JA
Bemerkungen über Montevideo und Charleston, S. C.
mufs, bevor er denselben noch an Bord hat, und manchmal selbst ehe noch
das Schiff an die Ladestelle gelegt ist, ist durchaus verwerflich. Bei Harz-
and Terpentinladungen sind die Ladeunkosten mäfsig und die Bedingungen in
den Chartepartien weniger lästig. Dem Kapitän steht die Wahl eines Stauers
frei, dem er 4—5 Cts, pro Faß für das Uebernehmen und Stauen der Ladung
zu zahlen hat. Zwar hat der Kapitän im Bestimmungshafen eine Adresskom-
mission von 2 pCt. zu entrichten, dafür wird ihm aber auch die ganze Fracht
ohne irgend welchen Abzug ausgezahlt, sowohl für leere und halbleere als für
volle Fässer, wenn nur die richtige Anzahl der Fässer gelöscht wird.
Aufser Lotsengeld, Schlepp- und Stauerlohn, welche vorstehend schon
angeführt sind, hatten wir noch die folgenden Unkosten:
Zollgebühren, einkommend (Entry Fee)
Quarantänekosten . . . . +...
Ballastgeld . .0.0.0.00.000 40 4 wi
Zollgebühren, ausgehend (Clearance Fee)
Hafenmeistergebühr . . . + 000020. 40 4
Zuschlagsprämie für die Versicherung der Ladung
von !/a pCt. vom Werthe derselben, weil das
Schiff nicht mehr die Klasse Long Cours hat
Für Ein- und Ausklarirung und Besorgung der
Schiffsgeschäfte . . .. . . + 44
Tonnengeld, 3 Cts. pro Reg.-Tonne . . . .
Zinsen für Vorschufs, 1'/4 pCt. von 1480 Doll.
Werfigeld für das Schiff, 4,00 Doll. pro Tag =
28,00 Doll... 00000000000 4 4
Werftgeld für das Stauholz 2,70 Doll... . .
Stauholz pro Cord von 128 Kubikfufs 2,50 Doll. .
Befrachtungskommission 3'/s pCt. der Bruttofracht
Versicherungsprämie von 4 pCt. für einen Vorschufs
von 337 Lstrl. und für die mitversicherte
Prämie, zusammen 351 Lsetrl. .
2,20 Doll,, _
31,00
60,00
290
600 =
44,65
95,00 „
16,56 ,
18:50
30.70
3250 ,
107,45
14 Lstrl.
Für den erhaltenen Vorschufs gab ich einen Wechsel, zahlbar 10 Tage
nach Ankunft des Schiffes am Bestimmungshafen. Das Pfund Sterling wurde
mir mit 4,76 Doll. berechnet. Meine Kosten beliefen sich im Ganzen auf die
Summe von 850 Doll.; man kann daher als Mafsstab annehmen, dafs ein Schiff,
welches in Charleston mit Ballast einkommt und mit Harz oder Terpentin be-
laden ausgeht, mit 1,50—1,75 Doll. pro Reg.-Tonne seine Unkosten decken kann.
Von dieser Summe sind aber Heuer, Proviantkosten und ähnliche Auslagen
ausgeschlossen.
Schiffsausrüstung. Da Charleston in direkter Dampferverbindung mit
New- York steht und durch Eisenbahnen mit den fruchtbaren Gegenden des
Binnenlandes verbunden ist, so sind auch die Preise von allen Schiffsausrüstungs-
gegenständen und Lebensmitteln ungefähr dieselben wie in New-York, Auch
pieten Patentslip und Trockendock mäfsig grofsen Schiffen Gelegenheit, kleinere
Reparaturen vorzunehmen und ihre Böden reinigen zu können. Schiffe aber,
welche einer gröfseren Reparatur bedürftig sind. werden nach einem der nörd-
licher gelegenen Häfen geschleppt.
Frisches Trinkwasser kostet 3/4—1 Cts. die Gallone.