Aus dem Reiseberichte der Deutschen Brigg „J. H. Lübken“.
Die absoluten Schwankungen des Luftdrucks und der Temperatur:
Luftdruck
Temperatur
Ort
Höchster | Niedrigster
Höchste | Niedrigste
mm '
mm
Mm
Mm
Finsch-Hafen }
Mioko
Apia |
Lefuka |
7624 * 757,9
761,6 755,9
757,0 754,0
7622 | 17566
28,7
30,6
925,1
927,4
29,2
32,4 |
26,5
926,8
353
Der mittlere Luftdruck erlangte seinen Höchstbetrag von 761,5 mm in
Finsch-Hafen; in Apia scheint derselbe indefs mit 755,3 mm unter dem normalen
gelegen zu haben. Der tägliche Gang im Luftdruck zeigt sich, wenn auch nur
schwach, wie nach der ungünstigen Lage der Beobachtungsstunde nicht anders
zu erwarten, doch in den Mittelwerthen überall ausgeprägt. Die absoluten
Schwankungen im Luftdruck erreichten nur einen mäßigen Betrag; die stärkste
Schwankung von 5,6 mm wurde in Lefuka, die kleinste von 3,0mm in Apia
beobachtet.
Die Temperatur der Luft mufs im Allgemeinen als nicht übertrieben
hoch bezeichnet werden. Entsprechend der oceanischen Lage der Beobachtungs-
plätze war dieselbe sehr gleichmäfsig. Die niedrigste mittlere Temperatur der
Luft des Tages fiel auf 8 Uhr Morgens; um 12 Uhr Mittags war sie durch-
schnittlich 1,7° und um 8 Uhr Abends 0,9° höher.
Ueber den allgemeinen Zustand des Wetters läfst sich noch kurz
Folgendes sagen: ;
In Finsch-Hafen fiel eine verhältnifsmäßig bedeutende Menge Regen.
Unter 30 Tagen waren 18 Regen- und 12 Trockentage; im Ganzen betrug die
Dauer des Regens 91 Stunden. Schauer und Böen traten nicht selten auf,
Wetterleuchten wurde indefs wider Erwarten nicht häufig beobachtet.
In Mioko war das Wetter äufserst beständig und schön, und nur ein
einziges Mal, nämlich am 28. Dezember Nachmittags, trat ein kurzer Regen-
schauer auf, Schon seit Monaten wartete man vergebens auf Regen. Das
Wetter war mitunter schwül.
Dahingegen war das Wetter in Apia im hohen Grade regnerisch und
böig, und es verging kein Tag, an dem es nicht mindestens in Schauern ge-
regnet hätte, während längere Zeit anhaltender Regen häufig war.
Lefuka (Haabai) hatte vom 23. Januar bis 4. Februar 1886 fast stets
schönes Wetter, welches nur an zwei Tagen durch leichte Regenschauer unter-
brochen wurde; aber die Hitze war mitunter ganz bedeutend, besonders bei
Windstillen oder leichtem westlichem Zuge.
Meerestemperatur - Beobachtungen. im östlichen Theile des
Südatlantischen Oceans und in Walfisch-Bai,
(Mittheilung von der Deutschen Seewarte.)
Im Anschluß an eine Heft II, S. 68, dieser Annalen veröffentlichte Mit-
theilung über Meerestemperatur-Beobachtungen des Herrn Ingenieur J. M. Stapff
auf der Reise von Hamburg nach Südwest-Afrika giebt die Direktion im Nach-
stehenden eine weitere Reihe von Beobachtungen über denselben Gegenstand.