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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 14 (1886)

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Aus dem Reisebericht der Deutschen Bark „Pacific“, 
den Monaten Februar bis April am heftigsten auftritt, fern zu halten, und es 
kamen nur wenige Krankheits- und Sterbefälle unter den Seelouten vor. Das 
Hospital für Fieberkranke ist herrlich gelegen, und die Behandlung, die den 
Kranken zu Theil wird, eine ausgezeichnete. Man versäume nicht, sobald ein 
Fieberfall an Bord auftritt, den raschen Transport des Erkrankten nach dem 
Hospital zu veranlassen, indem man sofort Anzeige macht. Letzteres hat durch 
das Aufheißsen der Nationalflagge im Vortopp zu geschehen. Diese Vorschrift 
ist nicht genügend bekannt. Ich halte deshalb für angezeigt, dieselbe hier zu 
erwähnen, 
Die Unkosten für „Pacific“, eine Bark von 461 Rog.-Tons, waren in Rıo 
die folgenden: 
Feuergeld . . 
Visite . . - 
Einklariren . . 
Ausklariren . . . . .. 
Gebühr für den Hafenmeister . . 
Gebühr für die Vermessungsbehörde . . . 
Stempelgebühr bei Aufmachung der Fracht 4 °/o 
Uebersetzung des Manifestes . . . . ; 
Uebersetzung der Proviantliste . . . 
Stempelgebühr und Schreibekosten 
Hospitalunkosten per Mann 140 R. 
Gesundheitsattest . . . 4,200 
Paßs , . 0.0.0000 4 6,200 
Erlaubnifsschein und Siegel. . . . 10,000 
Gebühr für eine Depesche. . .. .. . . 9800 
Zusammen (inkl. der Stempelgebühr bei Aufmachung der Fracht und der 
Hospitalunkosten) 279 Milreis. 
Hierzu kommt noch an Schlepplohn für dreimaliges Schleppen zum Satze 
von 400 R. für die Registertoune == 184 Milreis, 
II. Antonina am Paranagua, 
Erst am 18. März war ich in Rio segelfertig, um wieder in See gehen 
zu können, und zwar nach Antonina am Paranagva, um daselbst eine Ladung 
ER für Valparaiso einzunehmen. Wir crreichten den genannten Flufs am 
4. März. 
An dem südlichen Kanal über die Barre vor der Mündung des Flusses 
Paranagua liegt eine weifs und schwarz angestrichene Tonne, die man beim 
Einsegeln an St-B. zu halten hat. Die in der Specialkarte angegebene rothe 
Boje befindet sich vor der nördlichen Einfahrt und mufs beim Einsegeln an B-B. 
gehalten werden. Gewöhnlich trifft man hier einen Lotsen, der in einem Kanoo 
herauskommt und eine blaue Flagge zeigt. Auf der Rhede von Paranagua, Wo 
wir am Abend des 24. März zu Anker kamen, wurde das Schiff einklarirt, und 
hier erhielten wir die Medieinal- und die Zollvisite,. Am folgenden Abend 
wurde Antonina erreicht. Das Schiff ladete hier in Barrein 200 Tonnen 
ä 70 Arrobas Mate Arroba = 14,69 kg oder 32,38 Pfd. engl.). 
An Unkosten hatten wir iu Antonina und Paranagua: 
Beim Zollhause in Antonina . 36,340 Milreis, 
Beim Zollhause in Paranagua 176,800 
An den Seelotsen . . . . 55,000 „ 
An den Flufslotsen . . . . 40,000 
Konsulatgebühren. . . . . 17190 
Man sieht, die Unkosten sind auch hier hoch, besonders im Vergleich 
zu der geringen Fracht von 450 Lstrl. nach Valparaiso. In Antonina hatte 
die Mannschaft einige Fieberanfälle (eine Art kalten Fiebers) zu bestehen.“
	        
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