Ueber Gewitter und Gewitterbeobachtungen.
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„Comptes rend.“ finden, nach Band und Seitenzahl notirt sind. Gewifs wird
eine grofse Anzahl dieser Berichte, welche hier natürlich nicht alle wieder-
gegeben werden können, als irrthümlich auszuscheiden sein. Viele angebliche
Kugelblitze sind auf optische Täuschungen zurückzuführen (Nachbilder nach
einem gesehenen heftigen Zickzackblitze), manche auch auf ungenaue Bericht-
erstattung und Uebertreibung. Eine andere wichtige Fehlerquelle ist die Ver-
wechselung mit zerplatzten Feuerkugeln kosmischen Ursprunges, sowie mit Elms-
feuern und Irrlichtern (s. u.). Aber es bleibt immer noch genug des That-
sächlichen übrig, um die Beobachter aufzufordern, mit äufserster Sorgfalt die
Erscheinung des Kugelblitzes, wann und wo sie sich zeigen möge, zu prüfen.
Plante hat dem Kugelblitze nun auch durch Experimente näher zu treten ver-
sucht und, wie es scheint, beachtenswerthe Ergebnisse erzielt.') Jedenfalls
können wir Weber beistimmen, wenn er sagt, dafs man sich vor der Hand
damit begnügen mufs, die Existenzfrage der Kugelblitze auf Grund der Plante’-
schen Versuche sowie der zahlreichen Berichte zu bejahen und die speciellere
Erklärung einzelner Formen der Erscheinung von weiteren Untersuchungen zu
erwarten.?) Im Einzelnen dürfte noch Folgendes für den Beobachter anzu-
merken sein.
“Schlufs folgt.)
Hydrographische und kartographische Beobachtungen auf der Fahrt
S. M. S. „Olga“ im Bismarck-Archipel von Meoko nach Nusa und
zurück nach Matupi.°)
Nach dem Berichte des Navigationsoffiziers S. M. S. „Olga“, Kapt.-Lieut. Gehrmann.
1. Bei der Fahrt von Meoko nördlich um die Neu-Lauenburg-Gruppe
wurde die Lage folgender Hucks durch Deckpeilungen mit der Karte Tit. XIT
No. 119 (Br. K. 764) übereinstimmend gefunden:
Jaiquinot und Berard Point in NNO'40
Berard und Weira Point in N'40
Weira Point und Port Hunter in NW1/AW
Port Hunter und Nordspitze von Makada in WNW
Berg Nordtochter und Nordspitze von Makada in WSW
Berg Mutter und Nordspitze von Makada in SWzW.
Die Stromversetzung betrug zunächst 2 Sm pro Stunde nach WNW, dann
wurde während 12 Stunden eine Stromversetzung nach SWzW von 0,8 Sm pro
Stunde konstatirt.
2. Nach genommenen Deckpeilungen wurde festgestellt, dafs die Redlands-
Insel um 1,5 Sm zu östlich liegt. Die besten Peilobjekte sind Berg Dietert
und Mausoleumberg, doch ist die Lage des Ersteren nicht genau in der Karte
angegeben.
3. Im Gazelle-Kanal und bis Kap Jeschke wurde eine Stromversetzung
von 1,5 Sm nach WzN vorgefunden. Kap Jeschke ist sehr niedrig und nur
durch das von demselben auslaufende Riff erkennbar. Die vor der Stefen-
Strafse liegende 7m- (4 Fad.-) Stelle wurde erst kurz vor der Einfahrt an
Backbord querab gesehen und liegt die Mitte derselben ungefähr WSW von
Kap Jeschke. Dieselbe erstreckt sich anscheinend NNW und SSO. Nach Mit-
theilungen in Nusa ist die Wassertiefe auf diesem Einfahrtsriff erheblich geringer,
als in der Karte angegeben. Ein Schoner soll dort mit 2m Tiefgang gestofsen
haben. . Das Mausoleum-Riff erstreckt sich bedeutend südlicher, wie in der
Skizze von S. M. Knbt. „Hyäne“ (Annalen 1883, Heft IX, Tafel 10) angegeben,
und scheint die Fortsetzung desjenigen zu sein, welches sich südlich von der
Insel Neuwerk befindet. .
!) „Comptes rend.“, Bd. 80, 1875, S. 1135.
7) „Zeitschr. der Deutscher. Meteor. Gesellschaft“, Bd. 2, 1885, S. 125.
3 Weitere Beobachtungen siehe diese Annalen 1886, S. 516 u. f.