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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 15 (1887)

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Bemerkungen über einige der Salomon-Inseln, 
er seine Krieger ihre Waffen, Speere, Bogen und Pfeile, zusammentragen und 
gab dieselben als Gegengeschenk. Gegen den Erleg von 10 Schilling gestattete 
er das Einnehmen von gutem Wasser südlich von seinem Hause und stellte 
dafür Frauen und Kinder zum Einschöpfen. Das Einsacken der aus einem der 
Englischen Marine gehörigen Kohlenlager abgelassenen Kohlen und das Ein- 
schiffen derselben in die Boote durch Eingeborene besorgte er gleichfalls, 
wofür er ein Geschenk und jeder Arbeiter ein Messer und etwas Tabak bean- 
spruchte. 
Sonst sind nur Kokosnüsse und Bananen hier zu erhalten. 
Auf der Insel sind Lootsen und Dolmetscher für den nördlichen Theil 
der Salomons-Inseln zu bekommen. 
Wenn man von Mono-Insel nordwärts in die Bougainville-Strafse einfährt, 
ist die erste Insel Shortland, östlich von welcher mehrere kleine Inseln liegen, 
Aloo (Alu) ist eine niedrige, bewaldete, an der Ostseite von Shortland 
gelegene Korallen-Insel, ungefähr 45m hoch und von einem !/4 Sm breiten 
Strandriffe umgeben. Nördlich von Aloo sind zwei kleine Korallen-Inseln; die 
östlichere, Onua, ist von einem Riffe eingefafst, das %/41 Sm im Durchmesser 
hat. Die westlichere von beiden Inseln, Orlofe, bietet Schutz im Südost-Monsun, 
Schiffe finden guten Ankerplatz in 20m, Sandgrund, !/a Sm von Orlofe, wenn 
die Insel Onuam halb offen nach Norden erscheint. Nach diesem Ankerplatzo 
führen zwei Passagen; die südlichere, zwischen Aloo, Onua und Orlofe, wird 
durch eine kleine bewachsene, auf dem Nordende von Aloo-Riff gelegene Insel 
markirt. Die geringste Wassertiefe in dieser Passage beträgt 7,3m (4 Fad.) 
auf einer sich SzW von Orlof# !/s Sm erstreckenden Sandzunge. Der nördlichere 
Kanal führt um das Riff von Onua herum. Kleine Schiffe, mit weniger als 
3,6m Tiefgang, können bei dem Dorfe Aloco und südwestlich der Insel Rattery 
ankern. 
Auf der Insel liegen drei kleine Dörfer. 
Die Einwohner der Shortlands-Gruppe kamen in Kanoes längsseit des 
„Adler“, hatten aber nicht, wie diejenigen.yon Mono, das Bedürfnifs zum Tausch- 
handel und waren schwer zu bewegen, an Bord zu kommen. 
Der Häuptling dieser Inselgruppe, Gorei, ein Bruder von Moole Copa 
auf Mono, wohnt auf der Insel Morgusaia. Sein Sohn Fergueson, welcher 
früher längere Zeit auf den Samoas lebte, wohnt dagegen auf Aloo. 
Die Einwohner zeigten sich freundlich gesinnt; sie zeichnen sich, wahr- 
scheinlich infolge des häufigeren Verkehrs mit Europäern, durch Intelligenz 
vortheilhaft unter den Salomons-Insulanern aus und sprechen zum grofsen Theil 
englisch. 
$ An Früchten sind Kokosnüsse und Taro in kleinen Quantitäten zu er- 
halten, Wasser dagegen nicht. 
Vor der Insel Choiseul lagert in einem Abstande von 3 bis 5 Sm von 
der Küste eine ausgedehnte Kette von Korallen-Riffen, durch welche Passagen 
führen. Eine derselben wurde mit Hülfe eines Eingeborenen von Mono, der 
häufiger schon auf Englischen Kriegsschiffen als Lootse in diesen Gewässern 
gedient hatte, von S. M. Kr. „Adler“ durchfahren. 
Der Weg, den das Schiff nahm, war folgender: 
Um 11* a. m. befand sich das Schiff in den Peilungen: Vella Lavella- 
Pik SAW, Pik Rutambangra SO'/2S, mithin anf einer Breite von 7° 21‘ 2“ Süd 
und einer Länge von 156° 45‘ 3“ Ost; von hier wurde gesteuer6 mw. ONO 
1,5 Sm, NO 1,0 Sm, NzO 3,0 Sn, NzW 2,0 Sm. Hierbei wurden zu beiden 
Seiten des Schiffes ca 5 Sm vom Strande zwei Untiefen gefunden; alsdann eine 
weitere flache Stelle etwas näher unter Land, wonach dann längs der Küste in 
zinem Abstande von 1,5 bis 2,0 Sm die Fahrt in freiem Fahrwasser fortgesetzt 
werden konnte. 
Die Ankerpeilung in Bambatani war: Fauro-Pik WzN, Vella Lavella-Pik 
3'420, Die Bai von Bambatani weist an den vorspringenden Ecken des Landes 
etwa 4—5 Sm lange Sandbänke mit Brandung auf. 
In Findlay’s Segelanweisung für den South Pacific Ocean, 1884, S. 867, 
ist bezüglich der Ankerpeilung in der Bai von Bambatani auf der Insel Choiseul 
die Insel Shortland und die Insel Fauro verwechselt. Erstere ist ihrer geringen 
Höhen wegen von Bambatani gar nicht sichtbar.
	        
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