‚Ueber den Einßufs ‚der Rotation .der Sonne auf den Erdmagnetismus, 221
die östlichen und westlichen Störungen für jeden Tag getrennt und nach der
Methode Hornstein’s eine etwaige Periode derselben gesucht. Das Resultat
war, obwohl ich nur 1!2jährige Beobachtungen in Rechnung gezogen habe, ein
sehr übereinstimmendes; ich erhielt aus ; . N
den östlichen Störungen den westlichen Störungen
T: = 26,05 Tage - "T, =25,95 Tage,
so dafs das Mittel genau 26,0 Tage beträgt. . N
Durch dieses Resultat veranlafst, unternahm Dr. P. A. Müller in Peters-
burg dieselbe Untersuchung für die Störungen zu Pawlowsk (1. August 1882 bis
31. August 1883)!) und zwar für alle 3 Elemente, und kam zu einem Resultat,
das mit dem von Broun. und mir erhaltenen schr gut übereinstimmt; er findet
für die Dauer der Periode im Mittel ;
T — 25,84 Tage.
Die Amplituden dieser Periode sind zwar sehr klein, doch ersieht man,
wenn man die für Wzen und Pawlowsk berechneten nebeneinander stellt, dafs
sie in Pawlowsk viel größer ‘sind als in Wien, So wurde berechnet:
für Wien . für Pawlowsk
bei östl. Störg. 044‘ * ° 0,86‘ "
bei westl. Störg. 0,28‘ ‚0,76‘
Auch darin stimmen die Rosultate für beide Orte überein, dafs die Ampli-
tude der östlichen Störungen gröfser ist als jene der westlichen.
I Von dem Gedanken ausgehend, dafs die tägliche .Schwankung der erd-
magnetischen Elemente eine Abhängigkeit von der Stellung der Sonne und
Beschaffenheit ihrer Oberfläche an markantesten‘ zeigt, ‘und weil es mir
wünschenswerth schien, noch ein anderes Element zur Bestimmung der Periode
der Rechnung zu unterziehen, so habe ich die täglichen Amplituden auf die
26tägige Periode untersucht.”) Das benutzte Material war: die Deklinations-
beobachtungen von Wien und Kremsmünster für die Jahre 1882—84, wobei die
Amplitude durch die Differenz 2* a. m. — 8 p. m. gemessen wurde, und die
siebenjährigen Beobachtungen aller drei Elemente von. Pawlowsk (1878—84);
bei den letzteren wurde die Amplitude durch die Differenz des höchsten und
kleinsten. Werthes eines jeden Tages ausgedrückt. . .
Als Beispiel über die Anwendung der angewendeten Methode. führe ich
die Berechnung der Periodendauer aus der Deklinations-Amplitude zu Wien an.
Die nachfolgende kleine Tabelle II enthält die Mittelwerthe der Amplitude
für die fünf Gruppen von 24, 25, 26, 27 und 28 Tagen. Aus den Daten dieser
Tabelle habe ich die nachfolgenden Gleichungen berechnet,
Für 24 Tage y = 7,011‘ + 0,0812‘ sin ( 5° 31‘ 30“ + Na. x)
25 . : .Y. = "7,045‘.+ 0,1001‘ sin (177° 32‘ 8“ +{- Nas. x)
26 Y =7,119‘-+4 0,2262‘ sin (307° 43‘ 20“ + Nas. x)
27 Yy=7011‘+ 0,1920‘ sin (338° 50‘ 40“ + Neoz. x
28° w»-- 3 = 7,068’ -} 0,0528‘ sin (263° 38‘ 40“ +- Nas. x
1) „Bulletin de l’acad. des sc. de St. Petersbourg 1886“. ...
2) Liznar, „Ueber die 26tägige Periode der täglichen Schwaukung der erdmagnetischen
Elemente“, Wiener Ber. Bd. 94. Wochenschrift für Astronomie, Meteorologie und Geographie.
41. Jahrg. No. 10. ARepertorium für Physik 1887. Memorie della societ& degli speltroscopisti
italiani. Vol. XV.