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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 15 (1887)

Kleine Notizen, 
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aufsergewöhnlichen meteorologischen Erscheinungen. Heute, Februar 5., etwa 
zeit 7° a. m. Aschenregen, anhaltend bis gegen 11% a. m. bei Windstille. Der 
ganze Himmel sah grau aus, und der Blick in die Ferne war wie durch dichten 
Regen. Die ganze Landschaft war mit einem dünnen Ueberzug von dieser hell- 
grauen Asche bedeckt.“ 
Der Herr Landeshauptmann, Exeellenz von Schleinitz, bemerkt in einem 
Schreiben zu dem Phänomen noch Folgendes: „Der hier zur Zeit herrschende 
Nordwest-Monsun hatte vier Tage lang ausgesetzt, und waren anstatt seiner 
mehr oder minder frische südliche Winde eingetreten. KErst gestern (4. Februar) 
Mittag setzte er wieder ein. Hiernach kann der vulkanische Ausbruch, welcher 
den Aschenregen veranlafste, ebensowohl nördlich wie südlich von uns statt- 
gefunden haben, indem die Asche bei den frischen nördlichen resp. südlichen 
Winden nicht zum Niederfallen gelangt ist, sondern schwebend blieb und erst 
bei. der heutigen Windstille sich senkte. Die nördliche Herkunftsrichtung ist 
vielleicht die wahrscheinlichere. Die Möglichkeit ist selbstverständlich nicht 
ausgeschlossen, dafs die Asche auch aus einer östlichen oder westlichen Richtung 
durch einen oberen Luftstrom hierher geführt worden ist. Es wird von Interesse 
sein, festzustellen, ob etwa die nicht fern von Hatzfeld-Hafen gelegenen thätigen 
Vulkane (Vulcan Island und Lesson Island) eine höhere Aktivität in diesen 
Tagen gezeigt haben, worüber ich von Hatzfeld-Hafen Bericht eingefordert habe. 
Der Erdbebenstofs am 3. d. Mis. war derart, dafs meine sämmtlichen an den 
Wänden hängenden Uhren stehen blieben, und Pendel und Uhrgewicht sowie 
Hängelampen in starke Schwankungen kamen. 
Kleine Notizen. ) 
Il. Kongo-Mündung. Nach dem Berichte S. M, Knbt. „Cyclop“, Kom- 
mandant Kapt.-Lieut. von Halfern, ist das in den Karten und Segelanweisungen 
(„Africa Pilot“, Part III, 1884, S. 92) als guto Landmarke bei Red Point am 
Nordufer angegebene weile Haus nicht mehr vorhanden. Dagegen ist eine bei 
Vista shipping port gelegene Holläudische Faktorei noch nicht angegeben. 
Dieselbe besteht aus drei grofsen weifsgetünchten Häusern, welche weit sichtbar 
sind und beim Passiren der Flulemündung eine gute Landmarke abgeben. — 
In Banana unterhält die Holländisch- Afrikanische Handelsgesellschaft ein Lager 
von etwa 2000 Tonnen Wales-Kohlen, Fahrzeuge bis zu 4,3 m (14 Fulfs) Tief- 
gang können direkt am Kohlenmagazin anlegen und beladen werden, Für 
größere Schiffe‘ werden die Kohlen in Prähmen längsseit gebracht. Schiffe von 
über 5,2 m (17 Fuß) Tiefgang können nicht in den Banana-Creek einlaufen und 
müssen vor der Barre liegen bleiben. Diesen werden die Kohlen in grofsen, 
200 Tonnen fassenden Prähmen von Schleppdampfern der Gesellschaft längsseit 
geschafft. Zum Einlaufen in den Banana-Creek müssen alle Schiffe Lotsen 
nehmen. Letztere kommen heraus, sobald Schiffe unterhalb Boolambemba-Spitze 
die Lotsenflagge heilsen. . 
2. Die Küste Westafrikas bei Kap Negro und Kap Albino liegt nach 
mehreren vor S. M. Kr. „Habicht“ ausgeführten guten Chronometer - Längen- 
bestimmungen etwa 8 Sm weiter westlich, als sie auf der Karte Tit. VII No. 11 
gezeichnet ist (vgl. auch diese Annalen 1886,.5S. 480). ; 
3. (D. 8.) Ueber den Hafenplatz Wood’s Hole an der Ostküste 
der Vereinigten Staaten von Nord-Amerika, südlich von Cap Cod auf etwa 
41°.31‘ N-Br und 70° 39' W-Lg, finden sich in dem meteorologischen Journal 
der Deutschen Bark „Agustina“, Kapt. J. Zimdars, die folgenden Aufzeich- 
nungen: 
ıy Die mit (D. $.) bezeichneten Notizen sind von der Deutschen Seewarte eingesendet,
	        
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