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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 15 (1887)

Zur Küstenbeschreibung und Hydrographie Ostafrikas. 
Ein guter Ankerplatz liegt in den Peilungen: Leuchtthurm S'/AW, Pedestal 
WzS. Bei starken südlichen Winden findet man in Lee von Barrow Hill, ca 
3/4 Sm von Land guten Schutz. 
Innamban- (Inhambane-) Flufs.!) Obgleich die Einfahrt geräumig 
ist und einen ausgezeichneten Hafen für Schiffe geringen Tiefgangs bildet, so 
ist doch der Flufs oberhalb der Stadt für Schiffe kaum, und für Boote nur noch 
eine kurze Strecke schiffbar, Der von der Barre nach der Stadt führende Kanal 
ist 14% Sm lang, nirgends breiter als 1 Sm, gerade unterhalb der Barre nur 
31/2 Kablilg. und bei der Stadt 2'/2 Kabllg. breit. Viele Bänke fallen bei 
Niedrigwasser trocken; der Kanal ist durch sechs rothe Tonnen bezeichnet. 
Pedestal, eine grofse weiße dreieckige Bake auf der Halbinsel Lingalinga 
jet von See aus nur am Vormittage sichtbar und dient als Leitmarke für die 
Barre. Die Säule (Pillar), auf der die Westseite des Hafens bildenden Hügel- 
reihe ist von Norden leicht zu erkennen. Conspicuous tree ist nur von Norden 
oder wenn Pedestal südlicher als W’/2S peilt, gut wahrnehmbar und erscheint 
dann als grofser Strauch und wird von dem Gipfel eines südlich anstolsenden 
Hügels eben überragt. 
Mafarun- Bank ist klein und liegt 3'/s Sm SzW'/«W von Pedestal; 
ungefähr !/a Sm. südlich derselben führt eine Bootspassage nach der Barrow- 
Spitze. 
P Ilha dos Porcos ist niedrig und flach, mit mehreren Kokospalmen 
bestanden und liegt ca 1'/2 Sm südlich der Mafarun-Bank. An dem Südost- 
Ende derselben befindet sich eine Signalstation, welche die Signale von Burra- 
Leuchtthurm nach Innamban überträgt. 
Ilha dos Ratos ist an Aussehen der vorigen ähnlich. 
Shikoki-Spitze, ein sich gut markirender Sandabhang an der Westseite 
des Hafens, dient als Leitmarke nach dem Ankerplatz bei der Stadt. KEtwas 
mehr als 1 Sm südlich davon liegt ein grofses Dorf, Obra, mit Flaggenstock 
am Strande. 
. Die Barre liegt ca 4 Sm von der Küste, und nach den Aufnahmen des 
Britischen Schiffes „Sylvia“ 1884 kann man auf nicht mehr als 2,8 m Wasser 
auf derselben rechnen. Um sie zu passiren, bringe man Pedestal in die Pei- 
lung S 77° W, wobei diese Bake nahezu in der Mitte zwischen den in der Karte 
mit „Summit“ und „Double bush“ bezeichneten Marken erscheint, Diese Linio 
führt 144 Kabllg. nördlich von der ersten rothen Tonne auf die Pedestal Bake 
zu, wo man ankern und auf einen Lootsen warten kann, Will man ohne Lootsen 
weiter gehen, so steuere man in der Linie weiter, und ändere, wenn die rothe 
Tonne No. 3 dwars ist, den Kurs nach SW!/4S, bis der Conspicuous tree in 
Linie mit Lingalinga-Spitze ist; darauf ist die Tonne No. 4 dicht an Back- 
bord zu passiren. Man halte sodann die Tonne No. 5 ungefähr einen Strich an 
Steuerbord bis 2 Kabllg. von derselben entfernt, passire die Tonnen No. 5 
und 6 dicht an Backbord, steuere hierauf SW!/3W, bis das Nordende von I/iha 
dos Ratos in Linie mit Barrow Hill 0%4S und Summit in Eins mit Shikoki- 
Spitze NzO peilt; diese letztere Linie führt zum Ankerplatz bei der Stadt, 
Der Ankerplatz ist gut; wenn man dort länger bleiben will, ist es jedoch 
rathsam, sich zu vermooren, . 
Die Stadt Innamban liegt an der östlichen Einfahrtsspitze des Flusses, 
und ist, da sie von Kokospalmen umgeben wird, erst aus unmittelbarer Nähe 
zu sehen. Sie besitzt einen guten Anlegedamm, der jedoch für Niedrigwasser 
nicht ausreicht. Von November bis Mai sind Vorsichtsmafsregeln gegen Fieber 
nothwendig. Gute Küstenlootsen sind dort zu haben. 
_ Die Küste von Burra bis Burra-Falsa?) bietet keine besonderen 
Merkmale, mit Ausnahme des Sylvia-Höhenzuges (Sylvia ridge) 10 Sm südlich 
von Burra Falsa; er besteht aus röthlichem Sand, . ist 100 m hoch und trägt 
auf dem südlichen Ende einen auffallenden einzelnen Baum, der wie ein Thurm 
aussieht. 
Sylvia-Untiefe ist ein schmaler (ca 4!/a Sm langer) innerhalb der 9 m- 
(5 Fad.-) Linie parallel der Küste in 3'/s Sm Entfernung von derselben laufender 
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i) „Africa Pilot“, Part III, 1884, S. 173. 
% „Africa Pilot“, Part III, 1884, S. 175.
	        
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