Kleine Notizen,
173
pur bei Fluth benutzbare Anlegetreppe. „Nautilus* lag 2 Kabllg, NO. vom
Bootshafen bei frischem, böigem WNW-Winde sehr gut; es wurde hier keine
Strömung bemerkt, doch sollen die Gezeitenströmungen in der Enge zwischen
jer Insel Deer und dem Lande, wo das Französische Kanonenboot „ Vipjere“
mit 3,2 m Tiefgang anstandeslos passirte, 2 Kn Geschwindigkeit erreichen. Bei
starkem Ostwinde, der hier hohe See erzeugt, ist der beste Ankerplatz nahe
der Insel Deer, wo in der Karte das Ankerzeichen eingetragen ist.
9. Innenlandspassage zwischen Amoy und dem Flusse Min:
S. M. Kabt. „Wolf“, Kommandant Kapt.-Lieut. Jaeschke, wählte auf der Reise
von Amoy nach Futschau, im Oktober 1886, die Innenlandspassage, und legte
dieselbe nach den Angaben der Segelanweisungen wie folgt zurück: Scorell Rock
etwa 2 Sm an Backbord lassend, wurde in der Mitte zwischen Ping Rock und
Loutz Shoal hindurch auf Lam Point zu gesteuert, dann auf Rugged-I., zwischen
dieser Insel bezw. Wülshere-I, und Passage-I. hindurch, nördlich von White-[L,
im Abstande von etwa 400m vorbei, südlich von Kerr-I., durch die daselbst
gelegenen Felsen und Untiefen mit der Peilung „Gipfel von Chim-I. über Mitte
von Douglas-I.“ hindurch, nördlich im Abstande von etwa 600m von letzterer
vorbei, zwischen dem Festlande bei Vangan und Nopass Rock hindurch auf den
„Sandpatch“ am Südufer von Haztan zu, nach den Angaben der Segelauweisung
für das Passiren der Hattan-Strafse — „China Sea Directory“, Vol. III, 1884,
S. 231 ff. — durch .diese, und zwar durch den Wilson Channel hindurch, Mit
Sonnenuntergang wurde im nördlichen Ausgange der Haitan-Strafße zwischen
Three Rocks und Black Peaked Rock geankert.
Auf der zurückgelegten Strecke wurden die Angaben der Segelanweisung
für ausreichend befunden, die gegebenen Ansteuerungs- bezw. Peilungsobjekte
leicht erkannt und selten unter 15m Wasser gefunden. Die geringste gelothete
Wassertiefe betrug 10'/2z m; dieselbe wurde im Wilson‘ Channel eben oberhalb
Flag-I. bei Hochwasser gefunden.
Der angegebene Weg ist derjenige, wie ihn sämmtliche nordwärts gehen-
den Küstendampfer in dieser Jahreszeit nehmen, wenn nicht etwa günstige
Umstände gestatten, dafs sie im freien Wasser laufen.
. Mit Tagesanbruch wurde Anker gelichtet und die Haitan-Strafse durch
die nördliche Einfahrt verlassen. Quer über letzterer, zwischen‘ Slut- und
Shingan-I. stand derartige hohe Stromkabbelung, — es lief Ebbe, — dafs man
den Eindruck hatte, als ob das Wasser über Felsen brande. Black Peaked Rock
in der Mitte zwischen Slug- und Shingan-I. ist ein gutes Mark für die An-
steuerung der Nordeinfahrt.
Nachdem die Tessana-Inseln etwa 1 Sm an Backbord gelassen waren,
wurde auf Matsou-I. zu gesteuert, vor welcher Insel gegen 11® ein Chinesischer
„Licensed Pilot“ an Bord genommen wurde. Vor der Barre selbst lagen zwei
Lotsenboote, welche jedoch keine angestellten Lotsen und deshalb auch keine
Flagge führten. Das Fahrwasser des Flusses Min hat sich in neuerer Zeit
wieder nicht unwesentlich geändert. Näheres über die Betonnung in dem Flusse
siehe „Nachrichten für Seefahrer“, 1887, No. 322.
10. Wladiwostok.!) Ueber den Hafen von Wladiwostok giebt der
Kommandant des Oestr.-Ung. Schiffes „Nautilus“, Frog.-Kapt. Karl Spetzler
(„Hydrographische Nachricht“, Pola 1887, No. 6), folgende Notizen: .
Die roth-weilse Tonne der Spitze Egersheld ist 1,5 Kabllg. südlich ver-
legt worden. ;
Auf dem ersten nördlichen Hügel von Kap Galdobin und auf dem Berge
Alezandrowsk befindet sich je eine Signalstation.
Die zwei seichten, 4,6 und 3,7 m- (2! und 2 Fad.-) Ausbauchungen der
Spitze Nazimoff sicd nicht vorhanden, und hat die 3 Fad.-Linie daselbst ihren
natürlichen Verlauf, nn
Die Ufer des Hafens sind wenig ausgebaut, hauptsächlich nur. dort, wo
sich Landungsstellen befinden, Anlegedimme sind viele vorhanden; sie sind
‘') „China Sea Directowy“. Vol. IV, 18834. S. 148.