstruiren wir nach den vorigen Tabellen (Kolumne £) die Kurven, 
welche von den Lufttheilchen in ihrer Bewegung nach dem Centrum der De- 
pression beschrieben werden, so erhalten wir keineswegs eine logarithmische 
Spirale, sondern eine ganz eigenthümliche Linie, deren Winkel mit den Isobaren 
bei Annäherung an das Centrum immer kleiner wird. Diese Aenderung des 
Winkels ist nicht etwa zufällig, sondern stets charakteristisch bei ausgedehnten 
und heftigen Stürmen, 
Loomis hält die Ferrel’sche Formel für zweifellos korrekt, nur hält 
er dafür, dafs dieselbe noch folgender Modifikationen bedürfe: 
1. Der Einflufs der Reibung auf die Windgeschwindigkeit ist nicht genau 
dargestellt durch die Sekante des Winkels der Windrichtung mit den Isobaren; 
dieser Faktor ist für höhere Breiten zu klein, für niedere zu grofs, 
2, Die Formel giebt einen zu grofsen Werth für die Centrifugalkraft 
(wie aus einer von Loomis angestellten Untersuchung der Manila-Cyklone vom 
20. Oktober 1882 hervorgeht). 
3. Die Formel berücksichtigt nicht das Aufsteigen der Luft in den 
Cyklonen, welches in den Tropen bei heftigen Stürmen aulserordentlich groß, 
aber auch bei den Stürmen unserer Gegenden, namentlich bei Tornados und 
Windhosen, vorhanden ist. 
4. In einzelnen Fällen bedarf die Formel der Hinzufügung einer kleinen 
konstanten Korrektionsgröfse. Nach der Formel ist der Gradient Null, wenn 
die Windgeschwindigkeit Null ist, was in der Wirklichkeit keineswegs der Fall 
ist, aufser im centralen Minimum und Maximum. Kine Untersuchung zeigt nach 
Loomis, dal, wenn die Windgeschwindigkeit Null ist, der mittlere Gradient in 
den Vereinigten Staaten 1,32 mm für den Meridiangrad beträgt. In diesen 
Fällen ist der Gradient nicht die Folge der Windstille, sondern resultirt aus 
einer lebhaften allgemeinen Bewegung der Atmosphäre in den vorhergehenden 
Stunden, und zwar nicht gerade an der betreffenden Station, sondern oft in 
Entfernungen von mehreren hundert Meilen. Andererseits ist zuweilen der 
Gradient bei starker Luftbewegung sehr klein. 
Unter Berücksichtigung dieser Umstände stellt Loomis folgende 
Formel auf: 
„2 
0,157 © sin + 1076,4 © 605 0) 
m PB + B. 
1 + 0,004 t P' . 
EG = A —— 
In dieser Formel ist A ein von der geographischen Breite abhängiger 
Koefficient und beträgt ungefähr 1,547 für grofse Stürme auf dem Nordatlan- 
tischen Ocean und ebenso 2,218 für die grofsen Stürme der Vereinigten Staaten. 
Die Konstante B, ist in der Regel klein, kann aber unter Umständen 1 Millimeter 
erreichen oder übersteigen. 
Nach Loomis beträgt bei heftigen Stürmen die Neigung der Wind- 
richtung zu den Isobaren für die verschiedenen Breiten unserer Hemisphäre 
(@ ist das Kompliment von € und bezeichnet den Winkel zwischen Windrichtung 
und Gradient):
	        
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