Hydrographische Beobachtungen S. M, Kr. „Adler“,
Doch ist eine aufmerksame Navigirung vom Topp aus geboten. Nach den vor-
genommenen Lothungen haben die Riffe am Eingange des Hafens an Ausdehnung
gewonnen und ziehen sich bedeutend weiter auf dem Meeresboden hin, haben
jedoch genügende Tiefen.
Zur Markirung der Einfahrt sind zwei provisorische Seezeichen, Holz-
kreuze mit kleinen Fähnchen, auf den äufsersten Spitzen der Riffe ausgelegt.
[n der Mitte des Hafens wurde fernerhin eine Bodenerhebung gefunden, die im
Allgemeinen noch 7m Wasser hat, jedoch an einzelnen Stellen mit Korallen-
steinen bedeckt ist, über denen sich nur 5 und 5'/s m Wasser befindet. Der
Durchmesser dieser rundlichen Untiefe beträgt etwa 30 bis 40 m.
Der Hafen ist als ganz geschützt zu bezeichnen. Die Ufer sind dicht
mit Mangroven-Büschen bewachsen, sumpfig und daher wahrscheinlich ungesund,
Bingeborene wohnen hier nicht in der Nähe. Die von Südost etwa aufkommende
Dünung wird durch die vorliegenden Riffe fast vollkommen abgeschwächt.
Die Wasserstandsdifferenz während des dreitägigen Aufenthaltes daselbst
betrug nicht über 0,9 m.
6. Rhede von Kapsu.!) Dieselbe ist bei Nordwest-Wind zum Ankern
nicht zu benutzen, wie ein Ankern überhaupt durch bedeutende Tiefen, welche
bis dicht an das Strandriff herantreten, sehr erschwert ist.
Eine Bootspassage durch das Riff befindet sich an dem Platze, wo bis-
ber das Stationshaus der Firma Hernsheim & Co. gestanden hat.”)
7. Strömungen an der Nordseite von Neu-Mecklenburg wurden beob-
achtet: Fluthstrom nach Nordwest, Ebbestrom nach Südost an der Küste ent-
lang setzend.
Dieselben Strömungen äufserten sich auch an der Nordseite von Newu-
Hannover, und wurde eine Stromversetzung N 84° W 1,6 m pro Stunde im Monat
Dezember gefunden.
8, Steffenstrafse.?) Dieselbe hat, wie auf der Karte S. M. Knbt.
„Hydne“ (Annalen 1883, Tafel 10; vgl. auch Annalen 1886, Tafel 20) angegeben,
vollkommen freies Fahrwasser mit grofsen Tiefen, Als geschützter und guter
Ankerplatz wurde der Platz zwischen den Inseln Lelemmus und Lusaum be-
zeichnet, mit 12 bis 15m Tiefe.
Il. Kaiser Wilhelms-Land.
9. Hatzfeldthafen. Der Hafen ist nicht grofs, aber sicher und bietet
Platz für 2 bis 3 Schiffe. Mit Zuhülfenahme der Vorarbeiten des Dr. Schrader
wurde die Vermessung des Hafens beendet. Zwischen der Insel Tchirimotsch
(Bezeichnung der Eingeborenen) und Gabitsch, wo sich eine Frischwasser-Lagune
befindet, liegt eine kleine Bank, an ihrem Nordende durch eine Bambustonne
gekennzeichnet. Nördlich wie südlich von der Bank bleibt genügende Breite
zum Passiren für Schiffe von selbst gröfßserem Tiefgange als 5m. Der Anker-
grund im Hafen ist Schlick, Die Einfahrt westlich von Tchirimotsch ist durch
die heraustretenden Riffe sehr verengt, hat jedoch überall genügende Wasser-
tiefen, und wird seitens der Station beabsichtigt, die Einfahrt durch zwei
Bambustonnen zu bezeichnen.
Vor dieser Passage, in einem Abstande von etwa 0,5 Sm, befindet sich
eine sandige Untiefe mit jungen Korallen, die an verschiedenen Punkten nur
4 und 5m Wasser hat,
Die östliche Einfahrt ist bequemer, weil sie viel breiter ist, und die Riffe
nicht allzuweit vom Strande hervortreten. Etwa 1 Sm vor dieser Passage ziehen
sich von der Insel Pataky in westlicher Richtung mehrere Untiefen hin, auf
denen auch Stellen von 4 und 5m Wasser vorkommen, doch heben sich die-
selben gut durch die Färbung des Wassers ab.
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„Pacific Islands“, 1884, S. 106.
Findlay’s „South Pac. Ocean“, 1884, S. 887.
Vgl. Annalen 1886, S. 519.
„Pacific Islands“, 1884, S. 105.
Findlay’s „South Pac. Ocean“, 1884, S. 888.
Vgl. Annalen 1883, S. 517.
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